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Mit Denis Weinecker und Rafael Szymanski: FSG Biebertal das Maß der Dinge

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Von: Roland Stamm

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Denis Weinecker (l.) und Rafael Szymanski, hier noch im Dress des FSV Fernwald, haben ihre Fußballschuhe wieder ausgepackt und spielen künftig für die FSG Biebertal. ARCHIVFOTO: VOGLER © Oliver Vogler

Am Sonntag startet die neue Saison in der Fußball-Kreisliga A Gießen. Und in der sorgt die FSG Biebertal für Furore, denn die hat Denis Weinecker und Rafael Szymanski verpflichtet.

(rol). Der Amateurfußball lebt und unterstreicht dies mit zwei spektakulären Neuzugängen in der Kreisliga A Gießen eindrucksvoll. So haben sich mit Denis Weinecker und Rafael Szymanski gleich zwei in der Region ausgesprochen bekannte Spieler entschieden, ihre Fußballschuhe künftig für die FSG Biebertal zu schnüren. Beide sind zwar schon Ü30, bringen aber aufgrund ihrer zahlreichen Einsätze in der Hessen- und Regionalliga Südwest nicht nur einen riesigen Erfahrungsschatz, sondern auch ein gehöriges Maß an Qualität mit. Klar, dass die FSG als das Maß aller Dinge gilt, zumal sie zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs 2020/21 bereits sehr aussichtsreich auf Meisterschaftskurs lag. Gepusht wird diese Erwartung mit der eigenen Saisonzielsetzung, die mit Platz eins bis drei angegeben wird.

Aber auch die Konkurrenz schläft nicht und wird dem Topfavoriten Paroli bieten. So dürfte auch der SV Annerod mit guten Chancen in die Saison starten. Schließlich beendete der SVA die vergangene Runde als Tabellenführer. Und auch die FSG Lollar/Staufenberg gehörte in den beiden letztjährigen Spielrunden mindestens zu den Top-Vier der Liga. Auch hier dürfte der Wunsch groß sein, zumindest die Aufstiegsrunde zu erreichen, also zu den besten Sechs der Liga zu gehören. Das ist auch das Ziel von Matthias Lehmann (Trainer des FSV Fernwald II), der »Bock auf die Aufstiegsrunde« hat. Lehmann erwartet durch den neuen Modus mehr Spannung und ist zurzeit außerdem begeistert, wie zahlreich und hochmotiviert seine Jungs am Trainingsbetrieb teilnehmen: »Ich musste sogar etwas bremsen; sensationell!«

Während der Fernwalder Trainer der neu eingeführten Zeitstrafe positiv gegenübersteht, hätte er sich zudem auch die Möglichkeit von fünf Spielerwechseln während einer Partie gewünscht. So könne nach so langer Pause im Amateurbereich die Belastung besser gesteuert und Verletzungen vorgebeugt werden.

Auch bei der Konkurrenz ist die Freude über den Re-Start des Fußballs überwiegend riesengroß, wie auch Tim Aff von der FSG Garbenteich/Hausen sagt: »Es haben alle darauf gewartet, dass es endlich losgehen kann.« Neben der Freude über den Wiederbeginn wäre die Begeisterung über einen Nicht-Abstieg wohl ähnlich groß. Was die Wiederaufnahme des Spielbetriebes angeht, so stellt sich das bei der SG Utphe/Trais-Horloff/Inheiden etwas anders dar. Denn wie der SG-Spielausschuss in Person von Carsten Stenchly mitteilt, sind viele Spieler froh, wieder Fußball spielen zu dürfen, bei dem einen oder anderen habe der Fußball aber an Priorität verloren. Die Dreierspielgemeinschaft strebt sportlich den Klassenerhalt an.

So ähnlich klingt auch die Zielsetzung der FSG Villingen/Nonnenroth/Hungen, die »keine Abstiegsängste« haben möchte, wie Pressesprecher Jörg Jackl sagt. Zudem solle die »Weiterentwicklung der jungen Mannschaft vorangetrieben werden. Zumindest die Saisonvorbereitung scheint in dieser Richtung schon erfreulich zu verlaufen, denn: »Die Stimmung ist gut, die Spieler ziehen richtig mit und freuen sich auf den anstehenden Saisonstart.« Ähnlich positiv ist die Atmosphäre beim TSV Lang-Göns II, der für seine drei Teams im Wettbewerb nicht weniger als 15 Akteure einbauen muss. Das Trainerteam bestehend aus Georg Hoppe und Adrian Althaus hat hier die Qual der Wahl.

Indes gehen die TSF Heuchelheim II mit neuem Trainer auf Punktejagd; Kevin Grebe freut sich neben seiner Aufgabe bei der TSF und dem angestrebten Maximalziel, einen Mittelfeldplatz in der Tabelle zu erreichen, auch auf die Annehmlichkeiten des Fußballs: »Endlich wieder Zeit in der Gemeinschaft verbringen, Fußball spielen und anschließend mit Kaltgetränk in der Hand über Gott und die Welt philosophieren; das ist doch das, was wir alle so vermisst haben.« So haben sich auch die Spieler des FC Großen-Buseck »gefreut, nach sieben Monaten wieder zu kicken und die Gemeinschaft zu pflegen«, wie FC-Trainer Thorsten Hillgärtner berichtet. Hillgärtner fügt zur sportlichen Zielsetzung weiter an: »Sollten wir unter die ersten sechs kommen, wäre das eine Sensation.« Ausgeschlossen scheint es wohl aber nicht.

Pro und Contra in Sachen Zeitstrafe

Währenddessen gehen die Meinungen über die Zeitstrafe, die mit Beginn der Runde zum Tragen kommt, weit auseinander. Carsten Stenchly bezeichnet sie als »eine interessante Neuerung.« Sie sei in anderen Sportarten gelebte Praxis und nehme den Schiedsrichtern in der einen oder anderen strittigen Situation auch den Druck, nicht direkt einen Feldverweis in Form einer Gelb-Roten Karte aussprechen zu müssen. Jörg Jackl sieht dagegen den Druck auf den Unparteiischen, wenngleich er in seiner aktiven Zeit gute Erfahrungen mit dieser Regelung gemacht habe. Auch Kevin Grebe findet sie gut, da er es aus dem Jugendfußball gar nicht anders kenne. Schließlich kippe der Spielverlauf aufgrund eines Platzverweises nicht so extrem. Weniger ausführlich kommentiert die Strafe auf Zeit der Großen-Busecker Coach Thorsten Hillgärtner: »Blödsinn!!« Auch Tim Aff gibt zu bedenken, dass Spieler, die Frustfouls bzw. Fouls mit purer Absicht begehen, mit einer Zeitstrafe zu milde bestraft werden könnten.

Trotz aller diskussionswürdiger Themen bleibt aber nach zwei abgebrochenen Saisons weiterhin ein anderes dominierend, wie der Biebertaler Spielausschuss-Vorsitzender Burghard Mandler sehr eindrucksvoll klarmacht: »Jeder hat wieder Lust zu kicken, ist sich aber auch unsicher, wie es weitergeht!« Denn leider habe es auch bei der FSG Leistungsträger gegeben, »die durch die Pandemie auf der Strecke geblieben sind und sich abgemeldet haben«.

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