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Mehrkampf-Titel nach Mittelhessen

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Von: Redaktion

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Merle Hinz (links) wurde hessische Mehrkampf-Meisterin der Frauen, Celine Kinzebach (beide vom LAZ Gießen) Fünfte der W 15. © Jörg Theimer

(pow). In Darmstadt trafen sich am vergangenen Wochenende die hessischen Leichtathleten, um ihre Meister im Mehrkampf zu ermitteln. Wegen der Corona-Pandemie waren die Wettkämpfe in eine »late season« verlegt worden. Da internationale Wettkämpfe und deutsche Meisterschaften bereits abgeschlossen waren, hatten viele Leistungsträger die Saison bereits abgeschlossen.

Nichtsdestotrotz gab es aus heimischer Sicht einige erfreuliche Resultate.

Merle Hinz vom LAZ Gießen wurde mit 4268 Punkten souverän hessische Meisterin bei den Frauen. Die 21-jährige Athletin konnte ihr Vorjahresergebnis um 70 Punkte steigern. Zweitplatzierte war Lea Seyffert vom LSC Goldener Grund mit 3839 Punkten.

Die Saisonvorbereitung war für Merle Hinz alles andere als optimal verlaufen. An ein normales Aufbautraining im Winter war wegen der Hallenschließungen in Gießen nicht zu denken. Auch der Einstieg in die Wettkampfsaison und das Training im Frühsommer verliefen durch die Nachwirkungen einer Corona-Impfung enttäuschend. Bedenkt man, dass die unmittelbaren Vorbereitungen auf den Siebenkampf zusätzlich durch eine starke Erkältung beeinträchtigt wurden, waren Athletin und Trainer Markus Czech mit den Leistungen in Darmstadt doch recht zufrieden. Die Einzelleistungen / 100 m Hürden: 16,49 Sekunden, Hochsprung: 1,53 m, Kugelstoß: 10,15 m, 200 m: 27,16 Sek., Weitsprung: 5,12 m Speerwurf: 31,32 m, 800 Meter: 2:35.36 min.

Im Siebenkampf der weiblichen U 18 gingen zwei heimische Teams an den Start. Mit 11 311 Punkten konnten sich die Mädchen der LG Wettenberg über einen unerwarteten zweiten Platz freuen. Nur Eintracht Frankfurt war mit 12 534 Punkten besser. Emma Hofmann steuerte 4483 Punkte zu dem Ergebnis bei; die amtierende 400-Hürden-Meisterin in ihrer Altersklasse kam in der Einzelwertung auf den Bronzeplatz. Hervorzuheben sind deren 35,03 Meter im Speerwurf und die 12,55 Sekunden im 100-m-Lauf. Die deutliche Verbesserung im Sprint ist die Belohnung für die Schnelligkeitsarbeit im Training. Bei konsequentem Training der Sprintausdauer sollte in der kommenden Saison eine deutliche Verbesserung der Langhürden-Zeit möglich sein, so Trainerin Beke Lischka. Ihre weiteren Ergebnisse / 100 m Hürden: 15,95 Sek., Hochsprung: 1,53 m, Kugel: 8,38 m, Weitsprung: 4,95 m, 800 m: 2:28,16 Min.

Ihre Vereinskollegin Hanna Mattern kam auf den neunten Platz, Charlotte Berghoff auf den 16. Platz.

Auch die TSF Heuchelheim stellten sich der Herausforderung einer Siebenkampf-Mannschaft. Alle Teilnehmerinnen zeigten solide Leistungen und wurden bei 8552 Punkten mit dem dritten Platz belohnt. Leonie Keller erreichte 3086 Punkte, Kim Brückel 2898 Punkte und Sarah Zalucki, die noch der W 14 angehört, 2568 Punkte. Brückel, die Titelträgerin im Speerwurf bei den hessischen Jugendmeisterschaften, zeigte von allen Teilnehmern erwartungsgemäß das beste Wurfergebnis und blieb mit 36,96 Metern nur wenige Zentimeter unter ihrer Bestleistung.

In der Altersgruppe der W 15 ging Celine Kinzebach vom LAZ Gießen an den Start. In ihrem ersten Siebenkampf erreichte die von Reinhard Böttner trainierte Athletin mit 2983 Punkten einen beachtenswerten fünften Platz. Der Sieg ging an Franziska Block aus SG Enkheim mit 3523 Punkten.

Im Neunkampf der M 15 startete Sten Leimann für die TSF Heuchelheim. 10,69 Meter bedeuteten im Kugelstoßen persönliche Bestleistung und auch die 80-m-Hürden-Zeit war mit 12,49 Sekunden Bestzeit. Nur mit dem Stabhochsprung-Ergebnis waren er und sein Trainer Hans Muhl nicht zufrieden. Nach einem Stabbruch im Training blieb er mit einem geliehenen Stab und 2,30 Metern deutlich unter seinen Möglichkeiten. Mit 4517 Punkten konnte er sich aber noch den dritten Platz sichern. Seine weiteren Einzelleistungen: 100-m-Lauf: 12,67 Sekunden, Weitsprung: 5,15 Meter, Hochsprung: 1,42 Meter, Speerwurf: 34,10 Meter, 1000m: 3:06,29 Minuten. Erster wurde Nicolas Ziegler von der Eintracht Frankfurt mit 5.035 Punkten.

Im Zehnkampf der männlichen U 20 traten Björn Langer und Tim Schneider von der LG Wettenberg an. Björn Langer, der Pechvogel bei den deutschen Mehrkampf-Meisterschaften, wo er im Speerwurf nach drei ungültigen Speerwürfen nur im Mittelfeld landete, hatte diesmal die Nase vorn. Mit der persönlichen Bestleistung von 6599 Punkten wurde er hessischer Meister. Da er dem jüngeren Jahrgang angehört, hat er im kommenden Jahr nochmals die Möglichkeit, seine Bestleitung in der U 20 zu verbessern. Hervorzuheben ist die Bestleistung im Speerwurf mit 51,43 Metern und die 4,30 Meter im Stabhochsprung. Seine weiteren Einzelleistungen / 100 m: 11,51 Sek., Weitsprung: 6,69 m, Kugelstoßen: 12,48 m, Hochsprung: 1,81 m, 400 m: 52,84 Sek., Diskuswurf: 36,65 m, 1500 Meter: 5:13,17 Min.

Tim Schneider, der bei den »Deutschen« mit einem dritten Platz glänzte und bei den hessischen Einzelmeisterschaften im Hürdenlauf und im Speerwurf nicht zu schlagen war, konnte dieses Mal nur durchschnittliche Leistungen abrufen. Lediglich der 110-m-Hürdenlauf mit 15,06 Sekunden und der Stabhochsprung mit 3,90 Metern lagen im Bestleistungsbereich. Drei Meisterschaften in vier Wochen, davon zwei Zehnkämpfe forderten ihren Tribut. »Ich bin einfach platt«, war sein Kommentar nach dem 1500-m-Lauf. Er wurde Zweiter mit 6343 Punkten. Seine weiteren Einzelleistungen / 100 m: 11,72 Sek., Weitsprung: 6,13 m, Kugelstoß: 13,33 m, Hochsprung: 1,81 m, 400 m: 53,40 Sek., Diskuswurf: 41,51 m, Speerwurf: 47,57 m, 1500 Meter: 5:39,71 min. Dritter wurde Cornelis Mänicke vom TV Gelnhausen mit 4409 Punkten.

Trainerin Beke Scheil konnte dem Gesamtergebnis dennoch Positives abgewinnen: Auch wenn es zwischen den befreundeten Zehnkämpfern eine echte Rivalität nicht gibt, haben beide in unterschiedlichen Meisterschaften tolle Erfolge mit jeweils persönlicher Bestleistung errungen.

Großes Pech hingegen hatte Jean Arisa. Der für die LG Wettenberg startende Zehnkämpfer zog sich beim Weitsprung einen Muskelfaserriss zu und musste die Saison beenden. Die Hoffnungen, mit Langer und Schneider beste Zehnkampf-Mannschaft Deutschlands zu werden, blieben damit unerfüllt.

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Für die LG Wettenberg erfolgreich: Tim Schneider (links) und der neue Mehrkampf-Hessenmeister Björn Langer. © pv

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