Magdeburg patzt im Titelkampf
(dpa). Titelverteidiger SC Magdeburg hat im Titelkampf der Handball-Bundesliga gepatzt und eine Woche vor dem Topspiel gegen Tabellenführer Füchse Berlin einen sportlichen Rückschlag erlitten. Der Meister verlor am Sonntag das Ost-Derby beim SC DHfK Leipzig mit 32:33 (16:15) und hat als Tabellenvierter nun 31:7 Punkte auf dem Konto. »Das tut extrem weh.
Es war insgesamt kein gutes Spiel von uns. Wir waren auch mental nicht in Höchstform und haben absolut verdient verloren«, sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert beim Pay-TV-Sender Sky.
Berlin hingegen lieferte beim 35:25 (17:13)-Sieg gegen die MT Melsungen einen souveränen Auftritt ab und durfte sich anschließend über den Ausrutscher des Rivalen freuen. Mit 37:5 Punkten bleibt der Hauptstadt-Club weiter Primus vor den Rhein-Neckar Löwen (35:7). Die Mannheimer gewannen bereits am Samstag bei Frisch Auf Göppingen mit 27:25 (13:14), hatten aber enormen Widerstand zu brechen. Als Dritter mischt auch Rekordmeister THW Kiel nach einem 28:22 (10:11) beim TBV Lemgo Lippe weiter im Titelrennen mit. Norwegens Superstar Sander Sagosen war mit sieben Toren bester Werfer beim THW, der 34:6 Punkte auf dem Konto hat und nach Minuspunkten nun wieder besser dasteht als Magdeburg.
Vor 6000 Zuschauern in Leipzig war der Titelverteidiger dieses Mal weit von einer meisterlichen Form entfernt. »Wir haben zu viele technische Fehler gemacht und hatten gerade in der zweiten Halbzeit extreme Probleme, das Leipziger Angriffsspiel in den Griff zu bekommen«, kritisierte Wiegert. Da halfen am Ende auch elf Tore von Kay Smits nichts.
Die Füchse wurden vor dem Topspiel in Magdeburg dagegen kaum gefordert. Die Partie gegen Melsungen vor 8717 Zuschauern war Mitte der zweiten Halbzeit beim 28:20 bereits entschieden. »Wenn es gut läuft, kann man das Spiel von der Bank aus entspannter verfolgen. Vor allem in der zweiten Halbzeit war alles super«, lobte Füchse-Trainer Jaron Siewert. Bester Werfer beim Sieger war Milos Vujovic mit zehn Toren. »Wir hatten eine gute Abwehr, einen guten Torwart und einen guten Spielfluss im Angriff. Es war eine starke Leistung«, sagte Dänemarks Weltmeister Mathias Gidsel und blickte voller Vorfreude auf den nächsten Sonntag voraus: »Jetzt geht es zu einem entscheidenden Spiel nach Magdeburg, die in dieser Saison fantastisch spielen. Ich hoffe auf ein gutes Ergebnis, aber dafür brauchen wir eine Topleistung.«
Wesentlich mehr Mühe hatten die Rhein-Neckar Löwen in Göppingen, wo der Tabellenzweite zwölf Minuten vor Schluss noch mit drei Toren im Rückstand lag. »Es war das erwartet enge und spannende Spiel. Am Ende sind wir natürlich glücklich über den Sieg«, sagte Löwen-Trainer Sebastian Hinze. Bester Werfer für die Mannheimer war Albin Lagergren mit sieben Toren.
Stuttgarter Coup
Im Kampf gegen den Abstieg hat der TVB Stuttgart die HSG Wetzlar, GWD Minden und ASV Hamm Westfalen unter Druck gesetzt. Die Schwaben gewannen ihr Auswärtsspiel beim Bergischen HC überraschend mit 26:25 und haben damit erst einmal sichere sechs Punkte Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz. GWD Minden hat in zwei coronobedingten Nachholpartien die Chance, weiteren Punkteboden gut zu machen.
Severec zum HSV
(sid). Handball-Bundesligist HSV Hamburg verstärkt sich zur neuen Saison mit dem kroatischen Nationalspieler Tomislav Severec. Der 25-Jährige kommt aus seiner Heimat von Vizemeister RK Nexe Nasice und hat einen Zweijahresvertrag bis 2025 unterschrieben. Severec spielt im linken Rückraum.
»Ich würde mich als Allround-Spieler beschreiben, werfe natürlich gerne Tore, gebe aber auch gerne Assists. Auch in der Abwehr kann ich auf fast jeder Position spielen«, sagt Severec, der in Kroatien alle Jugendnationalmannschaften durchlaufen hat und viermal für die A-Nationalmannschaft auf dem Feld stand. Einen Platz im Kader für die WM 2023 verpasste er, gehörte aber zum erweiterten Aufgebot.