1. Gießener Allgemeine
  2. Sport
  3. Lokalsport

Lumdatals wichtiger Heimsieg

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Harold Sekatsch

Kommentare

_1SPOLSPORT16-B_082505_4c
Hungen/Lich-Trainer Thomas Wallendorf kann sich über den knappen 31:30-Sieg freuen. © Harald Friedrich

(se). Nachdem in der Handball-Bezirksoberliga Gießen »oben« alle Entscheidungen gefallen sind - Linden Meister und Aufsteiger, Friedberg bestreitet die Aufstiegsspiele zur Landesliga --, rückt in der höchsten Spielklasse auf Ebene des Handball-Bezirks Gießen der Abstiegskampf in den Mittelpunkt. Auch nach dem drittletzten Spieltag steht die Zahl der Absteiger noch nicht fest.

Bei maximal drei Absteigern sind noch sechs Mannschaften gefährdet. Allen voran der TSV Lang-Göns (15:37 Punkte), der gegen Meister HSG Linden die erwartet deutliche (28:41) Niederlage bezog. Ebenfalls 15:37 Punkte weist die ESG Vollnkirchen/Dornholzhausen auf, die gegen die MSG Florstadt/Gettenau (16:36) gewann und für die verbleibenden Spiele mächtig Selbstvertrauen holte. Auch die HSG Lumdatal II hat nach dem 35:26 über die HSG Lollar/Ruttershausen 16:35 Punkte auf dem Konto. In der Verlosung, allerdings mit wesentlich günstigeren Perspektiven, befinden sich die HSG Großen-Buseck/Beuern und HSG Wettertal (beide 20:30), die sich am Donnerstag (20 Uhr/in Beuern) im Wiederholungsspiel gegenüberstehen. Je nach Ergebnis wird sich eine der beiden Mannschaften aus dem Abstiegskampf verabschieden. Am zurückliegenden Wochenende besiegte Wettertal die HSG Kleenheim-Langgöns II mit 28:24, während die Busecker in Friedberg mit 24:39 unterlagen.

Noch eine gute Nachricht: Setzt sich die TG Friedberg in den Aufstiegsspielen gegen den Vertreter der Bezirksoberliga Wiesbaden-Frankfurt durch, und/oder steigt nur eine heimische Mannschaft aus Landesliga ab, reduziert sich die Zahl der Absteiger aus der Handball-Bezirksoberliga entsprechend.

TSV Lang-Göns - HSG Linden 28:41 (11:17): Der Meister bleibt in der Erfolgsspur. Im Derby präsentierte sich der künftige Landesligist gewohnt stark. »Die HSG Linden ist für mich die stärkste Mannschaft der Liga und verdient Meister«, erklärte TSV-Trainer Dirk Schwellnus, der sein Statement mit Glückwünschen für Trainer Conrad Melle und seinem Team verband. »Wir haben einen guten Start gehabt mit tollen Paraden von Luca Wallendorf«, führte der Lang-Gönser Coach weiter aus, »es aber nicht verstanden, uns etwas abzusetzen.« Die Hausherren lagen nach knapp zehn Minuten mit 5:3 vorn. »Gegen Mitte der ersten Halbzeit wurden die körperliche und spielerische Überlegenheit der Lindener deutlich«, begründet Dirk Schwellnus die nun folgende starke Phase des künftigen Landesligisten, der bis zur Pause auf 17:11 davonzog und im zweiten Durchgang seine Überlegenheit weiterhin in Treffer ummünzte. Mit 27:17 führten die Lindener nach 40 Minuten, lagen zehn Minuten vor dem Ende mit 34:22 vorn und konnten am Ende einen standesgemäßen Erfolg mit 13 Toren Differenz feiern. Conrad Melle musste feststellen, dass »die Einstellung anfangs nicht gestimmt« habe, »im Abschluss unkonzentriert und in der Abwehr zu zögerlich«. »In der zweiten Halbzeit haben wir wieder nur vereinzelt gut verteidigt, jedoch reichte das aus, da wir einen Robin Genger im Tor hatten und im Angriff neue Konzepte gut griffen«, ergänzte der Lindener Trainer.

Tore, Lang-Göns: Dorzweiler (7), Alexander Schwellnus(5), Steinbach (3/2), Hopp, Müll (je 3), Beppler, Piazzolla (je 2), Korol, Hecker, Justin Weil (je 1). - Linden: Adamczyk (12/1), Deimer (5/1), Lang (5), Münster, Höhn (je 4), Breser, Andermann (je 3), Ebert, Allendörfer (je 2), Peschka (1).

HSG Lumdatal II - HSG Lollar/Ruttershausen 35:26 (17:13): Ein unerwartet deutlicher Sieg für die Lumdataler »Zweite«, die damit ihre Chance auf den Klassenerhalt wahrte. »Wir sind gut reingekommen in die Partie«, berichtete Lumdatals Trainer Leon Ziegler, der in dieser Begegnung auf eine 5:1-Deckung setzte und dabei Lollars Haupttorschützen Marlon Los Santos aus dem Spiel zu nehmen versuchte. Das ist weitgehend gelungen, denn Los Santos gelangen lediglich zwei Treffer aus dem Spiel heraus. »Dafür haben wir das Lollarer Gegenstoßspiel mit (dem neunfachen Torschützen) Christian Weidner nicht so gut verteidigt«, ergänzte Leon Ziegler. Dennoch attestierte er seiner Mannschaft, »eine starke Abwehr« gespielt zu haben. Zunächst allerdings verlief die Partie auf Augenhöhe. Lollar/Ruttershausen war bis zur 19. Minute (Spielstand: 8:8) gleichwertig, geriet danach aber mit vier Toren ins Hintertreffen. Die Vier-Tore-Führung nahm die Heimmannschaft mit in die zweite Spielhälfte, zog in den ersten zehn Minuten nach Wiederbeginn aber auf acht Treffer (25:17) davon. Damit war die Partie praktisch entschieden, und die Lumdataler »Zweite« nutzte die letzten 20 Minuten, den Vorsprung weiter auszubauen.

Tore, Lumdatal II: Machava (10/5), Krumbiegel (9), Lindenthal (6), Maximilian Sauer (5), Johanes Sauer (4),Vogelsberg (1). - Lollar/Ruttershausen: Weidner (9), Los Santos (6/4), Matanovity (4), Aftzidis, Großhaus, Fischer (je 2), Gescher (1).

TG Friedberg - HSG Großen-Buseck/Beuern 39:24 (20:10): Nach zehn Minuten lagen die Friedberger bereits mit 8:1 vorn und bauten den Vorsprung bis zum Pausensignal auf zehn Treffer aus. Im zweiten Durchgang machte die TG da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatte. Und kam so zu einem klaren Erfolg, der für die Aufstiegsspiele gegen den Zweiten der Bezirksoberliga Wiesbaden-Frankfurt (Stand heute: TSG Münster II) vielleicht ein paar zusätzliche Flügel verleiht. »Hätten wir die ersten vier klaren Chancen genutzt, wären wir nicht ganz so hoffnungslos ins Hintertreffen geraten«, stellte Gästetrainer Tobias Kreiling hinterher fest. »Aber schon hier hat die Kraft im Abschluss gefehlt.« Der Busecker ergänzte: »Es ist, als wäre der Stecker gezogen … einen Schritt zu spät in der Abwehr, schlechtes Umschaltmoment vor allem im Rückzug, kein Tempo in der Vorwärtsbewegung.« Zum Schluss räumte Tobias Kreiling ein: »Wir sind aktuell nicht in der Lage, dagegenzuhalten. Der Akku ist leer, und das macht sich auch im Entscheidungsverhalten bemerkbar. Die dünne Personaldecke zeigt gerade brutal ihre Wirkung.«

Tore Großen-Buseck/Beuern: Jan Schneider (6/2), Eckhard (6), Schüler (3), Tim Schneider, Stein, Funk (je 2), Stumpf, Hirschmann, Edelmann (je 1).

HSG Wettertal - HSG Kleenheim/Langgöns II 28:24 (14:11): »Man hat gemerkt, dass bei uns die Luft schon raus ist«, erklärte nach dem Spiel Gästetrainer Christian Kunz und fügte hinzu: »Wir haben zu viele Fehler gemacht und auch in der Abwehr nie richtig Zugriff bekommen. Es haben einfach der Biss und der Wille gefehlt, noch einmal ans Limit zu gehen.«

Auch wenn die Wettertaler während der gesamten 60 Minuten ständig in Führung lagen, haben sie sich erst spät absetzen können. Nach 20 Minuten führte die Heimmannschaft mit 9:8, zog mit einem kleinen Zwischenspurt auf 15:11 (34.) davon. Zwar kamen die Gäste noch einmal heran (22:20/51.), doch wenig später setzte sich Wettertal wieder auf vier Tore ab und gab diesen Vorsprung nicht mehr aus der Hand.

Tore, Kleenheim-Langgöns II: Viehmann (7), Faatz (4/3), Ewald (4), Keil, Philipp Schäfer (je 2), Plitsch, Hanika, Tonhäuser, Keßler, Maiwald (je 1).

HSG Hungen/Lich - TV Wetzlar 31:30 (17:18): In einem waren sich beide Trainer einig: Ein Unentschieden wäre das gerechtere Ergebnis. »Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen«, räumte hinterher Thomas Wallendorf, Coach der HSG Hungen/Lich, ein. Das zeigte sich in den Anfangsminuten, in denen die Gäste nach gut sieben Minuten mit 6:2 vorn lagen, im weiteren Verlauf der ersten Hälfte Hungen/Lich aber auf ein Tor herankommen lassen mussten. Thomas Wallendorf bemängelte die hohe Anzahl an Gegentoren vor der Pause. »In der zweiten Halbzeit haben wir dann vieles besser gemacht. Mit einem starken Nico Berg im Tor konnten wir uns herankämpfen«, erklärte der HSG-Coach. Im zweiten Durchgang erreichte die Heimmannschaft mehrfach den Gleichstand. Es sollte aber bis zur 56. Minute dauern, ehe die HSG Hungen/Lich beim 29:28 zum ersten Mal die Führung übernahm. Mit 31:29 lag lagen die Hausherren 15 Sekunden vor dem Ende vorn, musste danach aber noch ein Gegentor hinnehmen. »Die Mannschaft hat sich nie aufgegeben«, nannte Wallendorf einen Grund für den knappen Erfolg.

Hungen/Lich: Kreß (9), Dönicke (6), Macht (5/1), Wenzel (5), Steffan, Hahn (je 2), Schäfer, Koppermann (je 1).

ESG Vollnkirchen/Dornholzhausen - MSG Florstadt/Gettenau 27:18 (15:9): »Wir haben uns im Abstiegskampf zurückgemeldet«, freut sich ESG-Trainer Michael Bepler, der den Erfolg seiner Mannschaft in erster Linie auf eine »bärenstarke Abwehr mit zwei starken Torhütern« zurückführt. »Wir haben als Mannschaft sehr gut verteidigt. Ich kann keinen Spieler hervorheben, weil wir es immer wieder geschafft haben, die Lücken für den Mitspieler zu stopfen.«

Bis zum 3:3 (10.) konnten die Handballer aus der Wetterau die Partie ausgeglichen gestalten, ehe die Heimmannschaft über ein 10:6 (20.) die Führung bis zur Pause auf 15:9 ausbaute. Auch im zweiten Durchgang dominierten die Gastgeber, die den Vorsprung auf neun Treffer ausdehnten und dabei in beiden Halbzeiten die gegnerische Trefferausbeute im einstelligen Bereich hielten. »Ein gebrauchter Tag«, lautete das Fazit von Thorsten Dietzel, während die ESG mit neuem Selbstvertrauen in die beiden letzten Spiele gehen kann.

Tore, Vollnkirchen/Dornholzhausen: Schindowski (9/2), Droß (5), Hanika, Friedrich, Lindenstruth (je 3), Ruppert, Koller (je 2).´

Auch interessant

Kommentare