Lockhart-Mannschaft verpasst Chance
(jsg). Die NBBL-Mannschaft der Basketball-Akademie Gießen 46ers hatte am Sonntag die große Chance, mit einem Sieg gegen Ulm die U19-Playoffs frühzeitig klarzumachen. Die wichtigsten Ulmer Spieler waren in der ProB gefordert und nicht nach Gießen gereist. Dennoch liefen die Gießener lange einem Rückstand hinterher und konnten auch ihre erste Führung im Schlussviertel nicht lange verteidigen.
Am Ende unterlagen sie mit 71:80.
»Wenn wir in der Phase cleverer gespielt und mehr als Mannschaft agiert hätten, hätten wir durchaus in der Phase auch in Führung gehen und das Spiel als Sieger verlassen können«, blickt Akademie-Trainer Sherman Lockhart etwas wehmütig auf die Phase nach dem 66:65 zurück, in der Ulm einen 11:0-Lauf startete, der das Spiel entschied. Dabei hatte sein Team rund eine Minute nach der ersten Führung sogar die Chance, durch einen freien Dreier von Detwan Andrews die Führung auszubauen. Der Wurf fand aber nicht das Ziel, genau wie die beiden darauffolgenden Ulmer Würfe.
Doch wie so oft an diesem Nachmittag sicherten sich die Gäste den Offensivrebound, und nach fast zwei Minuten beim Stand von 66:65 drehte der Topscorer der Schwaben, Lucca Bretz, mit einem Distanztreffer die Partie. Als die beschriebenen nicht cleveren Aktionen der Lahnstädter können der darauffolgende Dreierversuch und der durch ein unkonzentriertes Losdribbeln nach dem Defensivrebound erfolgte Ballverlust gennant werden. Ulm bestrafte dies mit dem nächsten Dreier und hatte das Momentum zurück.
»Auch wenn Ulm nicht in Bestbesetzung da war, hat man schon die Qualität gemerkt, die so ein großer Kader hat. Sie haben viele Kleinigkeiten immer wieder richtig gemacht und uns vor kleinere oder größere Herausforderungen gestellt«, unterstrich Lockhart, dass der Gegner keine Laufkundschaft war. Mit einer guten offensiven Leistung hatten sich die Gäste im ersten Viertel schnell auf 6:18 abgesetzt, ehe Christopher Herget für Gießen den ersten Dreier traf und sein Team zum 16:21-Viertelstand führte. Dass die Spatzen gefährliche Distanzschützen dabeihatten, zeigte sich im zweiten Abschnitt, in dem sechs Dreier im Gießener Korb landeten. Dennoch hielten die Gastgeber gut mit, leisteten sich in der ersten Halbzeit nur einen Ballverlust - spielten teamdienlichen Basketball. Dabei stach David Sann hervor, der sowohl selbst abschloss als auch seine Mitspieler bediente. Der 46ers-Nachwuchs war auf einen Zähler an Ulm ran, die die Halbzeit aber mit zwei Dreiern zum 45:37 beendeten.
Im dritten Viertel waren es dann vor allem Till Heyne, Tristan Göbel und Christopher Herget, die die Gießener trugen. 21 der 23 Punkte gingen auf das Konto des Trios, das bei 60:60 bereits den ersten Ausgleich schaffte. Pointguard Heyne, der den gebrauchten Tag von Jon Ukaj abfing, war es auch, der nach dem Ulmer Lauf auf 71:76 verkürzte, aber die Schwaben blieben dank 25 Offensivrebounds und einer guten Freiwurfquote in der Saison weiter ungeschlagen.
»Wenn wir so viele Rebounds zulassen, dann wird es schwierig, ein Spiel zu gewinnen. In allen anderen Statistiken waren wir entweder besser oder gleichauf«, ärgert sich der Cheftrainer und weiß, was seine Schützlinge am Freitag besser machen müssen, um in Crailsheim das Playoff-Ticket zu buchen.
Gießen: Heyne 21/4, Herget 18/3, Göbel 14/2, Sann 9/1, Döntgens 7, Kohl 2, Andrews, Chromik, Lindenstruth, Ukaj.