Linden unterstreicht Ambitionen

(se). Der fünfte Rückrundenspieltag in der Handball-Bezirksoberliga untermauerte die Erkenntnis, dass die HSG Linden auf dem Weg zurück in die Landesliga wohl nicht mehr aufzuhalten ist. Der Tabellenführer setzte sich deutlich mit 35:19 gegen die HSG Mörlen durch und schraubte die eigene Punktebilanz auf 36:2 Zähler. Zwar haben die Lindener mit der HSG Wettenberg II (33:
22 gegen den TSV Lang-Göns) einen hartnäckigen Verfolger im Nacken, der im Titelrennen bei zwei Punkten Rückstand durchaus noch Chancen besitzt, nach Lage der Dinge für einen Aufstieg wohl nicht in Frage kommt, da ein Platz in der Landesliga durch die Wettenberger »Erste« belegt ist. So ist der Kampf um den dritten Platz auch von Interesse, denn kann Wettenberg II nicht aufsteigen, bestreitet der Rangdritte die Aufstiegsspiele gegen den Zweiten (oder Dritten) der Bezirkoberliga Wiesbaden-Frankfurt; diesen Rang bekleidet derzeit die TSG Münster II, deren Erste zurzeit ebenfalls um Landesliga-Punkte spielt. Platz drei in der Bezirksoberliga Gießen belegt die TG Friedberg, die sich nach dem 36:26 gegen die ESG Vollnkirchen/Dornholzhausen bei nunmehr 26:10 Punkten vom Tabellenvierten HSG Hungen/Lich (24:14) abgesetzt hat.
HSG Linden - HSG Mörlen 35:19 (18:10): »Ich kann meiner Mannschaft nur ein großes Kompliment aussprechen«, freute sich Lindens Trainer Conrad Melle über den Auftritt seiner Truppe in Lützellinden. »Von der ersten Minute an haben wir den Gegner unter maximalen Druck gesetzt, Ballgewinne generieren können, und im Angriff hatten wir auf jede Abwehrformation von Mörlen eine passende Antwort.« Dazu kam eine »herausragende Leistung« von Torhüter Aristotelis Moutopoulos (»knapp 50 Prozent der Bälle gehalten«), sodass der Tabellenführer einmal mehr einen deutlichen Sieg einfuhr.
Nach zehn Minuten lagen die Gastgeber bereits mit 8:2 vorn und hatten damit frühzeitig die Richtung vorgegeben. 12:6 lautete der Spielstand nach 20 Minuten. Auch im zweiten Abschnitt waren die Lindener nicht zu stoppen. Nach 40 Minuten lagen die Gastgeber mit 22:13 vorn, hatten bis zehn Minuten vor dem Ende den eigenen Vorsprung auf 13 Treffer (28:15) ausgebaut. Am Ende war es sogar ein Sieg mit 16 Toren Differenz. Eine klare Sache.
Tore, Linden: Adamczyk (8/4), Andermann (8), Vogel (5), Ebert, Lang (je 4), Stöhr, Deimer, Graf (je 2).
HSG Wettenberg II - TSV Lang-Göns 33:22 (18:10): Am Ende eine klare Angelegenheit, doch nach einem so deutlichen Sieg sah es zunächst nicht aus. In den ersten Minuten hielten die Lang-Gönser gut mit und waren bis zum 6:6 (11.) gleichwertig. Nach einer Deckungsumstellung (von 6:0 auf 5:1) lief es allerdings besser bei den Hausherren, denen bis zur 16. Minute fünf Tore gelangen. Bis zur Pause baute die Heimmannschaft den Vorsprung auf acht Tore aus.
»Wir haben zahlreiche Bälle geholt«, erklärte Wettenbergs Coach Dragan Nenad. Und so hat seine Mannschaft einige Tore über die erste Welle erzielt. Im zweiten Durchgang baute die HSG II den Vorsprung weiter aus, sehr zur Freude von Nenad, der seinen Spielern Wille und die richtige Einstellung bescheinigte.
Trotz der Niederlage war Gästetrainer Dirk Schwellnus nicht völlig unzufrieden mit seiner Mannschaft: »Auch wenn der Sieg für Wettenberg so deutlich ist, hatten wir viele gute Ansätze, aber die Anzahl der technischen Fehler ist einfach zu hoch, um gegen einen so starken Gegner mitzuhalten«, erklärte der TSV-Coach nach der Partie.
Tore, Wettenberg II: Büsse (8/5), Sascha Puhl (8), Henkel (4), Kleinschmidt, Felix Kreutz (je 3), Sascha Kreutz, Quurck (je 2), Valentin, Kemper, Stoppel (je 1). - Lang-Göns: Steinbach (4/4), Müller, Justin Weil (je 3), Korol, Piazzolla, Dürl, Dorzweiler, Loderhose (je 2), Hopp, Morello (je 1).
TG Friedberg - ESG Vollnkirchen/Dornholzhausen 36:26 (18:9): »Eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber den letzten Wochen«, freute sich TG-Trainer Michael Razen über den Auftritt seiner Mannschaft, die dank einer »stabilen und aggressiven Deckung« einen perfekten Start in die Partie erwischte und nach fünf Minuten mit 6:0 vorn lag. Sehr zum Leidwesen seines Kollegen auf Seiten der Gäste, Michael Bepler, dessen Vorgaben (»geduldig sein, den Ball im Angriff nicht zu schnell verlieren, keine ›Halbchancen‹ abschließen«) zunächst nicht umgesetzt wurden. »Nach fünf Minuten war das ganze Unterfangen fast schon gescheitert«, stellte der Gästecoach fest. Bis zur Pause hatte die ESG den Friedbergern nur wenig entgegenzusetzen und lag schon deutlich 9:18 im Hintertreffen.
Auch nach Wiederbeginn dominierten die Hausherren, die ihren Vorsprung gar auf 14 Treffer (26:12/37.) ausbauten. »Dann haben wir durchgewechselt«, berichtete Razen, dessen Mannschaft die ESG ein wenig herankommen lassen musste. »Aus der zweiten Halbzeit wollten wir für die nächsten Woche etwas mitnehmen«, erklärte Michael Bepler, dessen Truppe es im Angriff »phasenweise gut gemacht« habe. Allerdings fand die ESG in der Abwehr nach wie vor keinen Zugriff. Trotzdem konnte der Gästetrainer dem Auftritt seiner Schützlinge etwas Positives abgewinnen: »Wir haben gegen eine so starken Gegner in der zweiten Halbzeit nur mit einem Tor verloren. Das ist eine Sache, auf die wir aufbauen können.«
Tore Vollnkirchen/Dornholzhausen: Schindowski (7/4), Droß (5/1), Hanika (5), Ruppert (3), Friedrich, Lindenstruth (je 2), Koller, Ahl (je 1).
HSG Hungen/Lich - HSG Kirchhain/Neustadt 31:33 (17:18): »In beiden Halbzeiten sind wir nicht gut ins Spiel gekommen«, stellte hinterher Thomas Wallendorf fest. Der Trainer der HSG Hungen/Lich bemängelte, dass »wir sehr viele Chancen liegen gelassen« haben. Nach neun Minuten führte der Gast mit 7:3, und diesem Rückstand liefen die Hausherren nahezu während der gesamten Partie hinterher. »In der Abwehr haben wir keinen richtigen Zugriff bekommen«, erklärte der Coach der Gastgeber angesichts der 33 Gegentreffer.
Immerhin schafft es seine Mannschaft bis zur Pause, den Rückstand auf einen Treffer zu reduzieren, doch gegen Mitte der zweiten Spielhälfte lag Hungen/Lich mit drei Toren hinten. 26:29 lautete der Spielstand (49.). Die Hausherren schafften durch Johanns Kreiß nach 51 Minuten den Ausgleich zum 29:29, aber nach dem 30:30 zogen die Gäste auf zwei Tore weg und ließen sich diesen Vorsprung nicht mehr aus der Hand nehmen.
Tore, Hungen/Lich: Dönicke (8), Kreß (6), Macht (4/2), Anhäuser, Wolf (je 3), Steffan, Schäfer, Hahn (je 2), Koppermann (1).
HSG Wettertal - HSG Lumdatal II 27:23 (20:13): »Endlich mal ein ordentliches Spiel über 60 Minuten«, freute sich Wettertals Trainer Sven Tauber über das Spiel seiner Mannschaft. Lukas Becker, der den verhinderten Lumdataler Trainer Leon Ziegler vertrat, berichtete: »Wir lagen schnell mit vier Toren hinten, weil in der Abwehr nicht viel zusammenlief und dadurch der Torhüter nicht viel zu fassen bekam.«
So hieß es nach knapp sieben Minuten 6:2 für die Heimmannschaft, die den Vorsprung bis zur Pause sogar auf 20:13 ausbaute und damit den Grundstein zum späteren Erfolg gelegt hatte. »Im Angriff haben wir viele technische Fehler gemacht, die die Wettertaler eiskalt ausgenutzt haben«, ergänzte Lukas Becker. »Wir haben uns dann einigermaßen gefangen und mit einer offensiveren 5+1-Deckung Ballverluste auf der anderen Seite verursachen können.« Allerdings konnten die Gäste ihren Rückstand erst in der zweiten Hälfte des zweiten Spielabschnitts nennenswert verringern, ohne allerdings den Wettertaler Erfolg ernsthaft in Gefahr zu bringen.
Die Hausherren führten nach 48 Minuten 23:17, lagen drei Minuten vor dem Ende mit 27:21 vorn, ehe die Lumdataler Nils Metka und Maximilian Sauer mit ihren späten Treffern den Rückstand auf vier Tore reduzierten.
Tore Lumdatal II: Krumbiegel (9), Metka, Johannes Sauer (je 3), Maximilian Sauer, Lenz, Hofmann (je 2), Lindenthal, Schmidt (je 1).
HSG Lollar/Ruttershausen - HSG Kleenheim-Langgöns II 36:29 (21:15): »Wir waren endlich wieder gut besetzt«, zeigte sich Teammanager Martin Sänger erfreut, nachdem seine Lollarer in den vergangenen Wochen mehrfach mit einer Rumpfmannschaft aufgelaufen waren. »Wir hatten eine stabile Abwehr und im Angriff immer wieder gute Lösungen und Lücken gefunden.« So führte die Heimmannschaft nach 13 Minuten mit 10:5 und baute bis zum Wechsel den Vorsprung geringfügig aus. »Nach der Halbzeitpause haben wir es endlich geschafft, an die Leistung der ersten Halbzeit anzuknüpfen«, führte Martin Sänger weiter aus. Und so lag Lollar/Ruttershausen nach 45 Minuten mit 32:20 vorn. In der letzten Viertelstunde sind bei den Hausherren Akteure zum Einsatz gekommen, denen sonst nicht so viele Spielzeiten eingeräumt werden. So konnten die Gäste den Rückstand bis zum Ende auf sieben Treffer reduzieren Der Sieg der Lollarer geriet allerdings nicht ansatzweise in Gefahr. »Wir haben im Grunde ohne Abwehr gespielt, und so kann man im Handball nicht gewinnen«, stellte hinterher Gästetrainer Christian Kunz fest. »Es war einfach ein Tiefpunkt, den man vergisst und nach der Pause neu angreift«, macht er seiner Mannschaft Mut für die schwere Aufgabe am 24. Februar bei der HSG Wettenberg II.
Tore, Lollar/Ruttershausen: Los Santos (11/5), Matanovity (10), Weidner (6), Barisic (4), Voss, Omicevic (je 2), Mühlich (1). - Kleenheim-Langgöns II: Dilges (9/4), Plitsch (6/1), Faatz (5), Ewald (3), Viehmann, Philipp Schäfer (je 2), Keil, Tonhäuser (je 1).
MSG Florstadt/Gettenau - HSG Großen-Buseck/Beuern 28:32 (18:17): Über weite Strecken standen sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegenüber, wobei sie im ersten Abschnitt viele Treffer zuließen. »18 Tore sind okay, aber wir hatten keinen Zugriff in der Abwehr«, stellte Gästetrainer Tobias Kreiling fest. Ähnlich dürfte auch sein Kollege auf Seiten der Hausherren, Thorsten Dietzel, gedacht haben, der aber zum weiteren Verlauf der Partie bemerkte: »Leider haben wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr viel auf die Platte bekommen.«
Bis zum 19:19 verlief das Spiel ausgeglichen, ehe die Busecker, wie Tobias Kreiling berichtete, »viel mehr Biss und Wille« an den Tag legten, mit einem »starken Markus Ahlborn im Tor« und einer guten Abwehr. Mit Pascal Schüler (»er hat stets die Übersicht behalten und immer wieder die richtige Entscheidung getroffen«) hob der Gästetrainer einen weiteren Spieler hervor. So setzten sich die Busecker nach und nach ab. Nach 44 Minuten führte die HSG mit 24:20 und ließ in der verbleibenden Zeit die Heimmannschaft nicht mehr auf Schlagdistanz herankommen.
Tore Buseck/Beuern: Jan Schneider (6/2), Schüler (6), Hirschmann (5), Stein (3/1), Diehl, Funk (je 3), Damm, Edelmann (je 2), Tim Schneider, Coletta (je 1).
