Ligaerhalt perfekt machen
(sks). Im vorletzten Relegationsspiel gegen Karlsruhe können die Gießen 46ers Rackelos am Samstag um 19 Uhr in der Osthalle den Klassenerhalt in der Pro B sichern. »Das ist kompliziert«, sagt Headcoach Patrick Unger mit dem metaphorischen Rechenschieber in der Hand. Gemeint ist die Lage in der Nord- und Südstaffel, in der acht Teams um drei Tickets für den Klassenerhalt buhlen.
Mit Eimsbüttel, Karlsruhe und München haben sich bereits drei Clubs aus dem Rennen verabschiedet. Chancen haben noch Frankfurt, Gießen, Rhöndorf, Bernau und Köln.
Das war der einfache Teil. Für Unger gilt: »Wir wollen einfach gewinnen und uns so keine Sorgen bescheren.« Ein direkter Vergleich zwischen Teams zweier unterschiedlicher Gruppensysteme ist selbst für den Basketballsport eine Besonderheit. Nötig wurde dieses Vorgehen, weil es dieses Jahr einen Absteiger mehr aus der Pro A gibt.
Falls Gießen gegen Karlsruhe nicht gewinnt, wird es kompliziert. Womöglich benötigen die Mittelhessen gar keinen Sieg mehr, da sich die drei Nordteams die Punkte gegenseitig streitig machen. In besonderen Konstellationen kann Rhöndorf - so Ungers Analyse - aber auch noch dafür sorgen, dass Gießen aus diesem konfusen Vierer-Bund als Verlierer hervorgeht. Ein Fragezeichen steht ohnehin hinter dem Fortbestand des Farmteams, da die BBL-46ers höchstwahrscheinlich selbst in die Pro A müssen. Da wärmt ein Blick in die Vergangenheit. Mit Karlsruhe schlägt nämlich das Heimatteam von Rouven Roessler in der Osthalle auf. Der Small-Forward war zwischen 2006 und 2008 in Gießen aktiv, hat mittlerweile das 40. Lebensjahr überschritten und ist immer noch Dreh- und Angelpunkt seiner Farben.
Sportlich stellt sich Unger auf ein taffes Spiel ein: »Das letzte Mal haben wir mit 20 auf die Mütze bekommen.« Da habe zwar noch Montrael Scott gefehlt - der US-Guard ist nach Nackenverletzung wiedergenesen. Eine Entschuldigung sei das aber nicht für den damaligen Auftritt. Es ist zugleich das letzte Heimspiel der Rackelos in dieser Saison.