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Lich II verleiht dem Abstiegskampf Spannung

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Philipp Bötz vom MTV 1846 Gießen legt im Oberliga-Derby gegen Christian Reitschmidt (Lich II) ab. © Harald Friedrich

(jsg). Ein kleines Basketball-Fest erlebte die Sporthalle in der Rivers Barracks am Samstagabend mit dem Oberliga-Derby im Abstiegskampf. Die Zuschauer auf der gut gefüllten Tribüne sahen den fünften Saisonsieg der Licher, die damit nach Punkten zum unterlegenen MTV 1846 Gießen aufschließen. Dadurch rutschen erneut die spielfreien Gießen Pointers II auf den vakanten Abstiegsplatz.

Im oberen Bereich der Tabelle ging die Siegesserie des TSV Krofdorf-Gleiberg zu Ende, die Wettenberger verloren bei der SKG Roßdorf.

SKG Roßdorf - TSV Krofdorf-Gleiberg 78:61 (45:30): Ohne Trainer Sebastian Popovic und ohne Topscorer Silas Rink traten die Wettenberger ihre Fahrt in den Darmstädter Vorort an. Mit vier Siegen in Serie im Gepäck hätten sie durch einen weiteren Erfolg die Gastgeber in der Tabelle nochmal attackieren können. Doch schon in der ersten Halbzeit machte Roßdorf ernst und wollte den schwachen Auftritt in Lich vergessen machen. Angeführt von Lukas Janott, der auf 33 Punkte kam, zeigten sie offensiv eine gute Leistung und erschwerten Krofdorfs Angriffsbemühungen. Beim 45:30-Halbzeitstand schien die Begegnung des Dritten gegen Vierten schon entschieden, doch die Mittelhessen bissen sich zurück ins Spiel. Lars Müsse sprang offensiv in die Bresche und schenkte den Gastgebern 19 Punkte ein. Der Rückstand schmolz, und vier Minuten vor dem Ende waren es nur fünf Punkte Unterschied. Am Ende hatten die Roßdorfer aber die besseren Nerven und entschieden das Spiel mit 78:61 für sich. Krofdorf kann jetzt mit zwei Siegen in den verbleibenden beiden Heimspielen noch den vierten Tabellenplatz sichern.

Beste Werfer Krofdorf: Müsse (19), Schmidt (15/1), Plitt-Geissler (12/2).

MTV 1846 Gießen - Lich Basketball II 83:89 (41:48): Es war fast ein Start-Ziel-Sieg für Lich Basketball II, doch nach stellenweise zwölf Punkten Vorsprung wurde es doch ein nervenaufreibendes Spiel. Dabei musste der MTV erneut unter anderem auf Onur Mehmed und Dominik Turudic verzichten, die nach längerer Verletzungspause zuvor gegen Wiesbaden erstmals wieder mitgewirkt hatten. Das Duell der beiden Abstiegskandidaten begann umkämpft, doch die strukturierter spielenden Licher gewannen das erste Viertel mit 19:17. Hielt die Männerturner bis dato ihre individuelle Klasse im Spiel, zeigten sich im zweiten Abschnitt große Löcher in der Defensive. Lich nutzte dies zu einfachen Punkten und zog auf 35:23 davon. Orkun Mehmed und Till Scheld sowie ihrem guten Fastbreak-Spiel verdankten es die Gießener aber, dass sie den Rückstand wieder auf einen Punkt verkürzen konnten, ehe Lich nochmal zum 48:41-Halbzeitstand nachlegte.

Auch im dritten Viertel beherrschte zunächst Lich das Spiel und zauberte sogar in der Offensive zwischenzeitlich. Beide Teams trafen gut, aber die Wetterstädter führten bereits mit 71:60, als Eduard Giese mit einem Dreier die MTV-Aufholjagd einleitete. Nach dem 67:72 vor dem Schlussviertel verkürzte Philipp Bötz sogar auf 71:73, und das Spiel war endgültig wieder offen. War es bis dahin ein offensiv geprägtes Spiel, zeigten sich nun Nerven und bessere Verteidigungen. Als sich Lichs Cedric Ohly nach einem Unsportlichen Foul zu stark beschwerte und die Halle mit einem zusätzlichen »T« verlassen musste, hatte der MTV die Chance, mit drei Freiwürfen und anschließendem Ballbesitz die Partie auszugleichen. Doch alle drei Würfe von der Linie fanden genau wie der folgende Angriff nicht ihr Ziel, und im Gegenzug baute Youngster David Sann die Licher Führung auf sieben Punkte aus. Die Gastgeber bekamen nur noch wenige gute Würfe zustande, und so holte sich Lich den fünften Saisonsieg, mit dem sie drei Spieltage vor Saisonende zum MTV aufschließen.

»Lich hat verdient gewonnen, sie haben den Sieg mehr gewollt«, konstatierte MTV-Coach Michael Müller. »Unsere Freiwurfquote war nicht genug, und Lich hat das ganze Spiel über den Ball besser bewegt.« Sein Gegenüber Felix Schweizer freute sich dagegen sehr über den Sieg. »Das war ganz wichtig. Wir waren endlich mal fit und haben gut gespielt. Am Korb haben wir unsere Stärken ausgenutzt und den MTV dominiert. Es war echt toll, das Derby vor so vielen Leuten zu spielen.«

Beste Werfer Gießen: Mehmed (27/2), Giese (17/2), Bötz (10), Shala (10/1) - Beste Werfer Lich: Gänger (17/5), Gümbel (16), Neumann (15).

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