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Letztes Heimspiel für Dennis Frank

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Dennis Frank hört am 4. Dezember nach dem letzten Spieltag des Jahres und insgesamt fünfeinhalb Jahren als Spielertrainer der SG Kesselbach/Odenhausen/Allertshausen auf. FRO © Peter Froese

(mol/ms). An drei Spieltagen sind die Teams der Fußball-Gruppenliga in diesem Kalenderjahr noch gefordert und wollen ihre Punkteausbeute nach Möglichkeit daher noch um neun Zähler aufstocken. Nachdem dies in den letzten Wochen hervorragend geklappt hat, möchte Aufsteiger TSG Wieseck seinen zweiten Tabellenplatz am Sonntag untermauern und ist beim Drittletzten FSV Braunfels in der Favoritenrolle.

Nach der Derbyniederlage gegen den Aufsteiger am letzten Sonntag wollen die TSF Heuchelheim nun gegen den FC Ederbergland II in einem weiteren Heimspiel in die Erfolgsspur zurückkehren und keinen weiteren Boden auf die Tabellenspitze verlieren. Zu einem »Sechs-Punkte-Spiel« im Kampf um den Klassenerhalt kommt es zudem am Gießener Heegstrauchweg, wo sich der gastgebende MTV 1846 mit dem FC Gießen II um wichtige Zähler duelliert. Beim Blick auf die Tabelle wird es zwar nicht ersichtlich, aber in Kesselbach steht am Sonntag eine ganz besondere Partie auf dem Programm, wenn die ansässige SG Kesselbach/Odenhausen/ Allertshausen Aufsteiger SG Oberes Edertal erwartet.

SG Kesselbach/Odenhausen/Allertshausen - SG Oberes Edertal (Sonntag, 15.15 Uhr, in Kesselbach): Aus rein sportlicher Sicht dürfte es fraglich sein, ob die derzeit mit fünf Punkten abgeschlagen auf dem letzten Platz liegenden Lumdataler selbst mit einem erhofften Dreier im Abstiegskampf noch mal einen Fuß in die Tür bekommen. 14 Zähler beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer schon. Doch einen Dreier würde besonders einen Mann erfreuen: Dennis Frank. Der Spielertrainer der SG Kesselbach/Odenhausen/Allertshausen ließ unter der Woche die Bombe platzen und teilte seiner Mannschaft mit, mit Beginn der Winterpause nicht mehr als Coach zur Verfügung zu stehen. Weshalb die Partie gegen den Aufsteiger in Kesselbach gleichzeitig die letzte auf eigenem Platz darstellt, ehe noch die Auswärtspartien beim VfB Wetter (26. November) und in Leusel (4. Dezember) folgen. Danach ist Schluss für den 41-Jährigen, nach fünfeinhalb Jahren auf dem Platz und auf der Bank der Lumdataler.

Die aktuell fast schon aussichtslose Tabellensituation ist allerdings nicht der Grund für das Ende von Franks Trainer-Engagement, wie dieser mehr als glaubhaft versichert. »Ich habe mir die Entscheidung sicherlich nicht leicht gemacht nach dieser langen Zeit. Da waren auch Tränen dabei, als ich das den Jungs im Training mitgeteilt habe. Die waren doch ziemlich überrascht und auch mitgenommen«, berichtet Frank von vielen hängenden Köpfen und benennt die Gründe für seinen Rückzug: »Wenn ich etwas mache, dann mache ich es mit Leib und Seele, voll und ganz. Ich merke aber doch, wie sehr das letzte Jahr an mir gezehrt hat. Besser gesagt fiel vor allen Dingen meiner Frau auf, wie sehr sich auch in der Freizeit alles um Fußball gedreht hat. Wenn du gewinnst, ist es vielleicht positiver Stress, und es fällt dir gar nicht auf. Aber wir steckten Ende letzter Saison bereits im Abstiegskampf, das hat schon viele Körner gekostet. Und ich bin ja hier Spieler, Trainer, Vorstandsmitglied, praktisch Mann für alles. Das war einfach irgendwann zu viel. Ich möchte einfach wieder mehr Zeit für meine Familie haben, die zu kurz kam«, gibt der Coach einen unverblümten Einblick.

Da derzeit viele Emotionen im Spiel sind, möchte Frank auf die bisherige Situation nur kurz eingehen: »Wir hatten von Anfang an unheimlich viele Verletzte. Ich konnte nie die gleiche Elf in zwei aufeinanderfolgenden Spielen aufbieten. Zudem haben wir aus guten Chancen viel zu oft viel zu wenig gemacht, während wir uns oftmals zu leichte Fehler erlaubt haben, die dann wiederum gnadenlos bestraft wurden. Wir waren ganz oft nicht die schlechtere Mannschaft, aber aufgrund dieses eben genannten Mixes hat es eben viel zu oft nicht für Zählbares gereicht.« Frank gibt aber noch einen Ausblick, wie es bei den Lumdatatalern weitergehen wird. »Die Trainersuche läuft natürlich schon. Da müssen wir aber natürlich so klar sein und zweigleisig planen. Dass Neuanfänge auch nach Abstiegen klappen können, beweisen die letztjährigen Gruppenliga-Absteiger SV Emsdorf und der RSV Büblingshausen, die ihre Kreisoberligen derzeit anführen. Ich bin natürlich nicht ganz weg, auch weiterhin im Vorstand tätig und werde weiterhin mithelfen. Aber natürlich wird es dann auch den nötigen Abstand geben«, beschreibt Frank.

FSV Braunfels - TSG Wieseck (Sonntag, 15.15 Uhr): Bei den Wieseckern läuft es rund. Der Aufsteiger hat seinen zweiten Tabellenplatz auch dank des Auswärtssieges bei Verfolger Heuchelheim (2:1) untermauert und kommt mittlerweile auf eine Siegesserie von sieben Partien am Stück. Als zudem bestes Auswärtsteam der Liga ist das Team von Stefan Frels und Martin Selmo daher klar favorisiert, wenn die Partie beim Drittletzten aus Braunfels ansteht. Dieser braucht im Kampf um den Klassenerhalt zwar jeden Punkt, musste sich aber in fünf der letzten sieben Spiele geschlagen geben.

TSF Heuchelheim - FC Ederbergland II (Sonntag, 15.15 Uhr): Wieder in die Spur kommen wollen die TSF, die die Wiesecker nach der Niederlage im direkten Duell bei nun sieben Punkten Rückstand ziehen lassen mussten. Da zuvor auch die Partie in Bauerbach verloren ging, droht nun die dritte Schlappe in Serie. Und die Ederbergländer haben sich am vergangenen Wochenende warm geschossen und schenkten dem FC Gießen II sieben Treffer ein (7:3). Allerdings besteht bei der Verbandsliga-Reserve eine große Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsleistungen, was auch an den unterschiedlichen Aufstellungen und der Unterstützung »von oben« liegen dürfte. Während der FCE II in der Heimtabelle auf Rang zwei liegt (22 Punkte), gingen sieben von neun Auswärtsspielen verloren. Zudem bauen die Heuchelheimer auf ihre Heimstärke (nur eine Niederlage in neun Partien).

MTV 1846 Gießen - FC Gießen II (Sonntag, 15.45 Uhr): Ein »Sechs-Punkte-Spiel« wartet am Heegstrauchweg, wenn der gastgebende MTV 1846 als Tabellenzwölfter den Rang-17. FC Gießen II empfängt. Die Form bei der Delle-Elf stimmte zwar zuletzt, trotzdem setzte es durch das 0:1 gegen Spitzenreiter FC Burgsolms die zweite Niederlage hintereinander, weshalb Punkte dringend vonnöten wären, um tabellarisch nicht weiter abzurutschen. Noch nötiger hätte allerdings der Verbandsliga-Absteiger Zählbares, denn seit dem Rücktritt von Trainer Ufuk Benzerli Mitte Oktober sieht die Bilanz katastrophal auf. Nach bis dato 16 Punkten wurde nur im Spiel gegen die SG Waldsolms (1:1) ein weiterer errungen, ehe sich vier Niederlagen anschlossen. Zuletzt setzte es beim FC Ederbergland II ein übles 3:7. Weshalb der FCG II nun 46 Gegentore aufweist, den zweitschlechtesten Wert der Liga.

FC Cleeberg - SV Bauerbach (Sonntag, 16 Uhr, Kunstrasenplatz Oberkleen): Nach dem 2:2 zuletzt gegen die SG Waldsolms wartet auf die Elf um Spielertrainer Stefan Hocker nun mit dem SV Bauerbach eine weitere knifflige Aufgabe. Der Marburger Sportkreisvertreter kam am vergangenen Wochenende zu einem 4:1-Erfolg gegen die SG Oberes Edertal und rangiert im Klassement mit 28 Zählern zwei Plätze vor den »Raubrittern« (26). Mit einem Erfolg im Duell der Verbandsliga-Absteiger würde der FC Cleeberg den Blick in der Tabelle ein bisschen wieder nach oben richten können.

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