Kurt Günter Allendörfer †

(nal). Mit Kurt Günter Allendörfer verstarb bereits am 10. Juli ein weit über die Grenzen des heimischen Raums hinaus bekannter Handball-Schiedsrichter und Funktionär des TSV 2006 Lützellinden im 76. Lebensjahr. Der gebürtige Lützellindener lebte zwar seit über einem halben Jahrhundert in Großen-Linden, blieb aber nach wie vor seinem Geburtsort treu verbunden.
Über sechs Jahrzehnte hielt er dem einstigen Turnverein und heutigen TSV Lützellinden die Treue und gehörte bis zur 100-Jahr-Feier des Vereins im Jahre 2005 insgesamt ein Vierteljahrhundert dem Vorstand an. Hier war Allendörfer für die Schiedsrichter und Sekretäre verantwortlich. Der Handballsport war die große Leidenschaft des Verstorbenen, der fast 40 Jahre als Schiedsrichter fungierte.
Mit 14 Jahren startete er seine Handballer-Laufbahn als Torwart. Spielte dabei sowohl auf dem Klein- als auch auf dem Großfeld - und war weithin für seine Torwartkünste bekannt. Im Dezember 2001 leitete er sein 1500. Handballspiel und hörte auf, die Spielpartien zu zählen. Weit über 2000 Spiele dürfte Allendörfer geleitet haben, wobei er auch einige Jahre im Schulsport tätig war. Zwar absolvierte er den Regionalliga-Lehrgang für Schiedsrichter erfolgreich, durfte aber in dieser Klasse nicht pfeifen, weil sein TV Lützellinden (heute TSV 2006 Lützellinden) in dieser Klasse spielte, sodass Allendörfer lediglich Spiele bis hin zur Oberliga leiten durfte.
Doch nicht nur auf dem Feld, sondern auch im Verband brachte sich er sich ein, war von 1979 bis 1985 stellvertretender Schiedsrichterwart im Kreis Wetzlar unter Günter Schäfer und musste diese Aufgabe beenden, als aufgrund der Gebietsreform und der Zugehörigkeit von Lützellinden zur Stadt Gießen 1985 der TVL sportlich zum Kreis Gießen wechselte. Bis 2014 war Allendörfer für die Einzelansetzung der Schiedsrichter im Bereich Mitte (Altkreis Gießen) im Handball-Bezirk Gießen zuständig.
Sein Wissen gab er auch an den Nachwuchs weiter und leitete in den 70er Jahren fast alle Handball-Jugendmannschaften des TVL. Darüber hinaus war er als Trainer in Hungen, Fernwald, Aßlar und Kleinlinden tätig. Zuletzt hatte er Treffen ehemaliger Handball-Schiedsrichter organisiert Neben dem Handballsport begeisterte er sich auch in Sachen Narretei. So gehörte er zu den Wiedergründern des Lützellindener Carneval-Verein (LCV) und »wechselte« von der Pfeife zur Glocke, als er acht Jahre lang als Sitzungspräsident fungierte. Für sein ehrenamtliches Engagement wurden ihm seitens des TSV 2006 Lützellinden die goldene Ehrennadel für 50-jährige Mitgliedschaft und vom Hessischen Handball-Verband 2008 die Silberne Verbandsnadel verliehen. FOTO: NAL