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Kreisliga A Alsfeld/Gießen: Der Anpfiff wird herbeigesehnt

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Von: Roland Stamm

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Christian Hooß, Luis-Manuel Viegas und Kevin Reiss (v. l.) zählen mit ihrem SV Nieder-Ofleiden zu den Anwärtern für die Aufstiegs-Playoffs. ARCHIVFOTO: VOGLER © Oliver Vogler

Es dürfte am kommenden Sonntag ein besonderer Moment auch auf den Fußballplätzen der Fußball-Kreisliga A Alsfeld/Gießen sein, wenn die Partien des ersten Spieltages angepfiffen werden.

(rol). Letztmals wurde hier am 25. Oktober 2020 um Liga-Punkte gespielt, bevor die vergangene Saison erneut abgebrochen wurde. Nun hoffen alle Fußballfreunde auf eine komplette Runde. Um nicht erneut vom Coronavirus überrascht zu werden, planen die Verantwortlichen mit einer einfachen Spielrunde, um so für den Fall der Fälle eine verwertbare Abschlusstabelle zu haben. Danach soll in zwei Gruppen um Aufstieg bzw. Klassenerhalt weitergespielt werden.

Ein »vernünftiges Vorhaben«, wie viele Vereinssprecher verlauten lassen. Nicht mehr dabei sein wird die SG Groß-Eichen/Atzenhain, die mangels Spieler ihren Rückzug vom Fußball verkündete. Dennoch starten auch jetzt wieder 17 Teams, da die SG Schwalmtal nach freiwilligem Abstieg aus der Kreisoberliga Süd wieder als A-Ligist mit von der Partie ist und sicherlich zugetraut werden kann, bei den sechs besten Teams zu sein, die in der Aufstiegsrunde spielen werden. Trotz aller Rivalität wird aber die Stimmung zunächst von Vorfreude geprägt sein. Das bestätigt auch Manfred Stöhr vom TSV Burg-/Nieder-Gemünden, der genau das im Pokalspiel seines TSV beobachtete: »Das erste Pflichtspiel nach so langer Zeit wurde direkt motiviert angegangen.« Ziel der Gemündener ist zunächst einmal das Erreichen der Aufstiegsrunde sowie »der sukzessive Einbau der eigenen Jugendspieler in den TSV-Kader«, der sich durch den Abgang von Daniel Konschu und Jannick Schlosser leicht verändert hat. Insbesondere die Tore von Schlosser dürfte den Gemündenern nun fehlen.

Rohde hinterlässt Lücke in Mücke

Ganz ähnlich ergeht es der Spvgg. Mücke, ebenfalls ein Kandidat für die ersten Sechs. Auch hier hat sich mit Michael Rohde ein echter Goalgetter in Richtung Gruppenligist TSF Heuchelheim verabschiedet und hinterlässt eine Lücke von schätzungsweise 30 Saisontoren. Immerhin konnte aber mit Neu-Trainer Kai Möller ein Glückstreffer gelandet werden, der nämlich neben seiner Tätigkeit als Stützpunkttrainer in Karben auch Stationen wie Borussia Fulda und Sportfreunde Burkhardsfelden vorzuweisen hat. Mit Ardian Krasniqi hat ein weiterer Vollblutstürmer nicht nur die Liga, sondern auch die SG Rüddingshausen/Londorf verlassen. Damit dürfte die SG nicht automatisch zum Favoritenkreis zu zählen sein.

Heißer Anwärter auf einen der vorderen Plätze ist aber die FSG Kirtorf, die auf 17 Neuzugänge zurückgreifen kann. Davon ergänzen gleich neun Akteure aus der eigenen Jugend den Kader, den FSG-Trainer Jan Krätschmer, bis vergangenen Juni noch als Stützpunkttrainer in Alsfeld tätig, zu einem erfolgreichen Team formen will. Die Aufstiegs-Playoffs hat auch der SV Nieder-Ofleiden im Visier und sollte mit weiterhin starkem Kader gute Voraussetzungen dazu mitbringen. Auch der SV Harbach sollte die Qualität haben, einen Platz in dieser Gruppe zu finden.

Topfavorit aber ist Derby-Nachbar, die SG Reiskirchen/Bersrod/Saasen, die die abgebrochene Saison als Erster abschloss und die fußballlose Zeit nutzte, um mit dem Trainerteam Benjamin Lock, Marcus Grabow und Oliver Wiegel frühzeitig zu verlängern. Das konnte zwar die Abgänge von Luca Perri, Justin Schulz, Peer Ottenheim und Paul Mittnacht nicht verhindern. Doch SG-Pressesprecher Niklas Frey zeigt sich optimistisch, »die Lücke mit den Neuzugängen Jonathan Röder, Paul Weber, Fahad Al-Nasser und Antonio Miljevic schließen und unseren Fans und Gönner*innen auch in der kommenden Saison attraktiven Fußball bieten zu können«.

Deutlich bescheidener gibt sich die FSG Queckborn/Lauter, die den Klassenerhalt als Zielvorgabe formuliert und zudem bestrebt ist, kein Spiel der zweiten Mannschaft absagen zu müssen. FSG-Sprecher Patrick Groß ist nach der »anfangs guten Stimmung« nun froh, wieder so etwas wie Normalität zu spüren: »Es geht wieder um alltägliche und sportliche Dinge in der Liga statt um Inzidenzen; auch wenn einige Spieler leider immer noch etwas im ›Lock-down‹ sind.« Dennoch sieht Groß in Verbindung mit dem engagierten Trainer Marcel Mohr eine »gewisse Aufbruchstimmung, zu der auch neue Trikots und Videoanalysen beitragen«. Auch Christoph Awiszus, Pressesprecher der FSG Ober-Ohmen/Ruppertenrod/Ulrichstein, verspürt »Aufbruchstimmung«. Denn den vier Abgängen stehen nicht weniger als 18 Neuzugänge entgegen. Davon kommen sieben Spieler vom bisherigen Liga-Konkurrenten SG Groß-Eichen/Atzenhain zur Dreierspielgemeinschaft, die mit Marcel Seipp zudem einen Trainer gewinnen konnte, der bereits seit seiner Verpflichtung im vergangenen Winter auf das Liga-Go wartet und nun eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen muss, deren Ziel laut Awiszus zunächst einmal der Klassenerhalt sei. Auch die FSG Laubach will sich am liebsten aus dem Abstiegskampf heraushalten. Priorität habe aber, »auch weiterhin, aus jungen und erfahrenen Spielern aus der Großgemeinde ein Team aufzustellen, um eine gesunde und nachhaltige Vereinskultur zu schaffen, mit der sich auch die Zuschauer*innen identifizieren«, so FSG-Sprecher Johannes Damster.

Torwartwechsel in Groß-Felda

Gespannt sein darf man auf das Abschneiden des TV/VfR Groß-Felda. Denn mit Henning Kellendonk, der zum 1. FC Schwalmstadt wechselt, verlieren die »Feldaer« einen Stürmer, der für manch wichtige Buden sorgte. Und auch Torwart David Schneider entschied sich zum Wechsel nach Schwalmstadt. Doch hier sorgte der TV/VfR mit der Verpflichtung von Mirco Georg (zuletzt SG Groß-Eichen/Atzenhain) für zumindest gleichwertigen Ersatz. Laut Stephan Hahn von der FSG Grünberg/Lehnheim/Stangenrod II will sich die Kreisoberligareserve in »der A-Klasse etablieren«. Hahn macht als bisheriger Trainer Platz für Manfred Potschka, der zuletzt die A-Junioren des Vereins coachte und die FSG-Vorgaben umsetzen möchte.

Schließlich sind sich in einem Punkt alle einig: Schön, dass es wieder mit dem Fußball los geht!

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