Kleinheiders Traumtor

(bir). Der FSV Fernwald bleibt zum Start in die Restrunde der Fußball-Hessenliga in der Erfolgsspur. Der Rangvierte sicherte mit einem 4:1 (2:1)-Erfolg gegen den SV Rot-Weiß Hadamar am Samstag seinen Platz in der Spitzengruppe der Liga.
Doch so souverän, wie es das Ergebnis gegen den Tabellendrittletzten vermuten lässt, war die Vorstellung der Mannschaft von Trainer Daniyel Bulut insgesamt nicht. »Auch wenn unsere Vorstellung spielerisch nicht so schön war und wir glücklich in Führung gehen, gilt kämpferisch mein Respekt der Mannschaft. Sie hat nach dem doofen Platzverweis mit zehn Mann noch zwei Tore geschossen, Hut ab«, überwog bei Bulut die Freude über die drei Punkte gegenüber der berechtigten Kritik wegen der Gesamtleistung sowie der völlig unnötigen Roten Karte, die sich Nicolas Strack in der 54. Minute einhandelte, als er im Mittelfeld Gästespieler Besmir Haliti, einen von vier eingesetzten der sieben Winter-Neuzugänge, von hinten foulte.
Diesem negativen Highlight standen zwei spektakuläre positive seines Teams im ersten Durchgang gegenüber. Nach 23 Anfangsminuten mit verteilten Spielanteilen auf beiden Seiten und mühsamen Versuchen, das Angriffsspiel in Gang zu bringen, gelang Pierre Kleinheider das »Tor des Jahres« aus ca. 80 Metern Entfernung. Aus einem Befreiungsschlag wurde ein Traumtor. Nach einem Rückpass schlug der FSV-Keeper das Leder vom eigenen Strafraum weit nach vorne, wo der Ball vor dem gegnerischen Strafraum aufsprang und mit Windunterstützung über den herauslaufenden RW-Torwart Leon Hasselbach im Hadamarer Tor landete. Weniger Glück im Abschluss hatten zuvor Mohamed Zouaoui (7.), der frei vor dem FSV-Gehäuse nach einem Fernwalder Ballverlust eine Hereingabe von Marco Koch neben das Tor setzte, und auf der anderen Seite Strack (10.), dessen Schuss Hasselbach abwehren konnte. Besser machte es sein Kollege Erdinc Solak, der mit einem fulminanten Distanzschuss genau ins obere Toreck zum 2:0 (38.) traf. Drei Minuten vor dem Seitenwechsel leistete sich Elmar Muhic einen missglückten Rückpass, den Zouaoui zum 1:2 (42.) nutzte.
Nach dem Anschlusstreffer und dem Platzverweis für Strack suchte das Team aus dem Landkreis Limburg-Weilburg nun seine Chance auf den Ausgleich, traf aber durch Larion Kosuchin (56.) nur den Außenpfosten des FSV-Kastens. Mica Hendrich beendete die Hoffnungen der Gäste, als er einen Pass von David Siebert, der nach der Pause den angeschlagenen Louis Goncalves ersetzte, aufnahm und am RW-Keeper vorbei zum 3:1 (76.) ins Netz setzte. Auch in der Folge ließen die Angriffsbemühungen der Rot-Weißen nicht nach, und Kleinheider musste sich bei einem Freistoß von Zouaoui (81.) mächtig strecken, aber bei einem Konter sorgte Lucas Burger für den Endstand, als der Abwehrspieler einen Pass von Solak in die Tiefe zum 4:1 (83.) nutzte.
FSV Fernwald: Kleinheider - Kaguah, Muhic, Goncalves (46. Siebert), Burger - Bender, Mukasa, Solak (90. Woiwod), Hendrich, Grönke (89. Sapper) - Strack.
SV RW Hadamar: Hasselbach - Paul, Wölfinger, Burggraf, Redl (77. Vogel) - Haliti, Kosuchin, Yilmaz, Koch, Huth (75. Ramcilovic) - Zouaoui.
Schiedsrichter: Berger (Rotenburg). - Zuschauer: 130. - Tore: 1:0 (23.) Kleinheider, 2:0 (38.) Solak, 2:1 (42.) Zouaoui, 3:1 (76.) Hendrich, 4:1 (83.) Burger.
