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Klare Vorgabe: Heimspiel gewinnen

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Von: Markus Röhrsheim

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Zweitligist TV 05/07 Hüttenberg um Ian Weber (am Ball) will auch heute Abend im Heimspiel gegen den EHV Aue seinem Publikum interessante und erfolgreiche 60 Handball-Minuten bieten. © Jenniver Röczey

Handball-Zweitligist TV 05/07 Hüttenberg ist vor heimischem Publikum noch ungeschlagen. Das soll nach dem Vergleich am heutigen Abend gegen den EHV Aue auch so bleiben.

Das zweite Heimspiel innerhalb von fünf Tagen steht am heutigen Mittwoch für die Zweitliga-Handballer des TV 05/07 Hüttenberg an, wenn man um 19.30 Uhr den EHV Aue im heimischen Sportzentrum erwartet. Nach dem 31:26-Sieg vom Samstag gegen den VfL Lübeck-Schwartau will das »Original aus Mittelhessen« auch im sechsten Heimspiel ungeschlagen bleiben und die bisher ganz starken 14:6 Punkte weiter ausbauen.

Der Auftakt der englischen Woche: Dem TVH merkte man gegen Lübeck-Schwartau an, dass das spielfreie Wochenende die Akkus wieder aufgeladen hat. Obwohl Kapitän Dominik Mappes (krank), Tobias Hahn und Joel Ribeiro (verletzt) fehlten und es somit zu Beginn in der mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren extrem jungen Start-Sieben etwas ruckelte, wurde ein am Ende ungefährdeter Sieg eingefahren. Auf der Basis einer gut funktionierenden Deckung übernahmen auch Spieler mit sonst nicht so großen Spielanteilen Verantwortung. Stand-by-Spieler Stefan Kneer erzielte in einer engen Phase das wichtige 10:6, Johannes Klein brillierte mit fehlerfreien intelligenten Abschlüssen und fünf Toren - und auch Rechtsaußen Ryuga Fujita ließ bei seinen vier Versuchen die Lübecker Torhüter alt aussehen. Die Blau-Weiß-Roten traten als beeindruckendes Kollektiv auf. Aber auch gegen einen Gegner, der mit unter- irdischen zehn Minuten in der zweiten Hälfte jegliche Sieg-ambitionen wegwarf.

Die Gäste aus Aue drehten in der Crunchtime das Spiel und landeten, nach drei Niederlagen zuvor, einen wichtigen 30:29-Heimsieg gegen den Tabellenletzten aus Ferndorf, womit man sich mit nun 8:12 Punkten etwas von den Kreuztalern absetzen konnte.

Besondere Trainersituation in Aue: Bei den Erzgebirglern hat ein Trainer-Trio das Sagen. Während Kirsten Weber und Michael Hilbig auch während dem Spiel auf der Bank die Mannschaft führen, sitzt der eigentliche Chefcoach Stephan Swat auf der Tribüne. Denn nach zwölf Tagen im künst- lichen Koma und 47 Tagen auf der Intensivstation mit schlechtesten Überlebens-prognosen ist für den 44-Jährigen auch knapp ein Jahr nach der Corona-Diagnose der Weg zurück ins vorherige Leben noch weit.

Gegnercheck: Der EHV stellt aktuell eine der schlechtesten Liga-Abwehrreihen. Bisher hatte man, ähnlich dem TVH, ein schweres Auftaktprogramm, in dem man sich bei den knappen Niederlagen gegen Essen, in Nordhorn und Bietigheim gut verkaufte und zudem mit dem Sieg gegen Erstliga- Absteiger Eulen Ludwigshafen und auch beim starken ASV Hamm mit einem Unentschieden überzeugte. Besonders gefordert wird die TVH-Deckung im Zentrum, da der Rückraum »mit dem brutal gefährlichen Distanzschützen« (TVH-Trainer Johannes Wohlrab) Arnar Birkir Halfdansson, Adrian Kammlodt und Spielmacher Goncalo Ribeiro (nicht verwandt mit TVH-Neuzugang Joel) in Zusammenarbeit mit Kreisläufer Bengt Bornhorn, gegen Ferndorf mit 11/4 Toren, bisher die höchste Gefahr ausstrahlt.

Personal: Tobi Hahn hatte schon am Samstag Einsätze für den Rest der Woche ausgeschlossen. Aber auch für Dominik Mappes wird es noch nicht reichen. »Wir werden nur Spieler mit 100 Prozent ins Rennen schicken. Wir haben eine lange Saison. Da wollen wir kein Risiko eingehen«, denkt Wohlrab weiter. Daher wird er den Kader mit den Leihspielern Philipp Opitz und Patrick Jockel auffüllen.

Aue hatte zuletzt durch Corona (unter anderem Kammlodt) und Verletzungen einige Ausfälle zu verzeichnen, sodass für Wohlrab noch unklar ist, wer heute Abend dabei sein wird.

Das sagt Wohlrab: »Ganz klare Zielstellung: wir wollen das Heimspiel gewinnen. Wir wollen wieder über eine kompakte Abwehr in unser Tempospiel kommen. Ich erwarte, dass wir über 60 Minuten unser Spiel durchziehen und Aue zeigen, dass es so gut wie unmöglich ist, aus unserer Festung Punkte mitzunehmen«, formuliert der 35-jährige mit dem Selbstvertrauen eines gelungen Saisonstarts.

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