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Keiner kann Weber bremsen

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Von: Markus Röhrsheim

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Geknickt: Hüttenbergs Torwart Dominik Plaue nach dem 30:34 bei der HSG Nordhorn-Lingen. © Imago Sportfotodienst GmbH

(mro). Erste Saisonniederlage für den TV 05/07 Hüttenberg in der 2. Handball-Bundesliga. Am dritten Spieltag unterlagen die Handballer aus der Handkäsehochburg bei der HSG Nordhorn-Lingen mit 30:34 (17:18), deren Top-Torjäger Robert Weber den Gästen 13 Tore einschenkte.

»Um in Nordhorn etwas holen zu können, muss absolut alles passen«, hatte TVH-Trainer Johannes Wohlrab schon im Vorfeld gewusst, dass die Aufgabe bei dem personell bestens besetzten Erstliga-Absteiger eine große Herausforderung für sein junges Team sein würde. Doch schon in der Trainingswoche musste er größtenteils auf Hendrik Schreiber wegen einer starken Erkältung verzichten und konnte den zuletzt gegen Ferndorf stark auftrumpfenden Rückraumakteur auch nur bedingt einsetzen, so dass Ian Weber in der Startformation auf die halblinke Seite rutschte und dessen Part auf der anderen Halbposition Linkshänder Niklas Theiß einnahm. Die Gäste starteten mit dem Rückenwind der beiden Auftakterfolge, gestalteten ihre Angriffe zunächst geduldig und gingen nach dem ersten Tagestreffer von Dominik Mappes durch Tore von Ian Weber und erneut Mappes in der fünften Minute mit 3:1 in Führung. Nordhorn-Lingen musste zwar schon kurz darauf die Rote Karte gegen Georg Pöhle verkraften. Dennoch gelang dem Österreicher Robert Weber, dem ehemaligen HBL-Torschützenkönig, in der 9. Minute vom Siebenmeterstrich mit dem 4:3 die erste Führung. Ausgeglichen und vogelwild ging es weiter, wobei die Angriffsreihen auftrumpften. Auch weil sowohl die Deckungsformationen als auch die Torhüter nicht ihren besten Tag erwischt hatten. »Unsere Abwehr war mir zu löchrig. Genau die Nachläufergeschichten, die wir vorher angesprochen haben, haben bei Nordhorn funktioniert. Da haben wir individuell nicht die Leistung abgerufen, zu der wir in der Lage sind«, haderte Wohlrab nach der Partie. Rechtsaußen Tobias Hahn mit einem Dreierpack glich in der 13. Minute wieder zum 6:6 aus, ehe die Hausherren erstmals zwei Tore vorlegten, die der TVH in eigener Überzahl kassierte. Doch ein Doppelschlag des am Ende zehnfachen Torschützen Dominik Mappes sowie des in dieser Phase zielstrebigen Johannes Klein bedeuteten den 10:10-Gleichstand, der auch beim 12:12 und 16:16 durch die gleichen Schützen weiter Bestand hatte.

Ein Doppelschlag des erstmals in dieser Saison einsetzbaren Halbrechten Julian Possehl bei einem Gegentreffer von Vit Reichl ließ Nordhorn mit einer knappen 18:17-Führung in die Pause gehen.

Die favorisierte Mannschaft von Trainer Daniel Kubes startete besser. Auch, weil HSG-Keeper Björn Buhrmester nun anfing, den TVH-Schützen den einen oder anderen Ball wegzunehmen. »Unsere Chancenverwertung war dann einfach zu schlecht. Wir lassen drei Siebenmeter liegen, von Außen Hundertprozentige, machen einfache technische Fehler im Gegenstoß, aus denen klare Chancen entstehen müssen. Wenn man diese Geschichten nicht nutzt, fährt man vom Topfavoriten dann ohne Punkt nach Hause«, erklärte der TVH-Coach, warum das Pendel langsam auf die Seite der HSG schlug.

In der 40. Minute konnten sich diese beim 23:19 durch Linksaußen Pavel Nickal erstmals leicht absetzen. Doch die Blau-Weiß-Roten versuchten, dranzubleiben - und Tristan Kirschner traf per Tempogegenstoß zum 22:25 (46.). Aber die Gastgeber konnten sich auf ihren Rechtsaußen Robert Weber verlassen.

Der mit einem Dreierpack mit drei Siebenmetern am Stück in der 53. Minute mit dem 31:25 die Vorentscheidung herbeiführte. »Wir haben aber Charakter gezeigt, auch als das Ding durch war, und versucht, das Ergebnis so gut als möglich zu gestalten«, konnte Johannes Wohlrab seiner Mannschaft diesbezüglich keinen Vorwurf machen, die durch zwei Tore von Ryuga Fujita und den Schlusspunkt von Tobias Hahn noch zum 30:34- verkürzte.

»Das Positive ist, dass wir auf Augenhöhe waren mit Nordhorn. Wir können dieses Level definitiv mithalten«, sah Johannes Wohlrab trotz der Niederlage auch viel Gutes. »Wir sind leider mit etwas zu wenig Selbstbewusstsein aufgetreten, wozu es gar keinen Grund gab«, hatte der 35-jährige den Unterschied ausgemacht.

HSG Nordhorn-Lingen: Buhrmester, Bartels; Torbrügge (1), Weber (13/5), Mickal (5), Miedema, Stegefelt (1), Patzel (1), Fontaine (4), Terwolbeck (2), de Boer, Possehl (5), Visser, Seidel (1), Pöhle (1), Kalafut,

TV Hüttenberg: Plaue, Böhne; Schwarz (1), Kneer (1), Kirschner (1), Theiß, Fujita (2), Weber (2), Rompf, Zörb, Reichl (2), Mappes (10/1), Hahn (7/3), Klein (3), Schreiber (1).

SR: Arndt/Westphal (Magdeburg/Berlin) - Siebenmeter: 6/5 - 7/4 - Strafminuten: 12 - 8 - Disqualifikation: Pöhle (HSG.- 8.) - Zörb (TVH - 40.).

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