Kein Sieger im Mittelhessen-Derby
(rms). Zu einem leistungsgerechten 1:1 (1:1)-Remis kam Fußball-Hessenligist SC Waldgirmes im Mittelhessen-Derby gegen den favorisierten TSV Eintracht Stadtallendorf.
Der Blick auf die Startformationen beider Klubs ließ aus Sicht der Gastgeber wenig Gutes erahnen. Während bei Aufstiegsanwärter Stadtallendorf bis auf den wieder einmal gesperrten Angreifer Del Angelo Williams fast alle Asse an Bord waren, klemmte es beim SC personell hinten wie vorne. Max Schneider fiel als Dreh- und Angelpunkt zentral vor der Abwehr ebenso aus wie die Offensivakteure Felix Erben, Natnael Tega und Maximilian Wiessner. Die Gäste hatten den nahezu kompletten »Systemabsturz« aus der 0:4-Heimschlappe gegen Türk Gücü Friedberg zu verkraften. Das Bemühen, die Systeme wieder hochzufahren, brachte im ersten Durchgang viel Ballbesitz für die Eintracht. Stadtallendorf ließ hinten kaum etwas anbrennen und kombinierte sich nach vorne mit großer Ballsicherheit munter durch. Timo Cecen, eine Art »freischaffender Künstler« im Offensivzentrum, der anfangs zu viel Platz genoss (23.) und Malcolm Phillips, dessen Schuss SC-Keeper Maik Buss vor Probleme stellte (24.), besaßen gute Möglichkeiten. Ein Waldgirmeser Abspielfehler ließ den Ball zu Andrej Markovic gelangen und dieser bediente Rolf Sattorov, der mühelos zum bis dahin verdienten 1:0 einschob (31.). Von den Hausherren kam bis zur Pause offensiv außer Ansätzen nichts. Bis auf eine Ausnahme: Stadtallendorfs Edi Kulas foulte Kevin Bartheld eher stümperhaft und Lucas Hartmann besorgte vom Elfmeterpunkt das 1:1 (41.).
Nach dem Wechsel herrschte beiderseits akute Großchancen-Armut, aber eine gänzlich veränderte Sachlage, die das Spiel wesentlich attraktiver machte. Waldgirmes schob nun im Verbund deutlich weiter vor. Dies brachte mehr Anspielstationen für die Gastgeber im Offensivbereich. Stadtallendorf dagegen setzte nur noch auf Konter und brachte viel zu wenig Bewegung in sein Spiel. »Nach der Pause hatten wir richtig gute Offensivaktionen und deutlich mehr Ballbesitz. Leider fehlte es an wirklichen Großchancen, aber meine Jungs haben das prima gemacht. Wir waren ganz sicher nicht die schlechtere Mannschaft«, fand der Waldgirmeser Trainer Mario Schappert. Sein Stadtallendorfer Kollege Dragan Sicaja sah sich in seiner Einschätzung bestätigt, dass die Eintracht noch Zeit benötigt. »Wir haben nicht so eine Qualität im Team, dass man damit einfach mal so den SC Waldgirmes abschießen kann. Natürlich wird unser Anspruch höher sein, als das, was wir zuletzt zeigten, aber dafür, dass wir beim 0:4 gegen Friedberg eine tote Mannschaft waren, lief das heute nicht so schlecht«, erklärte Sicaja. Gerade in der Schlussphase, als sich der Waldgirmeser Kian Golafra binnen Sekunden wegen Foulspiel und Reklamierens die »Ampelkarte« einhandelte (76.), kam von den Gästen zu wenig nach vorne.
SC Waldgirmes: Buss; Safiew, Schmidt, Fries, Böttcher, Kim (52. Stephan), Golafra, Hartmann (90.+2 Gebauer), Bartheld, Fürbeth (78. Cinemre), Götz (85. Bräuer).
Eintracht Stadtallendorf: Sahin; Ofori (82. Schadeberg), Phillips, Enobore, Markovic, Kulas, Trümner (84. Jura), Zildzovic, Geisler (59. Schütze), Sattorov (67. Preisig), Cecen.
Im Stenogramm: Schiedsrichter: Hager (Ginsheim). - Zuschauer: 280 - Tore: 0:1 Sattorov (31.), 1:1 Hartmann (41., Foulelfmeter) - Gelb-Rote Karte: Golafra (76.) wegen Reklamierens.