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Karina Sydykova für WM qualifiziert

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Trainer Oleg Prituleac und sein Schützling Karina Sydykova. PM © pv

(bz). Keinen einfachen Weg hatte die Gießener Judoka Karina Sydykova auf ihrem Weg zur Teilnahme an den diesjährigen Judo-Weltmeisterschaften. Sydykova hatte letztes Jahr die deutsche Meisterschaft in der Jugendklasse bis 48 kg nach Gießen geholt, war aber als Staatsangehörige von Kirgisistan nicht berechtigt, für Deutschland an den Weltmeisterschaften teilzunehmen.

Ihr Weg ging über die kirgisische Meisterschaft, die sie Anfang des Jahres in der Landeshauptstadt Bischkek ebenfalls gewinnen konnte. Der Kirgisische Verband sah allerdings keine direkte Qualifikation vor, sondern machte diese vom Abschneiden bei den Asien-Meisterschaften in Thailand abhängig.

Bei der Reise nach Bangkok wurde die 16-Jährige von ihrem Trainer Oleg Prituleac betreut. 373 Teilnehmer aus 17 Nationen in den Altersklassen U18 und U21 und gestaffelten Gewichtsklassen hatten sich in der thailändischen Hauptstadt zu den »Asian Cadet & Junior Championships 2022« eingefunden. Sydykova erwartete Gegnerinnen aus den traditionell starken Judo-Verbänden der Mongolei, Usbekistan, Kasachstan, Indien und Korea.

Am ersten Tag kämpfte sie in der U18 bis 52 kg. Voll konzentriert ging die junge Blau-Gold-Athletin in ihren ersten Kampf gegen die spätere Asien-Meisterin Nandin-Erdene Myagmasuern aus der Mongolei. Nach heftiger Gegenwehr musste sie sich der Mongolin geschlagen geben und in der Trostrunde ihre Chance auf eine Platzierung suchen. Dort traf sie auf Ashu Devi aus Indien und startete verheißungsvoll mit einem Waza-Ari, einem gelungenen Wurf. Sie konnte aber ihren Vorteil nicht zum vorzeitigen Kampfgewinn nutzen, ihre Gegnerin konterte in den letzten Sekunden des Kampfes und besiegte die Gießenerin. Platz Acht unter den besten zwölf Teilnehmerinnen und damit beste Athletin von Kirgisistan brachte sie trotzdem an ihr Ziel: die Qualifikation für die Weltmeisterschaften.

Am nächsten Tag startete die 16-Jährige in der Altersklasse U21 und traf im ersten Kampf wieder auf eine Gegnerin aus der Mongolei. Sydykova überraschte Uranzaya Baanmunkh schon in den ersten Sekunden mit einem Schulterwurf und zog souverän in die zweite Runde ein. Mit Aruzhan Yerezhepova erwartete sie allerdings mit der Titelverteidigerin aus Kasachstan ein ganz schwerer Brocken. In einem engagierten Kampf erreichte die Kasachin in der Schlussphase zwei Wertungen und siegte damit durch Ippon. In der Trostrunde wartete wieder eine Gegnerin aus Indien, dessen Judo-Verband besonders bei den weiblichen Teilnehmern in den letzten Jahren einen bedeutenden Aufschwung genommen hat. In Matouleibi Devi Huidrom traf Sydykova auf eine gleichwertige, wenn auch ältere und erfahrenere Gegnerin, mit der sie sich einen ausgeglichenen Kampf lieferte. Kurz vor Kampfende konnte die Inderin ein kleines Balanceproblem von Sydykova zum Sieg nutzen. Ein guter siebter Platz in der höheren Altersklasse war dann doch ein zufriedenstellendes Ergebnis für Karina Sydykova.

Schon in der kommenden Woche geht es für Oleg Prituleac und Karina Sydykova zu den Weltmeisterschaften nach Sarajewo, der Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina. Die ehrgeizige und trainingsfleißige Blau-Gold-Athletin strebt einen Finalplatz an und hofft auf etwas mehr Glück bei den Auslosungen für die Vorkämpfe als in Bangkok.

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