Kapitel Rackelos abgeschlossen

(gae/-) Das Kapitel Gießen 46ers Rackelos ist abgeschlossen. Mit dem Abstieg der Gießen 46ers aus der Basketball-Bundesliga in die 2. Basketball Bundesliga Pro A hat sich die Geschäftsführung in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat und den Gesellschaftern dazu entschlossen, die Lizenz der Rackelos in die Hände der BBA Gießen 46ers zu geben. Die Akademie wird die Nachwuchsmannschaft in der Regionalliga Süd-West starten lassen und somit die Pro-B- Lizenz abgeben.
Dies wurde bereits im Vorfeld gegenüber der Liga fristgerecht kommuniziert.
Der geschäftsführende Sportdirektor der Gießen 46ers, Sebastian Schmidt, nimmt dazu Stellung: »Wir haben uns mit dieser Entscheidung nicht leichtgetan, da natürlich neben der wirtschaft- lichen auch die emotionale Komponente mit einfließt. Es waren zum Großteil, aber eben auch nicht nur die wirtschaftlichen Einbußen, die uns zu diesem Weg geführt haben. Vor allem der Nachwuchsgedanke spielt in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle. Zwei eigenständige Teams in der Pro A und Pro B zu haben, macht wirtschaftlich als auch sportlich keinen Sinn.«
In der nächsten Saison soll in der Regionalliga eine hauptsächlich aus NBBL-Spielern geformte Mannschaft an den Start gehen. »Wir wollen mit der angestrebten Durchlässigkeit einen stabilen Unterbau für die Nachwuchsförderung bieten. Jede Organisation ist autark, dennoch agieren wir eng zusammen, um den jungen deutschen Spielern optimale Plattformen zu geben, um ihr Potenzial zu entdecken und zu vertiefen«, führt Schmidt in der Pressemitteilung weiter an.
Ob sich das Team unter dem Namen Rackelos in der Klasse präsentieren werde, sei aufgrund von Richtlinien in der Lizensierung noch in Klärung. Mit dem Lizenzantrag der Gießen Pointers werde aller Voraussicht nach ein Gießener Club in der Pro B spielen, sodass man davon ausgehen kann, dass auch Spieler der Rackelos im Trikot unseres Nachbarn auflaufen könnten, so Schmidt. »Mit den Pointers sind wir seit Wochen im Austausch. Wir werden gegebenenfalls auch hier gemeinsam Spieler rekrutieren, die für den Standort Gießen interessant sind und mit mehreren Lizenzen ausstatten.«
Das Farmteam der Gießen 46ers wurde in der Saison 2017/18 unter dem Dach der 46ers eingeführt. Die »Rackelos«, deren Namensfindung mit Hilfe von Fanvorschlägen und einem Gremium bestimmt wurde, etablierten sich schnell in der Pro B. Mit dem Namenssponsor und Premium-Partner depant konnte man in fünf Jahren viermal die Endrunde erreichen und die Entwicklung des Nachwuchses gezielt fördern.
Spieler wie Alen Pjanic (aktuell Baskets Oldenburg, Bundesliga), Bjarne Kraushaar oder Tim Uhlemann (beide Phoenix Hagen, 2. Bundesliga) werden ebenso mit diesem Nachwuchsprojekt verknüpft werden wie das Headcoach-Duo Rolf Scholz und Lutz Mandler oder Patrick Unger und Ivica Piljanovic.
Einen besonderen Platz wird der Captain der Rackelos in den Annalen finden: Johannes Lischka. Der Routinier und Topscorer der jungen Truppe ist der einzige Akteur, der alle Spielzeiten im Dress des Gießener Farmteams bestritten hat und mit insgesamt 127 Partien als Rekordspieler in die Geschichtsbücher eingetragen werden kann. Nach Informationen dieser Zeitung wird der ehemalige Nationalspieler in der kommenden Saison bei Lich Basketball in der Regionalliga auf Korbjagd gehen. Da darf man sich schon jetzt auf das Regio-Derby zwischen Lich und Gießen freuen.
Läuft bei der Lizenzierung und der Ligaplanungen alles normal ab, wird die mittelhessische Basketball-Region in der Spielzeit 2022/23 mit den Gießen 46ers einen Pro-A-Vertreter, mit den Gießen Pointers einen Pro-B-Ligisten und mit Lich Basketball und BBA Gießen 46ers zwei Regionalligisten präsentieren.