Kampf um die Spitze

(mol). Zu einem vor allen Dingen auch aus heimischer Sicht hoch interessanten Aufeinandertreffen kommt es in der Frauenhandball-Oberliga am Samstagabend, wenn sich in der Lindener Stadthalle Tabellenführer TSG Leihgestern und Verfolger HSG Kleenheim-Langgöns im Kampf um die Spitze duellieren. Ihre Negativserie stoppen möchte tags darauf die HSG Wettenberg beim SV Germania Fritzlar II.
TSG Leihgestern - HSG Kleenheim-Langgöns (Samstag, 19.30 Uhr, Stadthalle Linden): Nach einer starken Auswärtsleistung in Launsbach und einem 31:22-Sieg gehen die TSG-Frauen nach wie vor verlustpunktfrei in das Duell mit dem Drittliga-Absteiger, der ob der bisherigen zwei Minuspunkte sicherlich ein wenig mehr Druck im Spitzenspiel verspüren wird. Trotz der sieben Siege in den bisherigen sieben Spielen bereiten Leihgesterns Trainerin allerdings die großen Personalprobleme Sorgen. »Es wird leider von Woche zu Woche schlimmer, gegen Wettenberg hat sich nun Milena Appel zwei Bänder gerissen und wird nun auch lange fehlen. Wir haben jetzt auch gar keine etatmäßige Linksaußen mehr, generell stellt sich die Mannschaft von selbst auf«, sagt Jonna Jensen, die der Heimpartie gegen ihren Ex-Verein, die unter dem Motto »Alle in Rot« steht, dennoch entgegenfiebert. »Wir werden trotzdem alles in die Waagschale werfen. Es wird auf die Einstellung und den Kampf ankommen, und wahrscheinlich wird die Tagesform entscheiden!«
Mit der bisherigen Saison seiner jungen Mannschaft ist auch Martin Saul, Trainer der HSG Kleenheim-Langgöns, sehr zufrieden und sieht in der Lindener Sporthalle die nächste Bewährungsprobe auf sein Team zukommen. »Ich freue mich auf die Atmosphäre in der Halle. In dem Duell wird man gut sehen, wo der Frauenhandball in Mittelhessen jetzt steht. Das Spiel hat aufgrund der Tabellensituation eine gewisse Brisanz, beide Vereine wollen gern aufsteigen. Es wird also spannend. Da wir vom Altersdurchschnitt deutlich jünger sind als Leihgestern, ist das Spiel für uns auch eine Entwicklungsherausforderung. Da wir uns als Entwicklungsverein verstehen, ist das eine große Chance«, so der SGK-Coach. Diesem bereitet nur der verletzungsbedingte Ausfall von Madeleine Buhlmann Sorgen. Für die erfahrene Torhüterin rückt Ronja Dickhaut aus der zweiten Mannschaft nach und bildet mit Vanessa Bork das Duo zwischen den Pfosten.
SV Germania Fritzlar II - HSG Wettenberg (Sonntag, 17.30 Uhr, Halle der König-Heinrich-Schule Fritzlar): Nachdem im Heimspiel gegen den Tabellenführer TSG Leihgestern am letzten Samstag kein Kraut gewachsen war (22:31) und die Truppe aus dem Gleiberger Land damit die letzten drei Partien verloren geben musste, wartet bei den aktuell nur zwei Zähler mehr aufweisenden Fritzlarerinnen nun eine wichtige Partie. Die Nordhessen blieben in den letzten drei Partien zwar ebenfalls sieglos, konnten ihrem Konto durch zwei Remis aber immerhin zwei Pluspunkte hinzufügen. »Wir werden natürlich alles daran setzen, in Fritzlar erfolgreich zu sein«, möchte HSG-Coach Kai Nober ein weiteres Abrutschen in den gefährdeten Bereich der Tabelle unbedingt verhindern. »Dafür müssen wir die Räume für die Gegner möglichst gering halten und sie zu schlechten Abschlüssen zwingen. Wir müssen hoch konzentriert zur Sache gehen, müssen uns gute Chancen erarbeiten und dürfen nur wenige Fehler machen!« Wie der Wettenberger Kader für Sonntagabend aussieht, wird sich erst kurzfristig entscheiden.