Jung stolz über Rennen im Nationaltrikot
(die). Vor einem tosenden Publikum durfte Noah Jung von der RSG Gießen und Wieseck am Wochenende das Weltcup-Rennen in Albstadt bestreiten. Er startete im Trikot der deutschen Nationalmannschaft in eines der weltweit ranghöchsten Cross-Country-Rennen.
Rund vier Wochen nach dem Saisonauftakt in Brasilien zog der internationale Tross der UCI-Mountainbike-Cross-Country-Weltcup-Serie nach Albstadt-Tailfingen in die Schwäbische Alb. Das Bullentäle, Herzstück der anspruchsvollen Rennstrecken, stand sinnbildlich in Flammen. Erstmalig seit der Pandemie durften sich wieder unzählige Zuschauer entlang des Rundkurses versammeln.
Für den Wiesecker Noah Jung ist es jedes Jahr eine Ehre und Freude zugleich, für das deutsche Nationalteam auf die Alb reisen zu dürfen. Er genoss die Atmosphäre nicht nur als Zuschauer inmitten der Weltelite, sondern auch selbst als Rennfahrer zwischen den Absperrbändern. Bereits am Donnerstag absolvierte der amtierende U23-Hessenmeister die ersten Trainingsfahrten. Das Teilnehmerfeld der U23-Klasse umfasste 151 Spitzenathleten aus 30 Nationen. Darunter Jung im Trikot der deutschen Nationalmannschaft, der trotz seiner insgesamt 17 UCI-Weltranglistenpunkte von Startplatz 112 ausgehend auf die Rückennummern seiner Kontrahenten blicken musste. Um 15.30 Uhr fiel der Startschuss auf eine vier Kilometer lange Rundstrecke, die mit 190 Höhenmetern starke Kletterfähigkeiten erfordert. Auf eine verkürzte Einführungsrunde folgten fünf weitere in voller Länge. Dabei bot die erste Runde nur bedingt die Möglichkeit, sich nach vorne zu arbeiten. Jung kennt die Strecke bereits aus vorangegangenen Jahren und unterlag den Tücken eines hinteren Startplatzes: »Ich wusste, dass man nur mit Glück in der ersten Runde viele Plätze gutmachen kann. Leider wurde ich, wie viele andere Fahrer, durch zwei Stürze vor mir sowie durch einen Fahrerstau bei den ersten engen Passagen ausgebremst und fiel dadurch zunächst auf eine Position um Platz 130 zurück. Ab der zweiten vollen Runde konnte ich mein Tempo endlich ohne Verzögerungen durch alle Teilpassagen fahren und fuhr Runde um Runde um weitere Plätze nach vorne.« Im Zielsprint ergab sich letztlich ein Duell gegen den belgischen Nationalfahrer Sander Hubrechts, das Jung auf dem 85. Platz für sich entscheiden konnte. Insgesamt gelang es nur vier seiner deutschen Kollegen, sich auf vorderen Plätzen einzufinden. Tobias König belegte als schnellster Deutscher den 39. Platz. Mit einem Vorsprung von 37 Sekunden dominierte Weltmeister Martin Vidaurre aus Chile das Rennen als überlegener Sieger.
Angesichts seines Sturzes mit Aufgabe des Rennens im Vorjahr war Jung äußerst erleichtert: »Ich bin super stolz, für Deutschland an der Startlinie gestanden zu haben, und glücklich über meine sehr solide Leistung im Rennen.«