JFV Mittelhessen sieht sich gut aufgestellt

(sno). Der FSV Fernwald und die SF Burkhardsfelden gehen in der fußballerischen Jugendarbeit gemeinsame Wege (diese Zeitung berichtete): Beide Vereine haben sich unter dem JFV Mittelhessen zusammengeschlossen, wie der geschäftsführende Vorstand des JFV, Matthias Richter und Jens Steingräber, am Wochenende mitteilten. »Unsere Jugendarbeit wurde zuletzt eher stiefmütterlich behandelt, wir wollten dort aktiver werden.
Als die Anfrage aus Fernwald kam, waren wir sehr angetan«, erklärt Alisa Victoria Mohr aus dem Vorstand der SF Burkhardsfelden. »FSV und SF, das sind zwei Vereine mit Geschichte. Es ist der Reiz von etwas Neuem. Wir können gut zusammenarbeiten.«
Für den JFV Mittelhessen ist die Aufnahme der SF Burkhardsfelden als neuem zweiten Stammverein neben dem FSV Fernwald überlebensnotwendig. Zwei Stammvereine nämlich sind für den Jugendförderverein Voraussetzung. Nach der Kündigung aus Hausen und Garbenteich und dem kurzfristigen Absprung aus Annerod, gehörte nur noch der FSV Fernwald dem JFV an: »Wir mussten innerhalb eines Monats einen neuen Stammverein finden«, schildert Matthias Richter. »Das hat uns schon unter Druck gesetzt. Wir hätten sonst alle Spielklassen verloren. Dann wäre der JFV Mittelhessen aufgelöst worden.«
So besteht er nun weiter, zur Freude von Vorstandsmitglied Jens Steingräber: »Der Breitensport mit Spaßfaktor ist die Basis, in den oberen Jahrgängen wollen wir aber leistungsorientiert denken, um Spieler auf die aktiven Mannschaften vorzubereiten.« Aktuell spielt die U19 in der Gruppenliga. Zuletzt wurde Torhüter Tom Sinkel aus der eigenen Jugend in den Kader von Hessenligist FSV Fernwald überführt. Auffangbecken ist vor allem die zweite Mannschaft, die derzeit die Kreisliga A Gießen mit Annerod an der Tabellenspitze anführt: »Dort gehören 16 Spieler aus unserer Jugend dem Kader an«, sagt Steingräber. »Mit Burkhardsfelden kommt nun noch eine Kreisoberliga-Mannschaft hinzu.«
Für die Sportfreunde Burkhardsfelden war der Wechsel von der JSG Wirberg zum JFV Mittelhessen keine leichte Entscheidung: »Wir haben eine Woche intensiv fast jeden Tag beraten«, erklärt Alisa Victoria Mohr. »Hinter der Jugendarbeit steht immer auch die Hoffnung, Spieler aus den eigenen Reihen in den aktiven Bereich zu integrieren. Bei der JSG Wirberg wurde das immer schwieriger, weil oftmals keine A-Jugend mehr zustande kam und viele Spieler bereits vorher von den städtischen Vereinen abgeworben werden. Beim JFV Mittelhessen sehen wir die Chance, einen Mittelweg zu finden: Spaß am Fußball, aber auch mit einem gewissen Anspruch zur Weiterentwicklung. Uns ist das nicht leicht gefallen und ein gutes Verhältnis zu den Vereinen der JSG Wirberg weiterhin wichtig.«
Der JFV Mittelhessen musste durch den Abgang der drei Stammvereine aus Annerod, Garbenteich und Hausen aber vor allem im jüngeren Bereich viele Spieler ziehen lassen und stellt somit in der E- und F-Jugend in dieser Saison keine Mannschaft. »Dafür sind wir bei den Bambini gut aufgestellt«, sagt Richter und spielt dabei unter anderem auf das neue, in der Region bekannte Trainer-Quartett an: Brian Mukasa, Samuel Sesay, Bastian Kurz und Tom Sinkel sind alle aktive Spieler des FSV Fernwald. »Das sind sympathische Jungs aus der Region. So wollen wir nachhaltig peu a peu wieder einen Stamm von unten aufbauen. Vom aktuellen Zuspruch sind wir überwältigt.«