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JC Gießen in Blau-Gold

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Von: Redaktion

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(bz). Einer der erfolgreichsten mittelhessischen Judoclubs hat dieser Tage seine Auflösung beschlossen und seinen Mitgliedern empfohlen, sich der TSG Blau-Gold Gießen anzuschließen.

Der 1965 gegründete Judoclub Gießen hatte nach dem plötzlichen Tod des Gründers, Trainers und Vorsitzenden Dieter Schiemann im Jahr 2014 zunehmend Probleme, für die hohen administrativen Anforderungen und die notwendige Digitalisierung Ehrenamtliche zu finden.

Dieter Schiemann hatte fast 50 Jahre lang viel Herzblut in »seinen« Verein investiert und in der Judoszene große Anerkennung erfahren. Nachfolgerin Isolde Werner hatte 25 Jahre lang neben ihrer Tätigkeit im Vorstand das Training und die Betreuung bei Wettkämpfen unterstützt und nach Dieter Schiemann alleine übernommen. Viermal die Woche stand sie mit ihren Schützlingen auf der Matte und sorgte, zeitweise unterstützt von Renate Gath, maßgebend dafür, dass der erfolgreiche Aufbau fortgesetzt werden konnte. Durch ihre berufliche Belastung sah und sieht sie sich leider nicht in der Lage, den Verein weiter zu führen.

Die Damen führten Verhandlungen mit der TSG Blau-Gold Gießen und fanden in dem Mehrspartenverein ideale Bedingungen für die Fortführung der bisher äußerst erfolgreichen Tätigkeit.

In der Mitgliederversammlung in den Vereinsräumen von Blau-Gold erläuterte der Vorsitzende Bernhard Zirkler das Konzept eines nahtlosen Übergangs. Das Trainingsprogramm mit dem Erfolgstrainer Oleg Prituleac wird unverändert beibehalten werden. Oleg Prituleac stammt aus der Republik Moldau und war dort mehrfacher Landesmeister. Nachdem er das Training des Judo-Clubs übernommen hatte, konnten die schon bis dahin jahrzehntelang national und international siegreichen Judokas des Vereins ihre Erfolge fortsetzen.

Ergänzt wird das Training künftig durch Aline Burkert, die Trainerin bei Blau-Gold ist und sich mit ihrem schwarzen Gurt und der DOSB-Trainerlizenz insbesondere der Nachwuchsarbeit widmen soll. Der Unterricht wird weiterhin viermal die Woche in der Turnhalle der Georg-Büchner-Schule stattfinden.

Für die Nordstadt bedeutet das auch eine Beständigkeit im Sportangebot und eine soziale Komponente durch das Integrationskonzept von Blau-Gold.

Die Versammlung beschloss einstimmig die Entlastung des Vorstandes, der einen ausgeglichenen Haushalt und eine Kassenprüfung durch einen Steuerberater vorweisen konnte. In einer kleinen Feier sollen die Verdienste von Isolde Werner und Renate Gath noch einmal gewürdigt werden. Auch die beantragte Auflösung wurde einstimmig beschlossen und die bisherigen Vorstandsmitglieder als Liquidatoren bestimmt. Auch der Empfehlung des Vorstandes zum Übergang des Trainingsbetriebes wurde einmütig zugestimmt.

Für Blau-Gold und ihre boomenden Kampfsportsparte bedeutet das eine ideale Ergänzung. Die Abteilungen Taekwondo und Kickboxen haben sich in den letzten Jahren gut entwickelt, die Gürtelprüfungen und Teilnahmen an Wettkämpfen waren erfolgreich und die Teilnehmerzahlen sind auch in der Corona-Zeit stabil geblieben. Kung Fu, MMA -Mixed Martial Arts, Krav Maga, Boxen, Thai-Boxen und Capoeira runden das Angebot ab und eine Karate-Gruppe soll neu aufgebaut werden.

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