In letzter Sekunde verloren
(kun). Spannung und Dramatik pur in der Sporthalle am Seebach in Friedberg: In der Abstiegsrunde der Handball-Landesliga Mitte haben die TSF Heuchelheim bei der TG Friedberg am Samstagabend eine denkbar knappen 29:30 (17:19)-Niederlage hinnehmen müssen. Durch dieses Ergebnis haben die Friedberger dem Kampf um den Klassenerhalt wieder neue Spannung verliehen.
Fünf Sekunden vor dem Ende scheiterten die Heuchelheimer beim Stand von 29:29 in Überzahl an Friedbergs Torhüter Jonas Biaesch, der gedankenschnell den freistehenden Marco Zinnel fand, dem vor 250 Zuschauern der Siegtreffer gelang.
»Mit einem Spieler mehr auf der Platte hätten wir den letzten Angriff in Ruhe ausspielen können, haben den Ball aber völlig unbedrängt genau in die Hände des Torhüters geworfen und damit den Tempogegenstoß eingeleitet«, haderte Heuchelheims Trainer Claus Well mit der spielentscheidenden Szene kurz vor Schluss. Friedbergs Trainer Michael Razen war dagegen voll des Lobes für seine Mannschaft. »Die Jungs haben eine großartige kämpferische Leistung gezeigt. Heuchelheim war uns im Rückraum mit den wurfgewaltigen Niko Hoffmann, Max Kruse und Björn Hofmann haushoch überlegen, dennoch hat unsere Abwehr vor allem in der zweiten Halbzeit eine starke Leistung gezeigt«, konstatierte Razen.
Durch den Heimerfolg des TV Idstein gegen die HSG Linden ist der Abstiegskampf spannender denn je. »Plötzlich befinden sich wieder Mannschaften in der abstiegsbedrohten Zone, mit denen man vor zwei Wochen nicht gerechnet hätte. Auch wir sind wieder in Schlagdistanz«, erklärt der Friedberger Coach, dessen Team bei einem Sieg in Linden am kommenden Wochenende nach Punkten mit der HSG gleichziehen könnte.
Zinnel sorgt für die Entscheidung
In der ersten Halbzeit lieferten sich beide Mannschaften ein munteres Scheibenschießen. Friedberg legte vor (3:1/4.), Heuchelheim kam zurück (4:3/6.), entscheidend absetzen konnte sich in der Folge jedoch keines der beiden Teams. Über die Stationen 10:10 (15.) und 15:15 (25.) gelang den Gastgeber erst kurz vor der Pause wieder eine Zwei-Tore-Führung (18:16/27.).
»Nach dem Torfestival im ersten Durchgang waren beide Mannschaften in der zweiten Halbzeit deutlich griffiger in der Abwehr«, konstatierte Razen, dessen Schützlinge ihre Pausenführung bereits nach zehn Minuten eingebüßt hatten (20:20/40.). Neun Minuten vor Schluss lagen die Gäste erstmals mit zwei Toren in Front (26:24), ehe der achtfache Torschütze Zinnel zunächst zum 28:28-Ausgleich (55.) und anschließend noch zum Friedberger Sieg traf.
TG Friedberg: Balazs, Biaesch; Durchdewald, Zinnel (8/1), Lasse Merten, Ploner (5), Weide (1), Milius, Reeb, Methner (4), Seibert (1), Philipp Engel (5), Weigel, Cadar (6/5).
TSF Heuchelheim: Winter, Geier; Kunz, Bach Hamba, Julius Weber, Koch (3), Hoffmann (5), Brühl (5), Dennis Weber (5), Bender, Rinn (5), Hofmann (5), Kröck (1), Kruse.
Im Stenogramm / Schiedsrichter: Friedrich/Ringleb (Vollnkirchen). - Zeitstrafen: 4:4 Minuten. - Siebenmeter: 7/6:0/0. - Zuschauer: 250.