Ihnen unangenehm auf den Füßen stehen

(gae). Luis Figge ist bei den Gießen 46ers der Energizer. Der 1,97-m-Mann ist willensstark und bringt frischen Wind ins Spiel des Basketball-ProA-Ligisten. Er ist variabel einsetzbar, kann die Positionen zwei und drei besetzen und zieht sein Ding durch - aggressiv in der Abwehr, immer auf Steals bedacht, konsequent im Angriff, mit viel Drive zum Korb.
Außerdem ist der 25-Jährige bedeutsam für die Stimmung im Team - ein emotionaler Leader auf und abseits des Feldes. Der Forward hat bei den 46ers einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Vor dem wichtigen Heimspiel am Samstag um 19 Uhr in der Osthalle gegen die Dresden Titans konfrontieren wir ihn mit drei Fragen, blicken dabei mit ihm auf die letztwöchige Niederlage gegen Karlsruhe zurück, auf seine Performance und auf das heutige Match gegen die »Titanen«.
?Was war gegen Karlsruhe los? Warum konnte das Team nach einer 70:63-Führung das Spiel nicht nach Hause bringen?
Wir haben offensiv nicht unseren Rhythmus gehabt, die Dreier nicht so getroffen, wie wir das im letzten Viertel gewohnt sind - vor allem in unserer Halle. Aber man muss auch den Hut vor Karlsruhe ziehen: Die haben von außen gut getroffen, sie haben echt eine krasse Guardpower. Und wenn sie es nicht gemacht haben, hat Pluskota nachgesetzt und sowieso auch gepunktet. Sie haben durchgehend dagegengehalten, einen Push gehabt - und das über 40 Minuten. Wenn wir 50 Minuten gespielt hätten, hätten wir eine Chance gehabt (lacht). Eine komische Niederlage. Es war nicht unser Tag. Und 104 Punkte zuzulassen, ist natürlich viel zu viel. Somit ist das komplett unserer Defense zuzuschreiben.
?Was auffiel, war, dass ein Spieler Ihrer Klasse gegen Karlsruhe nur zwei Punkte erzielt. Was war los?
Wir haben mit Enosch (Wolf) einen neuen deutschen Spieler auf dem Spot, der auch Minute n kriegen soll. Und da wir auch fünf Ausländer haben, die ihre Spots bekommen, sind die Minuten begrenzt, die man auf dem Feld steht. Ich habe versucht, für das Team zu spielen - und wollte nichts forcieren. In den 13 Minuten Spielzeit (im Schnitt 23:22, Anm. d. Red.) habe ich zweimal auf den Korb geworfen, so sind die zwei Punkte enstanden, habe aber noch zwei Assists und zwei Rebounds aufgelegt. Ich habe mir nichts vorzuwerfen. In einem guten Team muss man sich ab und an unterordnen.
?Am Samstag haben die Gießen 46ers im Kampf um die Playoffs ein weiteres schweres Heimspiel zu bestreiten. Die Dresden Titans kommen in die Osthalle - wahrlich die Überraschungsmannschaft der Liga. Das Hinspiel gewann der Aufsteiger aus Sachsen mit 90:87. Was muss Ihr Team abliefern, um zu gewinnen?
Das ist ein heißes Team, das von außen eine Menge Firepower liefert. Wir müssen versuchen, ihnen unangenehm auf den Füßen zu stehen und ihnen mögl ichst viel wegzunehmen. Wir dürfen sie nicht in den Flow kommen lassen, den sie bislang in der Saison haben. Wir müssen den Flow unterbinden und uns durchsetzen - vor allem zu Hause. Es ist wichtig, dass wir von Beginn an hart verteidigen.