ICE macht halt in Dutenhofen

(flo/mol). Zum Schluss der Hinrunde haben die Drittliga-Handballer der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen noch einmal mächtig Boden gut gemacht. Vier Spiele am Stück sind die Grün-Weißen ungeschlagen, haben aus diesen Begegnungen sieben von möglichen acht Punkten geholt. Der Lohn: Die Truppe von Axel Spandau startet auf einem Nichtabstiegsplatz in die Rückrunde, zu deren Auftakt die Mittelhessen am Samstag (19.
30 Uhr) den TV Gelnhausen in der Sporthalle Dutenhofen zu Gast haben. Nach dem 27:25-Auswärtscoup beim VfL Gummersbach II am Sonntag reist die HSG Pohlheim zeitgleich mit dem zweiten Saisonsieg im Rücken selbstbewusst zur schweren Auswärtsaufgabe nach Saarlouis.
HSG Dutenhofen/Münchholzhausen - TV Gelnhausen (Sa., 19.30 Uhr, Sporthalle Dutenhofen): »Zum Ende hin haben wir wirklich sehr gute Leistungen gebracht. Das müssen wir in der Rückrunde wiederholen, um in sicheres Fahrwasser zu kommen«, sagt HSG-Trainer Axel Spandau. Mit 11:15 Punkten ist Dutenhofen/Münchholzhausen einerseits zwar selbst vom Rangsechsten TuS Dansenberg nur vier Zähler entfernt, andererseits jedoch ist der Vorsprung auf den aktuellen Relegationsplatzinhaber HSG Friesenheim-Hochdorf (10:16) überschaubar.
Klar ist auch: Das Startprogramm in die zweite Hälfte der Saison hat es in sich. In den verbleibenden drei Spielen dieses Kalenderjahres treffen die Grün-Weißen auf drei Top-Teams - den Dritten TV Gelnhausen, auswärts auf den Vierten TSG Haßloch, abschließend wieder in eigener Halle auf den Spitzenreiter TuS Ferndorf. In der Hinrunde verlor die Spandau-Sieben diese Duelle allesamt. Doch Bange machen gilt nicht. »Warum sollten wir sagen, dass das nicht unsere Kragenweite sei?«, gibt sich der HSG-Trainer angriffslustig. »Gerade gegen Gelnhausen und Haßloch hatten wir in der Vorrunde Ergebnisse, die wir gerne korrigieren wollen.«
Keine ganz einfache Aufgabe gegen die jungen Wilden aus Gelnhausen. Denn die Rot-Weißen begeistern mit Hochgeschwindigkeits-Handball. Dies auch trotz der Tatsache, dass Kapitän und Spielmacher Jonathan Malolepszy verletzungsbedingt seit Wochen allenfalls sporadisch zur Verfügung steht. Vier seiner letzten fünf Spiele hat der TVG gewonnen, der jüngste prestigeträchtige 22:21-Derbysieg in Kirchzell verleiht zusätzlichen Rückenwind. Perspektivisch träumen die Barbarossastädter sogar schon wieder von der 2. Liga. »Gelnhausen spielt mit Sicherheit den schnellsten Handball der Liga, sie halten diese Intensität über 60 Minuten hoch. Das macht sie aus«, weiß Spandau, der voraussichtlich auf Torhüter Lorenz Rinn (beruflich verhindert) verzichten muss. Ob beispielsweise eine schon mehrfach in dieser Saison zur Entschleunigung des gegnerischen Umschaltens praktizierte 3:3-Deckung mit späterem Übergang in die 6:0-Formation eine Option ist, da will sich der HSG-Trainer nicht in die Karten schauen lassen. »Wir brauchen auf jeden Fall Handlungsschnelligkeit und werden sie nicht erst bei sechs Metern annehmen«, sagt Spandau.
Weinandt ist wieder dabei
HG Saarlouis - HSG Pohlheim (Sa., 19.30 Uhr, Stadtgartenhalle): HSG-Trainer Andi Lex blickt vor dem Spiel im Saarland auch auf die Hinrunde zurück: »Insgesamt wissen wir das alles realistisch einzuschätzen und auch, dass wir in eine neue Liga gekommen sind. Da war es klar, dass wir ein paar Spiele brauchen werden, bis wir uns an die Klasse gewöhnt und auch das entsprechende Niveau haben. Ein wenig hinter den Erwartungen sind wir aber dennoch zurückgeblieben. Zwei bis vier Punkte mehr wären durchaus möglich gewesen«, bilanziert er die ersten 13 Spiele: »Aber in den letzten Spielen haben wir uns gegen richtig starke Gegner gut präsentiert, wollen den Aufwind nutzen und nicht auf die Tabelle, sondern wie in den letzten Wochen auch, nur auf uns schauen.« Nun wartet also die HG Saarlouis, die aktuell mit 13:13 Punkten auf Platz acht und im Tabellenmittelfeld zu finden ist. Nach einem starken Saisonstart mit zunächst 5:1, später mit 9:5 Zählern liefen die letzten Wochen aber nicht mehr nach Wunsch der Saarländer, wobei es die letzten Gegner auch allesamt in sich hatten. Da konnte es nicht verwundern, dass die HG zuletzt sowohl in Haßloch (28:31) als auch Ferndorf (27:33) Niederlagen einstecken musste, wobei das Team von Spielertrainer Branimir »Branko« Koloper dem Spitzenreiter alles abverlangte und beim 23:23 zehn Minuten vor dem Ende noch auf Augenhöhe lag. Das Hinspiel gegen die diesmal gastgebende HG hatte der Aufsteiger aus Pohlheim lange Zeit ausgeglichen gestalten können, unterlag am Ende aber mit 24:28. »Ich denke schon, dass Saarlouis vor uns gewarnt sein sollte, denn in diesem Spiel waren wir nicht die schlechtere Mannschaft, haben die HG sehr gefordert, uns aber leider nicht belohnen können. Dennoch ist unser Gegner am Samstag klar in der Favoritenrolle, aber wir wollen unsere Leistung bringen und sie so lange wie möglich ärgern. Und dann schauen wir, was geht«, sagt Lex.
Personell hat sich die Lage bei den Pohlheimern im Vergleich zur Gummersbach-Partie ein wenig geändert. Leon Friedl ist zwar weiterhin angeschlagen, sein Einsatz ist ebenso fraglich wie der von Kapitän Max Rühl, Torben Weinandt ist dagegen wieder dabei und wird auch in Saarlouis wohl über Kurzeinsätze wieder herangeführt. Ebenfalls im Kader steht diesmal auch der junge Fabian Neul.