Hungen/Lich dreht nach Pause auf

(pie). Tabellenführer TV 05/07 Hüttenberg hat seinen 29:19-Sieg in der Handball-Landesliga der Frauen beim TSV Griedel womöglich teuer bezahlt. Nach einer Dreiviertelstunde musste Lisa Tietböhl verletzt das Feld verlassen und wird wohl länger ausfallen. Im Kampf um den Klassenerhalt hat die HSG Wettenberg II mit einem 35:33-Sieg gegen den SV Seulberg etwas Boden gutgemacht.
Die TSG Leihgestern II kam gegen Eintracht Frankfurt nicht über ein 31:31-Unentschieden hinaus und tritt weiter mit der roten Laterne auf der Stelle.
Im einzigen Derby des Wochenendes setzte sich die HSG Hungen/Lich mit 23:18 (7:8) bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen durch. Die gesamte Partie war von zwei starken Deckungsreihen inklusive Torhüterinnen geprägt, die nur wenig zuließen. So quälten sich die Gäste bis zur 25. Minute zu drei Treffern, während Dutenhofen/Münchholzhausen derer zumindest sechs gelangen. »Wir haben leider ein paar Dinger verworfen«, bemängelte Dutenhofens Betreuer Lars Will, und Hungens Trainer Tim Straßheim meinte: »Das war kein gutes Spiel von uns. Vieles war Stückwerk und äußerst zäh.« Straßheim nahm in dieser Phase bereits seine zweite Auszeit und brachte seine Mannschaft in die Spur. »Danach hatten wir mehr Zugriff, waren ideenreicher und haben auf 7:8 zur Pause verkürzt.« Hungen/Lich kam schwungvoll aus der Kabine, übernahm beim 9:8 in der 34. Minute die Führung und sollte sie bis Spielende nicht mehr abgeben. Die Gäste hielten ihre starke Abwehrleistung und agierten im Angriff deutlich effektiver. Selbst eine dreifache Unterzahl konnte Hungen/Lich nun nicht mehr stoppen. Dutenhofen hatte die Chance, auf 15:16 heranzukommen, vergab diese jedoch und kassierte im Gegenzug von Hungens Liska Steinruck das 14:17. Der Versuch, mit aller Macht wieder heranzukommen, scheiterte. »Insgesamt 20 Fehlwürfe und elf technische Fehler sind gegen Hungen/Lich einfach zu viel, um etwas Zählbares mitzunehmen«, meinte Will. Straßheim war im Großen und Ganzen zufrieden. »Wir konnten uns vor allem auf unsere stabile Deckung inklusive Torhüter verlassen, sonst hätte es in der ersten Halbzeit mau ausgesehen.« - Tore Dutenhofen/Münchholzhausen: Otto (4/2), Schmidt (2), Neul (1), Okpara (1), Neumann (1), Naumann (4), Walter (2), Weimer (1), Hels (1), Müller (1). - Tore Hungen/Lich: Richter (1/1), Mitzkat (7/1), Knoblauch (2), Mulch (1), Bayer (5), Nau (2), Steinruck (2/1), Kreß (2), Schön (1).
TSG II verspielt Fünf-Tore-Vorsprung
»Ein verlorener Punkt für uns«, war Coach Florian Rosch nach dem 31:31 (18:13)-Unentschieden seiner TSG Leihgestern II enttäuscht. Die TSG schaffte es gegen Eintracht Frankfurt nicht, einen Fünf-Tore-Vorsprung zu halten und den Sieg über die Ziellinie zu retten. Die TSG hatte das Spiel in der ersten Halbzeit gut unter Kontrolle und zeigte offensiv über 60 Minuten ein ordentliches Spiel. In der zweiten Hälfte scheiterte Leihgestern an der eigenen Abwehrleistung, machte zu viele individuelle Fehler und es den Frankfurtern zu leicht, Tore zu erzielen. Rosch: »Mit 31 Toren in einem Heimspiel müssen wir gewinnen! Es ist extrem ärgerlich. Somit machen wir im Abstiegskampf keine Fortschritte, aber zumindest auch keinen Schritt zurück.« - Tore Leihgestern II: Prauss (4), Käs (3), Walther (8/6), Ferber (3), Nessima Kerdi (2/1), Lehmann (4), Sanchez Perez (3), Port (2), Keuken (1), Hadija Kerdi (1).
Nach gutem Rückrundenstart und zwei Siegen unterlag die HSG Kleenheim-Langgöns II mit 24:28 (10:15) bei der HSG Goldstein/Schwanheim. Zwar startete das Team von Coach Christian Manderla gut ins Spiel, produzierte jedoch zu viele technische Fehler und Fehlwürfe und scheiterten des Öfteren an der Goldsteiner Torfrau. So setzten sich die Gastgeberinnen auf 14:10 ab, ehe Charlotte Wulf einer Gegenspielerin beim Gegenstoß in die Beine lief und die Rote Karte kassierte. »Absolut gerechtfertigt, doof gelaufen«, kommentierte Manderla. Egal welche Abwehrformation er ausprobierte, seine Truppe bekam kaum Zugriff auf die Angreiferinnen. »Zudem haben wir selbst zu wenig Würfe aus dem Rückraum kreiert und das Kreisläuferspiel lief nicht so, wie es sein sollte. Alles in allem eine verdiente Niederlage. Dennoch sind wir mit 4:2 Punkten in der Rückserie absolut im Soll im Abstiegskampf«, erklärte Manderla. - Tore Kleenheim-Langgöns: Wulf (5/1), Heidt (3), Paliga (1), Manfraß (1), Wolf (1), Klug (7/4), Arch (3), Kleinpell (2), Knop (1).
Nervenstarke Wettenbergerinnen
Nahezu komplett gelang der HSG Wettenberg II gegen den SV Seulberg ein wichtiger Sieg im Ringen um den Klassenerhalt. Nach einem 35:33 (17:16)-Torfestival rückt die Mannschaft von Trainer Rüdiger Bechthold auf Rang neun vor. Nach der 1:0-Führung der Gäste übernahm zunächst die HSG das Kommando und setzte sich nach einer Viertelstunde auf 10:5 ab. Seulberg fing sich jedoch und kam bis zur Pause auf 16:17 heran. Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem die Gäste beim 21:20 wieder die Führung übernahmen und diese bis zum 27:26 halten konnte. In den letzten zehn Minuten drehte Wettenberg aber die Partie, legte zwei Tore vor und ließ sich den Sieg schließlich nicht mehr nehmen. - Tore Wettenberg: Müller (3), Fischermanns (11), David (3), Drommershausen (2), Frank (5), Franke (1), Ebert (3), Weise (7/1).
Hüttenberg steckt Schreck gut weg
Der TV Hüttenberg hatte zu Beginn der Partie beim TSV Griedel einige Startschwierigkeiten. Die Spielerinnen mussten sich erst an die Gegebenheiten in der Butzbacher Halle gewöhnen und erlaubten sich einige Fehler. So blieb der TSV bis zum 8:8 (16.) auf Augenhöhe, ehe sich die Gäste erstmals leicht absetzen konnten und mit einer 15:12-Pausenführung in die Kabine gingen. Auch in der zweiten Hälfte ließ sich Griedel nicht wirklich abschütteln und war in der 45. Minute auf 16:18 dran. Es folgte der Schockmoment mit Lisa Tietböhl, die nach einem Sprungwurf stürzte und sich schwer am Fuß verletzte. Der Bruch im Spiel setzte aber nicht bei den Gästen ein, sondern beim TSV Griedel, der den Hüttenbergerinnen nichts mehr entgegenzusetzen hatte. »Die Mädels haben das überragend gemacht«, lobte Hüttenbergs Coach Marc Langenbach nach dem 29:19. »Wir haben noch drei Tore kassiert und mit zehn gewonnen. Die Moral, die wir da gezeigt haben, war mega. Wir sind sehr stolz auf die Mädels, dass wir das schwere Auswärtsspiel in Griedel gewonnen haben.« - Tore Hüttenberg: Lisa Tietböhl (4), Seipp (1), Naumann (6/1), Happel (6), Roos (2), Ida Tietböhl (6), Saul (1), Fischer (1), Andermann (2).