Hüttenberger müssen kühler Kopf bewahren

Eine englische Woche, die es in sich hat - eingebettet in die Heimpartien gegen Spitzenreiter Gummersbach und Bietigheim liegt für den TV 05/07 Hüttenberg am Mittwoch das Spiel in Eisenach.
Anpfiff in der altehrwürdigen Werner-Assmann-Halle ist um 20 Uhr. Zu sehen ist die Partie wie immer im Internet auf sportdeutschland.tv.
Ist der TVH wieder im Rhythmus? War gegen Dessau/Roßlau doch noch, auch durch die Corona-Zwangspausen, etwas Sand im Getriebe, so zeigten die Handballer aus Hochelheim und Hörnsheim gegen Tabellenführer Gummersbach am Samstag eine starke Leistung. »Wir haben wieder die Hüttenberger Attribute auf die Platte gebracht und super gefightet«, war Trainer Johannes Wohlrab trotz der Niederlage nicht nur enttäuscht. Beeindruckend, wie die Abwehr gegen den erstligareifen Kader um Nationalspieler Julian Köster ackerte. Auch im Angriff war viel mehr Tempo und Spielwitz als noch wenige Tage zuvor zu sehen. An diese Leistung heißt es anzuknüpfen, um zu punkten.
Gummersbach hat Spuren hinterlassen: »Hendrik Schreiber wird ausfallen. Er hat im ersten Angriff Knie gegen Knie mit Julian Köster einen Schlag bekommen. Eine genaue Diagnose steht noch aus«, hat Wohlrab den Ausfall seines Halblinken und der Speerspitze in der Deckung zu beklagen, der sich am Samstag noch durchgebissen hatte. »Zudem ist Ian Weber umgeknickt. Aber bei ihm bin ich optimistischer.«
Eisenach rückt auf: Nach einem Fehlstart in die Saison trennten sich die Wartburgstädter schon früh in der Saison von Trainer Markus Murfuni. Unter seinem Nachfolger Misha Kaufmann ist der Trend positiv. Mit 25:25 Punkten rangiert man aktuell auf Platz zwölf am Ende eines dichtgedrängten Mittelfelds, nur vier Punkte hinter den fünftplatzierten Mittelhessen. Die Eisenacher wollen mit einem Sieg erstmals seit dem ersten Spieltag wieder ein positives Punktekonto erreichen. 8:2 Punkte wurden aus den letzten fünf Begegnungen geholt. »Taktisch ist das jetzt etwas anderes, da sie als einige der wenigen Mannschaften mit einer 5:1-Deckung agieren. Wir müssen den Ball gut in Bewegung halten, Wege ohne Ball gehen und immer anspielbereit sein«, lautet Wohlrabs Plan. »Zudem spielt Eisenach das neu erfundene Gegenpressing«, schmunzelt Wohlrab und erklärt: »Sie nehmen in der zweiten Welle und bei der schnellen Mitte die Rückraumreihe direkt offensiv an. Früher hat man dazu Manndeckung gesagt. Da ist dann Handballspielen gefragt.«
Eisenacher Heimstärke: Die Eisenacher Heimfestung wurde zuletzt vom TV Großwallstadt beim 29:21-Sieg eingenommen. Daher ist am Mittwoch also Wiedergutmachung bei den Fans angesagt. »Dort ist es brutal schwer, etwas mitzunehmen. Man muss dort kühlen Kopf bewahren«, weiß der TVH-Coach. In der letzten Saison gelang dies, als man mit dezimierter Truppe, angeführt von den treffsicheren Christian Rompf und Niklas Theiß, mit 24:20 siegte. Umso mehr sinnen die Gastgeber, auch aufgrund der knappen Hinspielniederlage, auf Revanche im thüringisch-hessischen Nachbarschaftsvergleich. Am Samstag setzte der ThSV allerdings auch auswärts ein Zeichen. Beim 30:27-Sieg in Rostock trumpfte man 40 Minuten lang bis zum 23:11-Zwischenstand groß auf, ehe man die Zügel schleifen ließ. Überragend war wieder einmal Fynn Hangstein mit elf Treffern. Der 22-jährige Mittelmann führt aktuell souverän mit 184/64 Treffern die Liga-Torjägerliste an und ist zudem ein starker Assistgeber.