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HSG verspielt letzte Chance

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Von: Michael Wingefeld

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Groß ist die Enttäuschung nach der Niederlage bei den Spielern der HSG Wettenberg und bei (hinten, v. l.) Trainer Axel Spandau, Torwarttrainer Martin Risse und Co-Trainer Thomas Schäfer. © Oliver Vogler

(miw). Die HSG Wettenberg hat die letzte Chance verpasst, sich für die Aufstiegsrunde in der Handball-Oberliga zu qualifizieren. Am Samstag verlor die HSG in ihrem letzten Spiel der Qualifikationsrunde gegen den direkten Konkurrenten TV Petterweil mit 25:27 (12:15) und hat somit keine Chance mehr auf Rang vier. Diesen Platz nehmen nun die Petterweiler ein.

In einem umkämpften Duell behielt Petterweil aufgrund der besseren Torhüterleistung und insgesamt weniger Fehlern die Oberhand. Gäste-Trainer Martin Peschke fand nach der Partie lobende Worte für seine Mannschaft: »Ich denke, dass heute die Moral gesiegt hat. Der Sieg ist zwar glücklich, aber dennoch verdient, nachdem wir bereits mit sechs Toren vorne lagen. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, sie hat über 60 Minuten einen wahnsinnigen Kampf geliefert und sich am Ende die zwei Punkte erkämpft.« Wettenbergs Coach Axel war indes ernüchtert: »Petterweil hat uns in der ersten Halbzeit phasenweise auseinandergenommen, wir sind überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen. Nach und nach sind wir besser ins Spiel gekommen und haben uns auch in einen Flow gespielt. Unterm Strich haben wir aber zu viele dumme bzw. unnötige Zeitstrafen bekommen und auch zu viele freie Bälle vergeben.«

Die Peschke-Sieben kam deutlich besser aus den Startlöchern und konnte in der achten Spielminute bereits mit 6:2 in Führung gehen. Nach einem Block in der Wettenberger Deckung und einem Pass von Florian Weidner auf Tom Warnke, der per Tempogegenstoß zum 4:6 verkürzte, schien es, als sei die Heimmannschaft nun auch in der Begegnung angekommen. Die Petterweiler Deckung konnte in der Folge jedoch einige Ballgewinne verzeichnen und nach einem Abpraller, nach dem Florian Wassberg gedankenschnell reagierte, auf 11:7 enteilen. Auch das zwischenzeitliche 9:11 (24.) gab der HSG keine Sicherheit. Die Gäste aus der Wetterau spielten teilweise wie entfesselt auf, Jonas Koffler markierte die 15:9-Führung für Petterweil. Bis zur Pause verkürzten die Wettenberger den Rückstand zumindest auf drei Treffer (12:15).

Nach dem Seitenwechsel hielt die Gäste bis zur 38. Minute beim Spielstand von 18:14 einen Vorsprung, ehe die Gastgeber in den von Spandau erwähnten »Flow« kamen und nach einem 5:0-Lauf mit 19:18 vorne lagen. Petterweil hatte acht Minuten lang keinen eigenen Treffer markiert, die Wettenberger hingegen aus der stabilen Abwehr heraus einfache Tore erzielt.

Die 48. Minute hätte zu einer Schlüsselszene werden können: Lukas Becker traf zum 22:20, Jonas Koffler erwischte den HSG-Rückraumspieler bei seinem Wurf aber im Gesicht, sodass Kofler des Felde verwiesen wurde. Dem TVP fehlte in der Folge ein wichtiger Akteur. Wer dachte, die Wettenberger würden das Spiel nun endgültig auf ihre Seite bringen, sah sich getäuscht. Petterweil kämpfte weiterhin bärenstark und kam auch nach dem 23:25-Rückstand zum 25:25.

Knapp zwei Minuten vor dem Ende parierte HSG-Keeper Joshua Laudt einen Siebenmeter von Nikola Jankovic, sodass den Hausherren alle Möglichkeiten offenstanden. Die Petterweiler verteidigten jedoch gut und kamen durch einen weiteren Treffer von Dennis Bachmann zum 26:25-Vorsprung. Felix Koffler machte nach einem Ballverlust mit einem Abschluss ins verwaiste HSG-Tor 30 Sekunden vor Ende der Partie alles klar.

Wettenberg: Laudt, Stroh; Schwarz, Werner, Becker (4), Anhäuser (1), Weidner, Warnke (7/5), Weber, Henkel (6), Schneider, Oyono (1), Weise (6), Lauber.

Petterweil: Bouali; Wagner (2), Bachmann (4), Kusan, Koch, Pfeiffer (1), Felix Koffler (1), Fernandes (4), Jonas Koffler (2/1), Lange, Wassberg (4), Pletz (8), Jankovic (1).

Im Stenogramm: SR: Heinzel/Wieprecht (Wallau/Massenheim). - Zeitstrafen: 12:4 Minuten. - Rote Karte: Jonas Koffler (TV Petterweil, 48.). - Siebenmeter: 5/5:2/1.

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Mit allen Mitteln versucht der Petterweiler Jonas Koffler (l.), Wettenbergs Aron Weise am Abschluss zu hindern. F.: VOGLER © Oliver Vogler

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