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HSG Linden mit einem Kantersieg

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Von: Harold Sekatsch

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Tobias Koopermann von der HSG Hungen/Lich hat beim 35:25-Heimsieg gegen die MSG Florstadt/Gettenau (l., Henning Starck; r., Yannic Wenisch) die Lücke gefunden. © Oliver Vogler

(se). Spieltag Nummer vier in der Handball-Bezirksoberliga. So fertigte die HSG Linden Mitabsteiger HSG Lollar/Ruttershausen mit 38:21 ab und verfügt bei 8:0 Zählern im Vergleich mit den punktgleichen Mannschaften HSG Hungen/Lich (35:25 über die MSG Florstadt/Gettenau) und HSG Mörlen (25:24 gegen die HSG Lumdatal II) über die beste Tordifferenz. Bei Punktgleichheit wird in der Endabrechnung allerdings der direkte Vergleich zwischen den betreffenden Teams herangezogen.

HSG Linden - HSG Lollar/Ruttershausen 38:21 (20:11): Ein wahres Feuerwerk entfachten die Lindener in diesem Aufeinandertreffen zweier Landesliga-Absteiger. Zunächst aber sah es nicht nach einem so deutlichen Sieg aus. »Wir hatten uns so viel vorgenommen und haben in den ersten zehn Minuten gut mitgehalten«, berichtete Lollars Betreuer Martin Sänger, »danach haben wir völlig den Faden verloren.« Im Torfilm sieht das dann wie folgt aus, 12. Minute, Spielstand 6:7; 25. Minute, Spielstand: 15:9. Bis zum Seitenwechsel bauten die Gastgeber ihren Vorsprung auf 20:11 aus. »Wir haben es nicht geschafft, den starken Rückraum der Lindener in den Griff zu kriegen. Auf der anderen Seite haben wir nicht die richtigen Lösungen gegen die starke gegnerische Deckung gefunden«, fand Sänger eine Erklärung für das Nachlassen der Gäste. Regelrecht euphorisch äußerte sich dagegen Lindens Trainer Conrad Melle. »Das war eine der besten Leistungen, die ich jemals von diesem Team gesehen habe«, rief er aus. »Wir haben mit einer offensiven Abwehr und unserem Tempospiel Lollar den Zahn gezogen und in dieser Deutlichkeit verdient gewonnen. Ein großes Kompliment an mein Team.« Auch im zweiten Spielabschnitt gelang es den Lollarern auch angesichts der Lindener Stärke nicht, in die Spur zurückzufinden. Nach 33 Minuten hatten die Hausherren einen Zehn-Tore-Vorsprung (22:12) herausgeworfen und gaben nach dem 29:19 (50.) noch einmal richtig Gas. In den letzten zehn Minuten trafen die Lindener noch neunmal ins Schwarze, kassierten dabei aber nur noch zwei Gegentreffer. »Ein gebrauchter Tag« stellte zum Abschluss Martin Sänger fest, »der überschattet wurde von der schweren Verletzung von Tristan Voss«, der im Verlauf der zweiten Halbzeit ausscheiden musste.

Torschützen, Linden: Adamczyk (10/3), Höhn (7), Deimer, Andermann, Mikusch (je 4), Stöhr (3), Hirzmann, Graf (je 2), Breser, Leon Rüdesheim (je 1). - Lollar/Ruttershausen: Weidner (6), Los Santos (5/2), Matanovity, Mehic (je 3), Hischer (2), Omicevic, Großhaus (je 1).

HSG Wettenberg II - ESG Vollnkirchen/Dornholzhausen 30:28 (14:15): »Wir wussten, dass es nicht einfach werden wird«, erklärte HSG-Trainer Dragan Nenad, der wieder einmal selbst das Trikot überstreifen musste. Ohne Valentin Quurck hat die Wettenberger Deckung an Stabilität eingebüßt. So sind die Gäste »sehr gut in das Spiel reingestartet«, wie ESG-Coach Michael Bepler berichtete. »Wir haben in der ersten Viertelstunde einen fast fehlerlosen Angriffshandball gespielt«, freute er sich. Nach fünf Minuten führten die Gäste mit 5:2, nach 14 Minuten mit 11:7. Dragan Nenad reagierte und stellte auf Manndeckung um. Das sollte sich auszahlen. So erzielten die Wettenberger fünf Tore hintereinander und lagen nach 19 Minuten mit 12:11 vorn. Doch der Aufsteiger ließ sich nicht abschütteln und gestaltete die Partie bis zum 21:21 (42.) ausgeglichen, ehe die Gastgeber auf 24:21 davonzogen. Aber die ESG erwies sich als hartnäckiger Widersacher, stellte bis zur 50. Minute den Anschluss her (25:24 für die HSG), musste dann aber die Wettenberger wieder davonziehen lassen. Aber selbst nach dem 29:25 (55.) gab sich der Gast noch nicht geschlagen und kam durch Jan-Frederik Ruppert, Lars Schindowski und Jannis Ohly binnen zwei Minuten auf 28:29 heran. Die Chance zum Ausgleich machte der in dieser Partie gut aufgelegte Wettenberger Torhüter Jan Becker zunichte, ehe sein Teamkollege Daniel Schmitz mit einem Siebenmetertor zum 30:28 alle Zweifel am HSG-Sieg beseitigte. Michael Bepler freute sich über den Auftritt seiner Schützlinge, denen er eine Leistung attestierte, »auf die sich aufbauen lässt«. Allerdings hat die ESG am Samstag Titelanwärter TG Friedberg zu Gast. Dragan Nenad war vor allem mit der Abwehrleistung nicht zufrieden. »15 Gegentore in der ersten Halbzeit sind zu viel«, räumte er hinterher ein.

Torschützen, Wettenberg: Schmitz (8/4), Olbert (6), Schnepp (4), Sascha Kreutz (3), Felix Kreutz, Nenad, Nick Stroh, Kleinschmidt (je 2), Stoppel (1). - Vollnkirchen/Dornholzhausen: Schindowski (8/4), Droß (6), Ruppert (4), Hanika, Ohly (je 3), Repp, Lindenstruth (je 2).

HSG Hungen/Lich - MSG Florstadt/Gettenau 35:25 (16:11): Ein Start-Ziel-Sieg für die Gastgeber, die nach 37 Sekunden durch den siebenfachen Torschützen Anton Frederic Hahn in Führung gingen und im weiteren Verlauf der Partie diese nicht mehr abgaben. »Wir haben sehr aggressiv verteidigt«, berichtete Thomas Wallendorf, Trainer der Gastgeber, »so haben wir viele Bälle erkämpft, die wir umsetzen konnten zum Tempogegenstoß.« Besonders hob Thomas Wallendorf den Mittelblock hervor. Aber auch im Angriff »haben wir gut kombiniert und am Anfang das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten«. Nach zehn Minuten hieß es 7:3 für Hungen/Lich und 14:9 nach knapp 26 Minuten. Die Hausherren hielten die Wetterauer auf Distanz und bauten im zweiten Durchgang den Vorsprung kontinuierlich aus. Zwölf Minuten nach Wiederbeginn hatte die HSG die Führung auf zehn Treffer (24:14) erhöht und damit praktisch die Entscheidung in dieser Partie herbeigeführt. Im weiteren Verlauf behaupteten die Gastgeber diesen Vorsprung und kamen zu einem ungefährdeten Sieg. »Ein Sieg, auf den wir aufbauen können«, freute sich Wallendorf, der sein Statement mit »einem Kompliment an die junge Truppe« verband.

Torschützen, Hungen/Lich: Hahn (7), Kreß, Koppermann (je 6), Wenzel (5), Wolf (4), Pitz, Anhäuser, Dönicke (je 2), Macht (1).

HSG Mörlen - HSG Lumdatal II 25:24 (13:14): »Ein solides Spiel seiner Mannschaft«, bestätigte seinen Spielern Gästetrainer Fabian Hoepfner, dem vor allem die Anfangsviertelstunde gefallen hat. In dieser Phase sei »der Matchplan voll aufgegangen«, ergänzte Hoepfner. »Wir haben viele Wurfchancen über die Außen generiert, die Kreuzungen so gespielt, wie wir es wollten, sind in die Lücken gegangen. Auch die Abwehr stand solide. Danach hatten wir kleinere Schwierigkeiten, die Mörlen über Gegenstöße bestraft hat.« Als die Gäste dann später einige »Freie« verwarfen, drehte Mörlen die Partie. Nach zehn Minuten lag die Landesliga-Reserve mit 6:1 vorn. Nach und nach holten die Hausherren auf und kamen kurz vor der Pause erstmals in dieser Partie zum Gleichstand (13:13). In den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte wandelte Mörlen den Pausenrückstand in eine 20:17-Führung um. Aber auch das gab den Hausherren keine absolute Sicherheit. Danach holte Lumdatal auf und glich in der 49. Minute zum 21:21 aus. 24:24 laute der Spielstand nach 58 Minuten, ehe Niklas Otto acht Sekunden vor Schluss Mörlen mit 25:24 in Führung brachte. Danach hatte Lumdatal noch einen Abschluss, aber ohne Erfolg.

Torschützen, Lumdatal II: Hofmann (7), Krumbiegel (5), Haack (4), Lenz (3/1), Machava (3), Marondel (2).

HSG Kirchhain/Neustadt - HSG Großen-Buseck/Beuern 24:24 (13:13): Trotz des Teilerfolges musste Busecks Trainer Carsten Schäfer einräumen: »Es war ein schlechtes Bezirksoberligaspiel, von beiden Seiten.« Dennoch konnte der Gästecoach dieser Partie etwas Positives abgewinnen: »Es war unser erster Punktgewinn in dieser Saison, auf den wir hoffentlich aufbauen werden.« Von der ersten Minute an entwickelte sich eine Partie zweier an diesem Tag gleichwertiger Teams. Keine Seite habe, wie Schäfer hervorhob, eigene Führungen dazu genutzt, sich weiter abzusetzen. Der deutlichste Vorsprung betrug hüben wie drüben zwei Tore. Die Gastgeber lagen nach fünf Minuten mit 3:1 vorn, doch zwei Minuten später hatten die Busecker den Gleichstand zum 3:3 hergestellt. Nach 24 Minuten sahen sich die Gäste beim 11:9 für Kirchhain erneut mit zwei Toren im Hintertreffen, zogen aber erneut binnen kurzer Zeit gleich. Im zweiten Durchgang wandelte Großen-Buseck/Beuern einen 14:15-Rückstand (33.) in eine 17:15-Führung (42.) um und lag fünf Minuten später mit 18:16 in Front, doch aus diesem Vorteil konnte kein Kapital geschlagen werden. Mit dem Spielstand von 19:19 ging es in die letzten zehn Minuten. 26 Sekunden vor Schluss warf Tim Voß die Hausherren mit 24:23 in Front, aber fünf Sekunden vor Ertönen der Schlusssirene rettete Tim Schneider mit seinem neunten Tagestreffer der HSG Großen-Buseck/Beuern den Punkt.

Torschützen, Großen-Buseck/Beuern: Tim Schneider (9), Jan Schneider (4/1), Funk (4), Stein (2/1), Schüler (2), Coletta, Eckhardt, Edelmann (je 1).

TSV Lang-Göns - HSG Kleenheim-Langgöns II 17:20 (8:8): »Wir haben vernünftig angefangen, in der Abwehr ordentlich gestanden und konnten so über die erste Welle einfache Tore erzielen«, konstatierte TSV-Spielertrainer Nico Piazzolla. »Dennoch geraten wir vom 3:3 auf 3:6 in Rückstand, weil wir drei ›Hundertprozentige‹ liegen lassen.« »Uns war klar, dass wir aufgrund unserer dünnen Personaldecke im Rückraum die Punkte nur hinten holen konnten«, erklärte HSG-Coach Christian Kunz, der dann ein dickes Lob für seine Mannschaft parat hatte: »Was meine Mannschaft da aber für ein Bollwerk errichtet hatte, war einfach überragend. Joshua Hantl und Ole Gast waren die perfekte Ergänzung und Moritz Schäfer ein sicherer Rückhalt.« Der Pausenstand von 8:8 war ein Indiz dafür, dass beide Deckungsreihen einen sehr guten Job machten. Nach Wiederbeginn setzten sich die Gastgeber auf 13:10 ab und schienen einem Sieg entgegenzusteuern. »In dieser Phase verlieren wir unverständlicherweise den Kopf, machen einfache Fehler und liegen zehn Minuten später mit 15:17 zurück«, musste Nico Piazzolla später einräumen. In der Schlussphase kam der TSV noch zweimal auf je ein Tor heran, doch nach Piazzollas Treffer zum 16:17 setzten sich die Derbygäste durch Tore von Fabio Ewald und Jannis Keßler auf 19:16 ab und brachten den Vorsprung ins Ziel. »Durch weitere technische Fehler und Fehlwürfe schafften wir es nicht mehr, etwas Zählbares mitzunehmen«, berichtete der TSV-Spielertrainer.

Torschützen: Lang-Göns: Piazzolla (5/3), Reitz (4), Reitz, Müll (je 3), Dürl, Hecker (je 1). - Kleenheim-Langgöns II: Keil (5), Philipp Schäfer, Keßler (je 4), Tonhäuser, Ewald (je 2), Plitsch (1/1), Barbaric, Gast (je 1).

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Jubel bei Keeper Maximilian Krieg von der HSG Hungen/Lich beim deutlichen Heimerfolg. © Oliver Vogler

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