HSG Linden II steigt ab

(se). Bitter für die zweite Mannschaft der HSG Linden, die am letzten Spieltag der Handball-Bezirksoberliga bei der HSG Lumdatal II mit 31:28 gewann, sich damit auf den Nicht-Abstiegsrang zwölf rettete, doch wegen des Abstiegs der Lindener »Ersten« aus der Landesliga in die Bezirksoberliga muss Linden II die Klasse nach unten verlassen. Nutznießer dieser Regelung ist der TV Wetzlar, der gegen die HSG Wettertal mit 18:
20 verlor, auf den drittletzten Platz abrutschte und trotzdem in der Bezirksoberliga verbleibt. Damit folgt die Lindener »Zweite« der HSG Marburg/Cappel und der SG Rechtenbach in die Bezirksliga A. Den umgekehrten Weg geht mit dem TuS Vollnkirchen ein ehemaliger Bezirksoberligist. Dass der Abstiegskampf Kräfte und Emotionen freisetzte, beweist u. a. die Tatsache, dass Wettertals Trainer Sven Tauber seinen Kroatien-Urlaub abbrach und pünktlich in der Halle war, um seine Mannschaft zum Sieg in Wetzlar zu coachen. Christian Kunz, Trainer von Absteiger SG Rechtenbach, zeigte sich »stolz und dankbar, Teil einer menschlich so tollen Mannschaft« sein zu dürfen. Tobias Kreiling, seit Beginn der Abstiegsrunde Trainer der HSG Großen-Buseck/Beuern, sprach seinem Vorgänger Jens Hohaus für die geleistete Arbeit ein dickes Lob aus. Allerdings waren alle Beteiligten froh, dass diese lange Saison zu Ende ist und dass alle coronabedingten Beeinträchtigungen gemeistert wurden. In der Aufstiegsrunde kam die MSG Kirchhain/Neustadt gegen die MSG Florstadt/Gettenau kampflos zu beiden Punkten. Heimsiege meldeten die HSG Wettenberg II (29:27 gegen Mörlen), die HSG Dilltal (29:26 gegen den TSV Lang-Göns) und Meister HSG Dutenhofen/Münchholzhausen III mit dem 29:24 über die HSG Kleenheim-Langgöns II.
Die Entscheidungen im Überblick: Meister und Aufsteiger in die Landesliga: HSG Dutenhofen/Münchholzhausen III. - Zweiter und Teilnehmer an den Aufstiegsspielen zur Landesliga: HSG Dilltal. - Absteiger aus der Landesliga in die Bezirksoberliga: HSG Linden I, TG Friedberg, HSG Hungen/Lich, HSG Lollar/Ruttershausen. - Aufsteiger aus der Bezirksliga A: TuS Vollnkirchen. - Absteiger in die Bezirksliga A: HSG Linden II, SG Rechtenbach, HSG Marburg/Cappel. - Staffelstärke in der Saison 2022/23: 16 Mannschaften. Sollte sich die HSG Dilltal in den Aufstiegsspielen gegen die TSG Oberursel (Donnerstag in Oberursel) und Samstag (17 Uhr/in Werdorf) durchsetzen, gehen 15 Mannschaften in der kommenden Bezirksoberligarunde an den Start.
Aufstiegsrunde / HSG Wettenberg II - HSG Mörlen 29:27 (11:9): Ein Treffen zweier Mannschaften, die ersatzgeschwächt in die Partie gegangen waren. Wettenbergs Trainer Dragan Nenad, der wieder einmal das Trikot überstreifen musste und immerhin vier Treffer erzielte, war »stolz auf seine Mannschaft. Alle Spieler haben 100 Prozent gegeben«, sagte der Coach.
Über fast die gesamte Spielzeit verlief die Partie ausgeglichen und ausgesprochen spannend, vor der Pause mit leichten Vorteilen für die Wettenberger, die mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die zweite Halbzeit gingen. Doch schnell hatte Mörlen den Gleichstand (zum 14:14/37.) hergestellt. Drei Minuten vor dem Ende hieß es 27:27, ehe Fabian Weide und Tristan Schnepp den Sieg der Hausherren klarmachten. In dieser Phase hielt Wettenbergs Torhüter Jan Becker mit mehreren Paraden seiner Mannschaft den Rücken frei.
Tore Wettenberg: Fabian Weide (10), Henkel (8/1), Nenad (4), Quurck, Schnepp (je 3), Kleinschmidt (1).
HSG Dutenhofen/Münchholzhausen III - HSG Kleenheim-Langgöns II 29:24 (16:9): Die Entscheidung in dieser Partie fiel in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs. Zuvor waren sich in diesem Duell der beiden Staffelsieger die Mannschaften auf Augenhöhe begegnet. Nach einer Viertelstunde lautete der Spielstand 5:5, ehe der künftige Landesligist bis zur Pause auf 16:9 davonzog. Auch nach Wiederbeginn dominierte der Meister, der nach 33 Minuten einen Zehn-Tore-Vorsprung herausgeworfen hatte (21:11). 23:13 hieß es nach 37 Minuten. Die Gäste bewiesen aber Moral und holten anschließend Tor um Tor auf. Zehn Minuten vor dem Ende führte der Meister mit 27:19, ehe die Kleenheimer den Rückstand bis zur Schlusssirene auf fünf Treffer reduzierten. Ernsthaft in Gefahr geriet der Sieg der HSG III aber nicht.
Tore Dutenhofen/Münchholzhausen III: Julian Wallwaey (6/1), Dennis Agel (6), Niklas Kinzenbach (4/2), Lukas Wallwaey (4), Müller (3), Mühlhans (2), Schaus, Wenzel, Kaiser, Weimer (je 1). - Kleenheim-Langgöns II: Keßler (6/2), Dilges (5), Keil, Faatz (je 4), Plitsch (2), Eckhardt-Helmes, Frenko, Ewald (je 1).
HSG Dilltal - TSV Lang-Göns 29:26 (15:10): Ein interessantes Duell zweier Mannschaften, die mit unterschiedlichen Ambitionen in die Partie gegangen sind. Die Dilltaler hatten mit Blick auf die Begegnungen gegen die TSG Oberursel einige Leistungsträger geschont, den Gästen standen lediglich zehn Feldspieler zur Verfügung. »Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele Fehler gemacht und vor allem viele freie Bälle verworfen«, berichtete TSV-Spielertrainer Nico Piazzolla. So zogen die Hausherren nach dem 3:3 (6.) auf 9:3 (18.) davon. Im zweiten Durchgang holten die Langgönser Tor um Tor auf und glichen nach 42 Minuten durch Nico Piazzolla zum 17:17 aus. In der 51. Minute gingen die Gäste trotz zweier roter Karten mit 23:22 in Führung, aber »am Ende fehlten die Kräfte«, wie Piazzolla einräumte. Die Dilltaler drehten binnen drei Minuten den Spieß zum 25:23, mussten nach dem 27:26 (58.) noch einmal um den Sieg bangen, doch Patrick Müller und Micha Wiener machten mit den HSG-Toren 28 bzw. 29 alles klar.
Tore Langgöns: Müll (9/1), Piazzolla (5), Morello (3), Beppler, Dürl, Steinbach (je 2), Dominic Weil, Justin Weil, Schäfer (je 1).
Abstieg der »Ersten« reißt auch die »Zweite« mit
Abstiegsrunde / HSG Lumdatal II - HSG Linden II 28:31 (16:17): »Wir haben den Klassenerhalt sportlich geschafft«, freute sich Lindens Trainer Sören Asboe über den Sieg in Lollar. »Ich bin richtig stolz auf die Mannschaft.« Allerdings fiel mit dem durch die Durchführungsbestimmungen festgelegten Abstieg ein dicker Wermutstropfen in den Lindener Freudenbecher. »Wir haben verdient gewonnen«, stellte Asboe fest und hob aus seiner »Rumpfmannschaft« Uwe Bonn hervor, der »seit ewigen Zeiten« nicht mehr gespielt hatte und nun »im Tor eine überragende Leistung bot«. Zunächst aber sah es nicht nach einem Sieg der Gäste aus, die nach fünf Minuten mit 2:5 zurücklagen. Die Gastgeber führten nach 15 Minuten sogar mit 11:7, doch die Lindener zeigten eine tolle Moral und wendeten das Blatt. In die Pause gingen die Gäste mit einer knappen Führung. Im zweiten Durchgang setzte sich der Gast weiter ab. Mit 22:17 führte die Lindener »Zweite« nach 42 Minuten, konnte diesen Vorsprung aber nicht halten. Justin Krumbiegel brachte die Gastgeber in der 51. Minute auf 23:24 heran, ehe Tom Grote den 25. Gästetreffer erzielte (51.). Maximilian Sauer traf in der 53. Minute. Danach setzten sich die Gäste wieder deutlicher ab und gewannen mit drei Toren Differenz.
Tore Lumdatal II: Hofmann (8/2), Krumbiegel (4), Maximilian Sauer (3), Metka, Johannes Sauer (je 2), Braun, Wagner, Vogel, Herzberger, Keller (je 1). - Linden II: Lenz (11/4), Ebert (4), Grote, Hirzmann ,Kehl, Schury, Backhaus (je 3), Zammert (je 1).
HSG Großen-Buseck/Beuern - SG Rechtenbach 26:22 (11:9): »Ende gut, alles gut«, freute sich Busecks Trainer Tobias Kreiling, dessen Mannschaft »alles in die Waagschale werfen musste«, um als Sieger vom Parkett zu gehen. »Es war ein gebührender und emotionaler Abschied«, sagte SGR-Trainer Christian Kunz. »Kämpferisch haben wir noch einmal alles reingehauen und Buseck alles abverlangt. Wie so oft hat einfach das Quäntchen Glück gefehlt und auch individuelle Qualität.« Zwar legten die Gastgeber in dieser Partie immer vor, doch abschütteln ließen sich die Rechtenbacher nicht. Nach dem 3:3 (11.) zogen die Busecker auf 10:7 davon. Nach 32 Minuten hatten die Gäste den Gleichstand zum 11:11 hergestellt und konnten die Partie bis zum 19:19 (48.) ausgeglichen gestalten. Doch mit einem »Kraftakt« entschieden die Busecker die Partie für sich. Buseck führte 23:19 (55.) sowie 25:21 (58.) und steuerte dann doch einem am Ende sicheren Sieg entgegen.
Tore Buseck: Jan Schneider (7/1), Coletta, Hirschmann, Stein, Rigelhof (je 3), Schüler, Funk, Eckhard (alle 2), Weber (1). - Rechtenbach: Frosch (7/1), Hecker, Vogel (je 4), Loderhose, Viehmann, Mäß (je 2), Langsdorf (1).