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HSG belohnt sich für großen Kampf

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Von: Harold Sekatsch

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Erik Damm und seine HSG Großen-Buseck/Beuern erkämpfen in fast letzter Sekunde einen Punkt beim 27:27 gegen die ESG Vollnkirchen/Rechtenbach. © Oliver Vogler

(se). Der Tabellenführer nahm die nächste Hürde. Nach dem 37:27-Erfolg bei der HSG Kirchhain/Neustadt bleibt die HSG Linden bei nunmehr 22:2 Punkten in der Handball-Bezirksoberliga auf Platz eins. Aber auch die Verfolger punkteten: Die HSG Wettenberg II (20:4) besiegte den TV Wetzlar mit 32:20, die HSG Hungen/Lich (18:4) setzte sich am Freitag mit 36:

28 gegen die HSG Mörlen durch, und die TG Friedberg (19:5) bezwang die HSG Kleenheim-Langgöns II mit 26:21. 27:27 hatten sich ebenfalls am Freitag die HSG Großen-Busecker/Beuern und die ESG Vollnkirchen/Dornholzhausen getrennt, am Samstag kamen die Wetterauer Vereine MSG Florstadt/Gettenau (31:25 bei der HSG Lumdatal II) und HSG Wettertal (30:28 gegen die HSG Lollar/Ruttershausen) zu wichtigen Erfolgen.

HSG Kirchhain/Neustadt - HSG Linden 27:37 (16:19): Ohne Trainer Conrad Melle und »Co« Simon Semmelroth (beide beruflich verhindert) - gecoacht wurde die Mannschaft von Ex-Spieler Tim Jung - gerieten die Lindener nur einmal in Rückstand, ansonsten liefen die heimstarken Gastgeber ständig einem Rückstand hinterher. Der Spitzenreiter führte nach drei Minuten mit 4:2, musste die Heimmannschaft aber zum 4:4 ausgleichen lassen. Danach setzte sich Linden auf 10:7 (13.) ab, doch bis zur 21. Minute drehten die Kirchhainer den Spieß zum 12:11 um. Bis zur Pause rückte Linden die Verhältnisse wieder zurecht und ging mit einer Drei-Tore-Führung in Durchgang zwei. Bis zur 36. Minute konnten die Hausherren noch einigermaßen Schritt halten (18:21), gerieten dann aber deutlich ins Hintertreffen (18:27/44.). Diesen Vorsprung ließen sich die Gäste nicht mehr aus der Hand nehmen. »Wir können mit der Offensivleistung zufrieden sein«, freute sich Melle aus der Distanz, »und in der Abwehr konnten wir uns in der zweiten Halbzeit steigern, was besonders an unserem Neuzugang Stefan Lang (von der HSG Kleenheim-Langgöns) lag, der mehr Kompaktheit in die Deckung gebracht hat.« - Tore, Kirchhain/Neustadt: Walz (6), Seifart (5), Nicolas Blattner (4), Billek (3/1), Petersen, Henkel (je 3), Abat (2), Nick Maier (1). - Linden: Adamczyk (8/1), Deimer (5/1), Breser, Graf (je 4), Ebert, Höhn, Mikusch, Rüdesheim (je 3), Lang, Andermann (je 2).

Starkes Comeback von Manuel Büsse

HSG Wettenberg II - TV Wetzlar 32:20 (17:11): »Wir haben einige Zeit gebraucht, um die Antwort auf das Spiel der Wetzlarer zu finden«, monierte Wettenbergs Trainer Dragan Nenad. Doch das sollte der einzige Tadel sein, den der auch diesmal wieder mitspielende Coach für seine Mannschaft parat hatte. Ansonsten lobte Nenad vor allem die Abwehr der HSG und einmal mehr die beiden Torleute (Ruppert, Becker). Darüber hinaus freute er sich über das Mitwirken von Manuel Büsse, der bei seinem Comeback gleich acht Treffer (wie Kai Olbert) erzielte. Nach einer Viertelstunde lag die HSG mit 8:6 vorn und baute den Vorsprung in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs auf sechs Tore aus. Auch in der zweiten Halbzeit dominierten die Gastgeber, bei denen, so Nenad, »Einstellung und Motivation« gestimmt hätten. Und so baute seine Mannschaft den Vorsprung kontinuierlich aus und war bis zur letzten Sekunde bei der Sache. - Tore, Wettenberg II: Büsse, Olbert (je 8), Quurck, Schmitz, Kleinschmidt (je 3), Kemper (2), Valentin (1/1), Gerisch, Nick Stroh, Sascha Puhl, Sascha Kreutz (je 1). - Wetzlar: Menger (4/1), Stanzel (4), Kundt (2/2), Reitz, Dönges (je 2), Schmidt, Neumann, Friedrichs, Becker, Breining, Lindenstruth (je 1).

HSG Hungen/Lich - HSG Mörlen 36:28 (21:16): Die Partie war in den ersten 16 Minuten ausgeglichen. Durch »Tempotore und nach einer schnellen Mitte«, so Hungens Trainer Thomas Wallendorf, hielten die Gäste mit. »Das haben wir nicht so gut verteidigt.« Immerhin, nach dem 10:10 zog die Heimmannschaft nach und nach davon. Nach dem 18:16 gelang Hungen/Lich in der Schlussphase der ersten Halbzeit noch drei Treffer zur deutlichen Pausenführung. »Im Angriff lief es gut, die Abwehr ist ausbaufähig«, lautete die Bewertung von Wallendorf zum Auftritt seiner Mannschaft vor der Pause. »In der zweiten Halbzeit haben wir das besser gemacht.« 25:21 lautete der Spielstand nach 40 Minuten. »Mörlen hat in den letzten zehn Minuten die Abwehr geöffnet. Und da hatten wir die Lücken, die wir über unsere Eins-gegen-eins-Spieler genutzt haben«, sagte Wallendorf, der seine beiden Torhüter Niko Berg und Sebastian Balkhaus (»überragende Paraden, beide top«) sowie den Angriff (»phasenweise richtig gut kombiniert«) hervorhob. 30:26 hieß es zehn Minuten vor dem Ende, ehe Hungen/Lich den Vorsprung noch auf acht Treffer ausbaute. - Tore, Hungen/Lich: Wenzel, Kreß (je 8), Macht, Wolf (je 6), Hahn (4), Anhäuser (3), Pitz (1). - Mörlen: Frosch (6/2), Wulf (6), Berger, Bernhard Dietz (je 5), Otto (3), Berlich (2), Alt (1).

HSG geht zum Ende hin der Sprit aus

TG Friedberg - HSG Kleenheim-Langgöns II 26:21 (12:7): HSG-Trainer Christian Kunz war trotz der Niederlage nicht unzufrieden mit dem Auftritt seines Teams: »Trotz des Fehlens etlicher Leistungsträger haben wir uns sehr teuer verkauft. Die Jungs haben gekämpft bis zum Umfallen. Das war in Sachen Einstellung vorbildlich.« In der Anfangsphase hatten die Friedberger aber Vorteile. 5:2 hieß es in der elften Minute, doch neun Minuten später lautete der Spielstand 6:6. Danach aber warf die TG bis zur Pause einen Fünf-Tore-Vorsprung heraus. Doch die HSG kam zurück. Mit einem 15:15 ging es in die Schlussviertelstunde. In der 49. Minute führte die TG mit 17:16, lag fünf Minuten später mit 21:16 vorn. »Zwölf Minuten vor Schluss war der Tank aufgrund der fehlenden Wechselmöglichkeiten endgültig leer«, berichtete Kunz. »Wir haben in dieser Phase mehrere klare Torchancen liegen gelassen und kamen nicht mehr in einen geordneten Rückzug.« So brachten die Hausherren den Vorsprung problemlos über die Runden. - Tore, Friedberg: Methner (6), Wolf (4/1), Jonscher (4), Sattler, Patrick Engel (je 3), Philipp Engel, Cadar, Lasse Milius (je 2). - Kleenheim-Langgöns II: Plitsch (6/3), Tonhäuser (4), Viehmann, Keßler (je 3), Hantl, Keil (je 2), Ewald (1).

HSG Wettertal - HSG Lollar/Ruttershausen 30:28 (15:12): Ein dickes Lob (»überragend gepfiffen«) gab es von Wettertals Trainer Sven Tauber für Schiedsrichter Eike Bechthold, der allein die Partie leitete und nach knapp sechs Minuten Gästekeeper Mirza Haseljic die Rote Karte zeigte, weil dieser bei einem Tempogegenstoß mit einem langen Ball dem Wettertaler Merlin Metzger in die Quere kam. »Die Rote Karte hat uns ein Stück weit aus der Bahn geworfen«, berichtete Lollars Teammanager Martin Sänger, dessen Mannschaft »in der Folgezeit viele individuelle und Abspielfehler« unterlaufen seien. Nach der 6:2-Führung (8.) der Hausherren tat sich fast fünf Minuten lang nichts, ehe die Gäste, bei denen Marlon Los Santos mit 13 Treffern fast die Hälfte der Tore warf, aufholten. Der Gast schaffte im zweiten Durchgang innerhalb von drei Minuten den Ausgleich zum 15:15. »Wir haben uns vorgenommen, in der Abwehr noch stabiler zu stehen, vorne unsere Chancen besser raus zu spielen und vorne nicht leichte Bälle herzugeben. Das ist uns auch gelungen«, erklärte Sänger zum Start in die zweite Hälfte. Doch wenden konnten die Gäste das Blatt nicht. »Was uns gefehlt hat, war das Abschlussglück«, konstatierte der Teammanager der Gäste. 24:24 lautete der Spielstand zehn Minuten vor dem Ende, ehe die Wettertaler wieder zwei Tore vorlegten - und diesen Vorsprung bis zum Ende verteidigten. - Tore, Wettertal: Merlin Metzger (8/1), Kielich (7), Walter (5/2), Kaus (4), Schmidt (2), Ockenfels, Kreuzer, Kneissl, Feltgen (je 1). - Lollar/Ruttershausen: Los Santos (13/5), Matanovity (6), Weidner (5), Gescher, Mühlich, Fischer, Omicevic (je 1).

Funk trifft neun Sekunden vor Ende

HSG Großen-Buseck/Beuern - ESG Vollnkirchen/Dornholzhausen 27:27 (10:15): Am Ende waren beide Trainer nicht unzufrieden, Busecks Coach Carsten Schäfer, weil seine Mannschaft einen Punkt holte, obwohl sie auf sieben Akteure verzichten musste (zu allem Überfluss trug sich im Laufe der Partie Alexander Rigelhof noch in die Verletztenliste ein), und sein Kollege aufseiten der ESG, Michael Bepler, der hinterher meinte, dass man sich als Aufsteiger über jeden Auswärtspunkt freuen könne. Ihren Mannschaften bescheinigten beide Trainer eine tolle Moral. Schäfer seiner Truppe, weil sie einen Fünf-Tore-Rückstand in eine (zwischenzeitliche) Zwei-Tore-Führung umwandelte, Bepler seinen Spielern, weil sie nach einem längeren Negativ-Lauf wieder ins Spiel zurückfanden. »Es war eine total emotionale Willensschlacht mit totaler Dramatik in der zweiten Halbzeit«, stellte hinterher der Busecker Trainer fest. Die Gäste wollten vor allem die schnellen Gegenstöße der Hausherren verhindern, was ihnen phasenweise auch gelungen ist. Nach dem 4:3 (6.) für die Busecker gelangen der ESG fünf Tore in Folge (4:8/15.), und bis zur Pause bauten die Gäste ihren Vorsprung auf fünf Tore aus. »Uns war klar, dass es nicht so entspannt weitergeht«, vermutete Bepler in der Pause. Uns so war es auch. Nach 45 Minuten hatte die Heimmannschaft den Rückstand in eine 21:19-Führung umgewandelt. Auch nach 51 Minuten lag Buseck mit zwei Treffern (24:22) vorn, scheiterte in der Schlussphase bei zwei Gegenstößen und einem Strafwurf am starken Gästetorhüter Martin Hepp. 26:25 für den Gast lautete der Spielstand in der 57. Minute, ehe Alexander Diehl zum 26:26 traf. Jan-Frederik Ruppert brachte eine halbe Minute vor dem Ende die ESG erneut in Führung, ehe neun Sekunden vor der Schlusssirene Luca Funk mit dem Treffer zum 27:27-Endstand die Busecker für ihren Kampf belohnte. - Tore, Großen-Buseck/Beuern: Damm (6), Tim Schneider (5), Jan Schneider (4), Hirschmann, Diehl (je 3), Edelmann (2/1), Luca Funk (2), Rigelhof, Eckhardt (je 1). - Vollnkirchen/Dornholzhausen: Schindowski (5/3), Lindenstruth (5), Droß (4), Daniel Hanika, Ruppert, Ahl (je 3), Vogl (2), Jox, Uhl (je 1).

Ziegler-Team wacht zu spät auf

HSG Lumdatal II - MSG Florstadt/Gettenau 25:31 (9:17): »In der ersten Halbzeit hatten wir im Angriff wie in der Abwehr keinen Zugriff«, musste Leon Ziegler einräumen. Der Trainer der Lumdataler sprach sogar von »Komplettverweigerung«. Nach der Pausenansprache »kamen die Emotionen zurück«, berichtete Ziegler. Allerdings: »Da war der Zug schon abgefahren.« In den ersten 19 Minuten konnte die Heimmannschaft die Partie vom Ergebnis her (8:8) ausgeglichen gestalten, doch danach gab es kein Halten mehr für die Wetterauer, die neun Treffer hintereinander zur 17:8-Führung warfen und damit der Entscheidung in dieser Partie ein riesengroßes Stück näher gekommen waren. Zwei Minuten nach Wiederbeginn hieß es sogar 19:9 für den Gast. Danach holte die Heimmannschaft ein wenig auf. Doch erwies sich die Hypothek aus den vorangegangenen Spielminuten als zu schwer, als dass der Gästesieg in Gefahr geraten konnte. - Tore, Lumdatal II: Krumbiegel (8), Johannes Sauer (5), Hofmann (3/2), Marx (3), Schmidt (2), Metka, Machava, Lenz, Schuchmann (je 1). - Florstadt/Gettenau: Wagner, Wenisch (je 6), Greife (5/4), Grosso, Stewen (je 5), Schwab (2), Starck, Schildger (je 1).

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