Hohe Hürde zum Re-Start

(rol). Bereits am vergangenen Sonntag stieg die Fußball-Kreisliga A Gießen in den Punktspielbetrieb 2023 ein. Dabei landeten der FC Turabdin/Babylon II (4:1 gegen die FSG Biebertal II) und der TSV Großen-Linden (2:1 nach Siegtreffer von Dominik Papoulis in allerletzter Minute) gegen die FSG Garbenteich/Hausen jeweils wichtige Dreier im Kampf um den Klassenerhalt.
Nun aber steht den Pohlheimern eine schier unlösbare Aufgabe bevor; denn die Mannschaft um Spielertrainer Thomas Turgut tritt bei Türkiyemspor Gießen an und dürfte in dieser Partie eine ausgesprochen defensive Grundordnung wählen, um das positive Torverhältnis von +3 nicht in Bedrängnis zu bringen. Dagegen dürfte der gastgebende Tabellenzweite hoch motiviert in den Dreikampf um die Meisterschaft gehen. Denn ausgerechnet im letzten Spiel des vergangenen Jahres patzte Türkiyemspor beim 1:1 zu Hause gegen den VfR Lich, ließ damit zwei Punkte liegen und ebnete Eintracht Lollar so den Weg, ein paar Tage später mit einem 2:1-Sieg in Großen-Linden als Tabellenführer in die Winterpause zu gehen.
Der Spitzenreiter bleibt ohne Einsatz, kassiert aber kampflos drei Punkte gegen den zurückgezogenen TSV Allendorf/Lahn. Damit wird aus der dreiköpfigen Spitzengruppe dem SV Annerod die schwierigste Aufgabe zuteil. Denn bei der FSG Villingen/Nonnenroth/Hungen handelt es sich um den Sechsten der Liga, der zumindest noch Rang vier im Blickfeld haben dürfte und daher ganz sicher nicht gewillt ist, den Meisterschaftskampf mit einer Niederlage spannend zu halten. Die FSG blieb die letzten fünf Punktspiele ungeschlagen und ist für den noch ohne Saisonniederlage anreisenden SVA somit eine hohe Hürde.
Zwar darf sowohl dem FC Großen-Buseck als auch der punktgleichen SG Trohe/Alten-Buseck kaum mehr ein Eingreifen in den Meisterschaftskampf zuzutrauen sein - beide liegen jeweils elf Punkte hinter dem drittplatzierten SV Annerod - doch sollte auch hier Platz vier das Saisonziel sein. Der FC hat nun Heimrecht gegen die FSG Horlofftal, die nur zwei Punkte weniger auf dem Konto hat als ihr direkter Gegner. Tabellarisch sieht das für die SG Trohe/Alten-Buseck dagegen deutlich einfacher aus. Denn der SV Staufenberg befindet sich inmitten des Abstiegskampfes, hat aber Heimrecht und auf eigenem Terrain tatsächlich erst zweimal verloren. Gleich 17 ihrer insgesamt 23 Punkte holte die Mannschaft um Spielertrainer Steffen Dimmer zu Hause.
Im »Tabellenkeller« zittern weiterhin zahlreiche Mannschaften um den Klassenerhalt. Eine ausgesprochen interessante Partie wird hier zwischen der zuletzt aufstrebenden FSG Bessingen/Ettingshausen/Langsdorf und dem FSV Fernwald II erwartet. Eine Niederlage würde die FSG in echte Nöte bringen, mit einem Heimsieg dagegen die Hoffnung deutlich verstärken, am Ende die Liga halten zu können. Dagegen will der VfR Lich sein sportlich starkes Jahr 2022 weiter fortsetzen. Die Heinemann-Truppe tritt dabei in Großen-Linden an. Und nach der Auftaktniederlage des vergangenen Wochenendes ist auch die FSG Garbenteich/Hausen gefordert, gegen den TSV Lang-Göns II zu punkten, um die Gefahr eines Abstieges nicht noch größer werden zu lassen.
Bleibt Titel-Rennen ein Zweikampf?
In der Kreisliga A Alsfeld/Gießen steuerten mit der SG Reiskirchen/Bersrod/Saasen und der FSG Kirtorf die beiden Erstplatzierten im Gleichschritt der Winterpause entgegen. Und tatsächlich beendeten beide das Jahr 2022 punktgleich und führen das Klassement an. Selbst im direkten Aufeinandertreffen kam es zu einem 2:2. Erst für den 23. April ist das Rückrundenspiel terminiert. Bis dahin gilt es für beide, sich eine gute Ausgangsposition fürs Saisonfinale zu verschaffen. Die Frage ist jedoch auch, ob es beim Zweikampf bleibt. Denn mit der SG Schwalmtal liegt der Tabellendritte lediglich vier Punkte hinter den beiden Führenden und hofft auf entsprechende Ausrutscher der Kirtorfer und Reiskirchener. Spannend wird auch die Frage sein, ob sich gegebenenfalls ein vierter Kandidat hinzugesellen kann. Denn mit dem TV/VfR Groß-Felda lauert ein weiteres Team in bester Verfolgerposition. Immerhin gelang der Benny-Seim-Truppe im Oktober ein 4:2-Heimsieg über die SG Reiskirchen/Bersrod/Saasen. Nicht erst in diesem Spiel zeigte sich die Qualität des Rang-Vierten. Wie dem auch sei, nun gilt es, die entsprechenden Ergebnisse zu liefern. Auf die Groß-Feldaer wartet dabei die vermeintlich leichteste Aufgabe aller Spitzenteams. Denn mit der FSG Ohmes/Ruhlkirchen stellt sich der 13. vor. Und auch für die SG Schwalmtal ist die Heimpartie gegen den FSG Grünberg/Lehnheim/Stangenrod II durchaus mit einem Pflichtsieg in Verbindung zu bringen.
Deutlich kniffliger könnte es da für die SG Reiskirchen/Bersrod/Saasen werden, die es mit der SG Rüddingshausen/Londorf zu tun bekommt. Im Hinrundenspiel setzte es für den Tabellenführer eine 1:3-Niederlage; bereits zur Pause führten die Rabenauer hier mit 3:0 und ließen erkennen, zu was die Mannschaft fähig ist. Aber auch die FSG Kirtorf steht vor einer großen Hürde. Zwar hat die Truppe von Coach Jan Krätschmer Heimrecht; doch mit der SG Appenrod/Maulbach/Gemünden treffen seine Schützlinge im Derby auf den Tabellensechsten, der sich selbst noch längst nicht abgeschrieben hat, was die Aufstiegsränge anbelangt. Bei entsprechendem Auftakt könnte die neu gegründete Spielgemeinschaft noch einmal ganz oben angreifen. Allerdings ist es in dieser Saison noch keiner Mannschaft gelungen, die FSG zu schlagen; also ein kompliziertes Unterfangen für die SG.
Einen recht unruhigen Verlauf durchlebte bislang auch die Spvgg. Mücke in dieser Saison, der vor über zwei Wochen mit der Trennung von Trainer Thorsten Hillgärtner endete; der Coach warf »aus persönlichen Gründen« hin und überraschte damit die Verantwortlichen, die aber eine Lösung aus den eigenen Reihen präsentierten. Nun hat Sebastian Döring als Spielertrainer die sportliche Verantwortung. Die Mücker, die den Blick trotz aller Umstände nach oben richten, gastieren bei Schlusslicht FSG Alsfeld/Eifa und könnten bei noch mal in die Spitzengruppe aufsteigen. Das dürfte auf den SV Bobenhausen sicherlich nicht mehr zutreffen. Der Aufsteiger spielte dennoch eine eindrucksvolle Hinrunde und steht nun vor der relativ schweren Auswärtsaufgabe in Harbach. Der SVH will mit einem Sieg im Abstiegskampf möglichst schnell wieder Anschluss zu den rettenden Plätzen finden.
Und die FSG Queckborn/Lauter will zeitig nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben; ein erster Schritt soll im Heimspiel gegen den SV Nieder-Ofleiden gemacht werden, der sich zuletzt immer mehr aus der gefährlichen Abstiegszone herausgearbeitet hat.