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Herzschlagfinale

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Von: Petra Pickenhahn

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In der Springprüfung der Klasse M*schafft es Kim Li Port (RSC Hungen) mit Billy the Kid auf Platz fünf. © Harald Friedrich

Ehrgeiz, Spaß und Schreckmomente. Ein rasantes Finale begeistert die Zuschauer im Hauptspringen beim Reitturnier in Hüttenberg. Bei besten Bedingungen siegt die Jüngste im Null-Fehler-Quartett.

Ein Herzschlagfinale erleben die zahlreichen Zuschauer beim Turnier des Reit- und Fahrvereins Hüttenberger Land am Inselhof. Acht Teilnehmer schaffen es ins Stechen des M*-Springens am Sonntag. Vier von ihnen bleiben darin fehlerfrei. Und bei allen vieren stehen 34 Sekunden vor dem Komma der Zeitmessung.

Lisa-Marie Thielmann (RFV Hellertal) und ihr belgisches Warmblut Orlando van de Kerkenbulck legen vor und bleiben in genau 34,09 Sekunden ohne Abwurf. »Ich bin ehrgeizig, genau wie mein Pferd«, freut sich die 28-jährige Speditionskauffrau über ihren gelungenen Ritt. Bertram Laux vom RFV Schwingbachtal und seine Esra gehen gewohnt gelassen in die verkürzte Runde. Auch dieses Paar nutzt die enge Linkswendung zum Hindernis nach der zweifachen Kombination. Noch einmal nach rechts und zum Schlusssprung. Die Zeit: 34,5 Sekunden. »Bei längeren Galoppstrecken hat Esra Vorteile«, kennt Laux die Stärken seines vierbeinigen Sportpartners. »Aber so wie hier, mit vielen schnellen Wendungen, dafür ist sie nicht gemacht. Ich bin trotzdem sehr zufrieden«, lacht der 67-jährige Hüttenberger. »Ich reite doch zum Spaß.«

Auch der Friedberger Heiko Schmidt gibt mit dem zehnjährigen Holländer Harley im Stechen noch mal alles. Auf seinem bewährten No Matter konnte er den Umlauf nicht beenden, der Zügel war gerissen. 34,26 Sekunden lautet die Zeit für Schmidt und Harley - ein Wimpernschlagfinale. Als letzter Starter hat es Bernd Hofmann (RFV Ortenberg) in der Hand. Mit Bosse wählt er ebenfalls kurze Wege, doch 34,97 Sekunden reichen nicht. Am Ende gewinnt Thielmann vor Schmidt und Laux, Hofmann wird Vierter. Das Publikum fiebert bis zum Schluss mit und belohnt die Reiter auf der Ehrenrunde mit herzlichem Applaus.

Das M*-Springen zählt zur großen Tour der Springsportförderung Hessen, die in Hüttenberg Station macht. Im L-Springen zuvor, der mittleren Tour, wird Hilary Ann Seidler (RFV Holzheim/Grüningen) mit der siebenjährigen Adagia Zweite.

Ihr Ehemann Wolfgang Seidler ist hochzufrieden mit Cover Girl und seinem Nachwuchspferd United’s Girl. »Die Platzverhältnisse sind sehr gut«, lobt er die Veranstalter, die mit Liebe zum Detail aufwarten. Im Parcours ertönt zudem jeweils möglichst die passende Musik zu den Pferdenamen.

Doch auch Freunde des Dressursports kommen auf ihre Kosten. Die Siegerehrung der Kandaren-L findet auf dem Hauptplatz statt. Lara Brennecke vom Gastgeberverein sichert sich mit Tiamo M den Sieg in dieser schwersten Dressurprüfung des Turniers. Auch die Trensen-L kann das Paar für sich entscheiden. In der A**-Dressur gewinnt Xenia Triphan vom PSV Lärchenhof Pohlheim mit Contessa.

Am Sonntag sorgen zwei Stürze für Schreckmomente, die den Einsatz eines Rettungswagens erforderlich machen. Eine Reiterin zieht sich eine Verletzung an der Schulter zu, sie kehrt aber am Nachmittag auf das Turniergelände zurück. Eine weitere Springreiterin verbringt nach kurzer Bewusstlosigkeit eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus. Helfer des Vereins schirmen die Gestürzte ab, der Notarzt ist schnell zur Stelle.

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Im Punktespringen der Klasse L mit Joker unterwegs: Andrea Kopp (RFV Reiskirchen) auf Sambucco. © Harald Friedrich

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