Herbstmeister mit weißer Weste
(ria). Zum Ausklang des Jahres 2021 standen in den höheren Tischtennis-Spielklassen der Männer nur die Hessenligisten an der Platte. Nach drei Niederlagen in Folge gelang dem TSV Allendorf/Lda. mit einem Heimremis wieder ein Punktgewinn und er konnte sich dabei wieder einmal auf sein erstes Paarkreuz verlassen. Keine Mühe hatte dagegen der TV Großen-Linden in seinem Auswärtsspiel beim abstiegsbedrohten TTC Höchst/Nidder.
Im Topspiel des Wochenendes machte auch der Gießener SV II bei seinem Gastspiel in Kassel nicht viel Federlesen und sicherte sich mit makelloser Bilanz souverän die Herbstmeisterschaft.
SVH Kassel II - Gießener SV II 3:9: Eigentlich hätte dies das Topspiel der Liga werden sollen, aber mit ihrer Personalmisere (Impfprobleme) hatten sich die Gastgeber mit nun drei Niederlagen in Folge aus dem Favoritenkreis verabschiedet und stellten den Tabellenführer vor keine größeren Probleme. Lediglich Christian Gleitsmann an Position eins sorgte für Gießener Niederlagen und war an allen drei Kasseler Punkten beteiligt. Igor Maruk, für Dennis Tschunichin eingesprungen, verlor sein Doppel an der Seite von Cyrill Menner (1:3), Jürgen Boldt/Michael Fuchs und Luis Frettlöh/Timo Geier sorgten mit ihren Dreisatzerfolgen für die Gästeführung. Fuchs verlor nach seinem 15:17 in Satz eins gegen Gleitsmann den Faden (0:3), dann zog der Tabellenführer mit Siegen von Maruk (3:1), Frettlöh und Menner (beide 3:0) sowie Boldt (3:1) und Geier (3:0) uneinholbar davon. Daran konnte auch das 1:3 von Maruk im Spitzeneinzel nichts ändern, Fuchs (3:0) und Menner (3:1) machten die makellose Herbstmeisterschaft perfekt.
»Wir stellen drei Herbstmeister, zwei davon mit Zu-Null-Bilanz, und nächstes Jahr wollen wir zwei Oberligateams stellen«, frohlockt Abteilungsleiter Jürgen Boldt. »Wir mussten hier zwar auch mal improvisieren und verlieren Dennis Tschunichin, konnten aber alle gesund durchbringen und so mit Konstanz auf hohem Niveau spielen. Entsprechend sind wir mit dem Erreichten zufrieden«, freut sich Boldt, dass das Vereinskonzept aufzugehen scheint. »Überall herrscht zunehmender Mitgliedermangel, wir wollen weiterhin für junge Talente Entwicklungsmöglichkeiten bieten.«
TTC Höchst/Nidder - TV Großen-Linden 2:9: »Das war das Ergebnis, das zu erwarten war«, kommentierte Mannschaftssprecher Uwe Schreiber den Hinrundenabschluss trocken. Den Gastgebern fehlten die Stammspieler auf Position eins sowie im dritten Paarkreuz. So mussten sie nach dem Doppelerfolg gegen Roland Fritsch/Simon Frodl-Dietschmann eine Weile auf das zweite Erfolgserlebnis warten. Andrius Preidzius/Matas Vilkas glichen aus (3:0) und nachdem Philipp Horvath/Uwe Schreiber (3:1) für die Führung nach den Doppeln gesorgt hatten, bauten Preidzius und Vilkas mit Dreisatzsiegen ihre persönlichen Erfolgsserien aus. Hart zu kämpfen hatte Horvath, bis nach knappen Sätzen sein Fünfsatzsieg feststand. Dagegen hatte Fritsch nicht seinen besten Tag erwischt (0:3). Dann übernahmen die Gäste wieder das Kommando. Schreiber und Frodl-Dietschmann blieben ohne Satzverlust. Das Spitzeneinzel gewann Preidzius in fünf Sätzen, dann setzte Vilkas (3:1) den Schlusspunkt.
Damit schließen die Lindener die Hinrunde auf Rang zwei ab und bleiben der hartnäckigste Verfolger des GSV II, aber Schreiber machte klar, dass sich an dem Saisonziel (»Nicht in die Oberliga«) trotz des Erfolgs nichts geändert hat.
TSV Allendorf/Lda. - TSV Breitenbach 8:8: »Das war ein Abbild der Saison bisher«, fasste Kapitän Ulrich Bandt den Abschluss der Hinrunde, den die Lumdataler ohne den erkrankten Manfred Krupenkow bestreiten mussten, zusammen. Wie schon so oft war auf das erste Paarkreuz Verlass. Souverän im vierten Satz holten Marco Grohmann/Oliver Welt den ersten Punkt für ihr Team, während Slawomir Karwatka/Ulrich Bandt sowie Maximilian Preis/Lukas Moser unterlagen, beide 1:3. Grohmann mit einem glatten Dreisatzsieg und mit etwas mehr Mühe Welt, der durch ein 14:12 in Durchgang vier siegreich blieb, sorgten für die Führung ihres Teams, die Karwatka (3:0) auf 4:2 ausbaute. Bandt (0:3) und Moser (1:3) unterlagen, Preis behauptete sich in vier Sätzen und sorgte für die 5:4-Führung. Als sich Grohmann und Welt jeweils sicher mit 3:0 durchgesetzt hatten, schien die Vorentscheidung gefallen. Doch der Tabellennachbar gab sich nicht auf. Karwatka unterlag in vier Sätzen, Bandt blieb in seinem zweiten Einzel ohne Satzgewinn. Im dritten Paarkreuz waren alle Sätze hart umkämpft, doch für Preis und Moser setzte es jeweils Viersatzniederlagen. So musste Doppel eins wieder die Kastanien aus dem Feuer holen, nach verlorenem Auftaktsatz drehten Grohmann/Welt ihr Match und holten den 8:8-Ausgleich.
»Wir sahen beim 7:4 schon wie der sichere Sieger aus und mussten am Ende froh über den einen Punkt sein. Bei einem Satzverhältnis von 30:28 kann man von einem gerechten Remis sprechen«, so Bandt zu der Achterbahnfahrt der Gefühle. »Wir bleiben vor dem Relegationsplatz, was wir vor der Saison angepeilt haben.« Bandt hofft vor allem, dass mit der Rückkehr von Nico Grohmann, der nach seinem Studienabschluss dem Team in der Rückrunde für einige Partien wieder zur Verfügung stehen wird, dieser Tabellenplatz gehalten werden kann.