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Herausforderung annehmen

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Von: Markus Röhrsheim

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Maß nehmen will Raul Santos mit seinem TV 05/07, wenn es gegen Bietigheim geht. © Imago Sportfotodienst GmbH

(mro). Zum Abschluss der englischen Woche empfängt der TV 05/07 Hüttenberg in der 2. Handball-Bundesliga den Tabellenhintermann SG BBM Bietigheim, der mit einem Sieg am TVH vorbeiziehen könnte. Anpfiff in Hüttenberg ist am Samstag zur gewohnten Zeit um 19.30 Uhr.

Der Spieltag am Mittwoch: Viel gegensätzlicher hätte es nicht verlaufen können. Den Mittelhessen schwammen ab der 40. Minute in Eisenach die Felle davon - zu einer deut- lichen 29:36-Niederlage. »Die Chancenverwertung von außen war eine Katastrophe. Dazu kam, dass wir gar keine Torhüterleistung hatten und in der Abwehr zum Teil viel zu offen agiert haben«, hatte Trainer Johannes Wohlrab schon kurz nach Spielende die Gründe benannt. Die SG BBM Bietigheim dagegen feierte nach zwischenzeitlicher Elf-Tore-Führung einen beeindruckenden 30:23-Heimsieg gegen den Tabellenzweiten HSG Nordhorn-Lingen. Ein Faktor war dabei die überragende Torhüterleistung des Ex-Hüttenbergers Konstantin Poltrum mit 40 Prozent gehaltener Bälle.

Wird es anders als im Hinrundenspiel? »Da waren wir eindeutig unterlegen. In der Wirtschaftlichkeit sind wir auch unterlegen. Die Voraussetzungen sind so, wie bei, bis auf vielleicht drei, vier Spielen, immer die gleichen.« Doch Wohlrab will das 28:35 in Bietigheim am Samstag vergessen machen. »Wir spielen zu Hause. Es gilt unsere Leistung abzurufen, die wir ja schon oft gesehen haben und die Axt auszupacken. Ich habe vollstes Vertrauen in meine Mannschaft. Es gibt keinen Grund, an irgendetwas zu zweifeln.«

Die Formkurven: Bietigheims Lauf von sieben Siegen endete Mitte Februar mit Niederlagen gegen die abstiegsbedrohten Teams aus Dormagen und Emsdetten. Gegen Rostock kehrte die SG in die Erfolgsspur zurück. Auch nach einer vierwöchigen Pause siegte man beim EHV Aue und sendete nun am Mittwoch ein weiteres Signal der Stärke. Bei den Handballern aus Hochelheim und Hörnsheim läuft es seit der EM-Pause nicht mehr so rund. 5:9 Punkte seit dem Restart lassen die Blau-Weiß-Roten die Spitze aus den Augen verlieren.

Die Gründe: »Es ist jetzt entscheidend, denn wir sind erstmals in dieser Saison in einer gefühlten kleinen Negativspirale. In der Hinrunde haben wir uns einfach in einen Flow gespielt. In diesem Flow sind wir jetzt nicht mehr. Das ist gerade ein wichtiger Prozess für unsere junge Mannschaft. Für sie gilt es nun, aus diesen Situationen zu lernen und auch zu verstehen, was da gerade passiert. Dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass alles von allein geht. Sondern dass diese letzten Prozente, die uns vielleicht noch gegen Gummersbach gefehlt haben, um da was mitzunehmen, mindestens ein Jahr verdammt brutale, kontinuierliche Arbeit sind. Wir müssen diese Situation als Herausforderung annehmen und den Weg finden, wie man in so einer englischen Woche das schnellstens abhakt, den Schalter umlegt und weiter macht. Wenn wir gegen Bietigheim diesen Schalter wieder umlegen und eine Bombenleistung abrufen, dann sind wir einen Schritt weiter- gekommen«, so Wohlrab.

Bietigheimer Stärken: Nach der Partie in Eisenach hat Wohlrab in einer Nachtschicht Videoanalyse gemacht. »Das gehört zu dem Job dazu. Erst recht in einer englischen Woche. Gegen Sven Wesseling und Dominik Claus auf den Rückraumpositionen wird es entscheidend sein, wie wir ihre Kreuzbewegungen einengen. Mit Juan de la Pena haben sie einen Spielgestalter, der das Konzept von Trainer Iker Romero seht gut umsetzt. Und mit Christian Schäfer auf der Rechtsaußenposition einen erfahrenen Mann«, benennt Wohlrab die Gefahrenherde.

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