Henningsson zurück in die Heimat

(jl). Handball-Bundesligist HSG Wetzlar muss ab sofort auf die Dienste von Rückraumspieler Philip Henningsson verzichten. Der 26-Jährige hat die Verantwortlichen der Grün-Weißen um die Auflösung seines Arbeitsvertrags gebeten, um nach Schweden zurückkehren zu können. Dort wird sich Henningsson seinem Heimatklub IFK Kristianstad anschließen, wo er einen Vertrag bis 30.
Juni 2023 unterschrieben hat.
»Philip hat das Heimweh gepackt«, erläutert HSG-Geschäftsführer Björn Seipp unumwunden den Grund für den vorzeitigen Abschied des abwehrstarken Schweden. »Er ist während der Pandemie zu uns gewechselt und leider nie richtig heimisch geworden, was neben seinem zurückhaltenden Naturell sicherlich auch den notwendigen Corona-Restriktionen geschuldet ist. Nach Rücksprache mit den Trainern und intensiver Abwägung haben wir nunmehr seiner Bitte entsprochen und mit Kristianstad eine Einigung über einen sofortigen Wechsel erzielt. Glücklich sind wir über Philips vorzeitigen Abgang aber trotzdem nicht«, so Seipp.
»Für Heimweh muss man sich nicht schämen und es bringt letztlich allen nichts, einen Spieler, der sich nicht wohlfühlt, gegen dessen Willen zu halten. Wir wünschen Philip alles Gute für die Zukunft.«
»Ich bin den Verantwortlichen der HSG Wetzlar und von IFK Kristianstad wirklich sehr dankbar, dass sie Verständnis für meine Situation haben und es mir ermöglichen, dass ich wieder nach Hause nach Schweden kann«, so Henningsson. »Das vergangene Jahr war keine leichte Zeit für mich, auch wenn der Klub, der neue Trainer und die Mannschaft alles dafür getan haben, dass ich mich in Mittelhessen wohlfühle. Letztlich habe ich aber gemerkt, dass mir meine Familie und die Heimat einfach zu sehr fehlen als dass ich mich voll auf den Job hier konzentrieren könnte. Deshalb habe ich um die Vertragsauflösung gebeten.«
»Letztendlich geht es um Philip und sein Wohlfühlen. Wir sind mittlerweile in einer Lage, wo wir sicherlich Philips Dienste sehr gut gebrauchen können. Jetzt geht es aber eigentlich nur darum, dass er wieder Fuß fasst und zu Hause landet. Wir sind sehr dankbar, dass die HSG Wetzlar Philip diese Chance gegeben hat. Die Gespräche zwischen den Vereinen waren wie immer, sehr gut«, so der Sportchef des IFK Kristianstad Jesper Larsson.
Die Lücke, die Henningsson bei den Grün-Weißen hinterlässt, soll laut Seipp zunächst einmal über das Kollektiv geschlossen werden. »Die Trainer haben bereits konkrete Pläne, wie wir das intern lösen können. Trotzdem werden wir auch den Transfermarkt im Blick behalten«, so der HSG-Geschäftsführer.
Wagner ein Thema?
Ein vorgezogener Wechsel von Hendrik Wagner vom Zweitligisten Eulen Ludwigshafen ist derzeit dennoch kein Thema. Dies bekräftigte Björn Seipp auf Nachfrage. Den talentierten Rückraumspieler haben die Grün-Weißen bereits ab 1. Juli 2022 unter Vertrag genommen. Positionell würde er optimal die durch den Henningsson-Abgang entstandene Lücke schließen.