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Heiße Phase

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Von: Wolfgang Gärtner

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Pushen für den Saison-Endspurt - wie hier die 46ers-Basketballer Nico Brauner und Luis Figge (r.), die am Ende der ProA-Hauptrunde mindestens Rang sechs belegen müssen, um die Berechtigung zu erhalten, in der Saison 2023/22 am BBL-Pokal teilzunehmen. © Red

Die Basketballer biegen in die heiße Phase der Saison ein. Geht es für die Gießen 46ers um den Einzug in die Playoffs der ProA, kämpfen die Gießen Pointers um den Klassenerhalt eine Liga tiefer. Die Bender Baskets Grünberg stehen sowohl im Kampf für die Aufstiegsrunde als auch gegen die Playdowns. Feiern kann schon der TSV Krofdorf-Gleiberg als vorzeitiger Damen-Oberligameister.

Wenn die Narren in Deutschland durch die Straßen ziehen, beginnt für die Basketball-Clubs vieler Ligen meist der Saison-Endspurt. Wir schauen mit regionaler Brille exemplarisch auf den Stand unserer Vereine.

Stefan Fundic relaxte am Montagmittag bei strahlend blauem Himmel draußen in einem Cafe am Kirchenplatz. Gießens überragender Center tankte bei einem Espresso und Limonade mit Minze Kraft für den Endspurt der 46ers in der ProA. Bereits am Samstag muss die Mannschaft von Trainer »Frenki« Ignjatovic die kleine Negativserie von zwei Niederlagen in Folge beim »Faschingsspiel« am Samstag um 19 Uhr in der Osthalle (mit Welcome-Shot für jeden Besucher - auch alkoholfrei - und weiteren Aktionen) gegen Bochum beenden, will sie in der Tabelle nicht noch weiter abrutschen.

Gießen 46ers unter Druck

Aktuell nimmt das sich in die Herzen der Fans gespielte Team den fünften Rang ein - mit 26 Punkten. Der Vorsprung zu Platz acht, der noch zu der Playoff-Teilnahme berechtigt, beträgt vier Zähler. Die Plätze sind heiß umkämpft, die zuletzt durch Corona personell geschwächten 46ers liegen derzeit im Soll, haben aber auch noch den vierten Rang im Visier - der bedeutet in den am 5. Mai startenden Playoffs nach dem Best-of-five-Modus Heimspielrecht zu Beginn der Serie und bei einem eventuellen fünften Spiel. Zudem sollten sie nach der Ende der Hauptrunde - noch zwölf Spieltage stehen bis dahin an - mindestens Rang sechs belegen, denn dann dürften sie in der kommenden Saison am BBL-Pokal teilnehmen.

Pointers kurz vor dem Abstieg

Ganz andere Sorgen haben die Gießen Pointers. Sie wussten als Überraschungs-Aufsteiger, dass das sportliche Überleben in der ProB kein Zuckerschlecken wird. Erst einen Sieg fuhr die Mannschaft von Trainer Daniel Dörr ein. Da sie aber noch einen Minuspunkt erhielt, weil sie bei der Fahrt nach Vechta in einer Vollsperrung stand und so nicht antreten konnte, steht erst ein mageres Pünktchen für die Pointers auf der Habenseite. Sie haben zwar noch sechs Partien vor der Brust, aber es dürfte an ein Wunder grenzen, wenn sie noch den Klassenerhalt schaffen würden.

Die Bender Baskets aus Grünberg stehen im Bestreben auf die Aufstiegsrunde aktuell noch über dem Strich - Rang acht. Doch die Zweitliga-Basketballerinnen aus der Gallusstadt trennt nur ein Sieg zu TuS Lichterfelde, der mit zwölf Zählern Rang neun einnimmt und somit in den Playdowns starten müsste. Sechs Begegnungen hat die Mannschaft von Coach Rene Spandauw noch zu absolvieren. Für Spannung ist gesorgt, und am Samstag um 19 Uhr kommt der punktgleiche TC Herne II in die Sporthalle der Theo-Koch-Schule. Ein Sieg ist vor den heimischen Fans fest eingeplant, wobei die Amerikanerin Olivia Nash in dieser Woche ihren Abschied nach der Saison bekanntgab.

Licher Heimspiele sind Festtage

Gute Rollen spielen in den Regionalligen bei den Männern Lich Basketball und bei den Frauen die TSG Wieseck. Die Heimspiele der Licher um Headcoach Viktor Klassen sind reinste Festtage - die Dietrich-Bonhoeffer-Halle platzt dann aus allen Nähten. Im Gegensatz zur BBA Gießen 46ers, die gegen den Abstieg kämpft, haben sich die Licher als Aufsteiger in der Südwest-Staffel schnell etabliert und sind momentan auf Rang sechs zu finden. Eine tolle Entwicklung hat auch die Frauen-Mannschaft von Cheftrainer Florian Quapil genommen. Die Wieseckerinnen zählen in der Region zu den Top-Five-Mannschaften. Aufsteiger TSV Grünberg II macht mit Trainer Steffen Menz ebenfalls einen ordentlichen Job - als Neuling mit zehn Punkten Rang neun einzunehmen und mit dem Abstieg nichts zu tun haben, das kann sich im ersten Jahr durchaus sehen lassen.

Krofdorfer Damen schon Meister

Mit dem TSV Krofdorf-Gleiberg könnte eine dritte hiesige Mannschaft in die Regionalliga drängen. Das Team um Trainer Ralf Neumann hat am vergangenen Wochenende vorzeitig die Meisterschaft perfekt gemacht. Es steht aber noch nicht fest, ob der Aufstieg wahrgenommen wird.

Spannung verspricht der Endspurt in der Landesliga der Frauen, denn sowohl die Krofdorfer »Zweite« als auch die Wiesecker »Reserve« bilden die Spitze. Eng geht es zudem in der Oberliga der Männer zu: Der MTV 1846 Gießen mit dem erfahrenen Coach Michael Müller hat zwar zuletzt das Spitzenspiel bei der ACT Kassel verloren, ist aber immer noch im Meister- und Aufstiegsrennen. Eine Liga tiefer streiten sich die punktgleichen Gießen Pointers II und der MTV II um den Titel.

Nachwuchs noch vor viel Arbeit

Und wie stellt sich der Basketball-Nachwuchs in den Bundesligen an? Die U19 der BBA Gießen 46ers kann am Freitag mit einem Sieg in Crailsheim den Aufstieg in die A-Staffel klarmachen. Das BBA-U16-Team steht vor dem Klassenerhalt. Und Team Mittelhessen - Nachwuchsspielerinnen von Bad Homburg, Eintracht Frankfurt, Darmstadt-Roßdorf, SG Weiterstadt und einer Grünbergerin mit Trainingsmittelpunkt Südhessen - in der weiblichen U18-Bundesliga belegt derzeit den fünften Platz in der Mitte-Gruppe der sieben Teams. Schon jetzt steht fest, dass die Mannschaft, die noch in der vergangenen Saison überwiegend aus dem BTI Grünberg und Basketballerinnen aus Grünberg und der Region rekrutiert wurde, in die Relegation um den Klassenerhalt muss.

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