Heimvorteil nutzen
(fro). Nachdem der FC Gießen den fünften Spieltag der Fußball-Hessenliga aus heimischer Sicht mit dem Gastspiel bei der U23 von Eintracht Frankfurt eröffnet hat (siehe Bericht auf dieser Seite) legen der FSV Fernwald und der SC Waldgirmes heute mit zwei Heimspielen nach. Die Elf von FSV-Trainer Daniyel Bulut empfängt Aufsteiger SV Unter-Flockenbach, während der SC zeitgleich Aufstiegsanwärter TSV Eintracht Stadtallendorf zu Gast hat.
FSV Fernwald - SV Unter-Flockenbach (heute, 15 Uhr): Nach dem 5:0-Erfolg gegen den TSV Steinbach II musste der FSV zuletzt bei Rot-Weiß Walldorf wieder einen Rückschlag hinnehmen. Das 1:3 in Mörfelden bedeutete die dritte Niederlage mit drei Gegentoren für die Bulut-Elf. »Wir haben vor allem in den Spielen gegen den SV Steinbach und in Walldorf unsere Chancen nicht konsequent genug genutzt. Hier müssen wir eine bessere Effektivität an den Tag legen. Allerdings haben wir bislang auch in der Defensive die nötige Konsequenz vermissen lassen. Dreimal drei Gegentore ist definitiv zu viel. Wenn der Gegner am und im Strafraum auftaucht, dann gilt Alarmstufe Rot. Dies ist Kopf- und Willenssache«, legt Bulut den Finger in die Wunde. Den Schlüssel für eine erfolgreiche Saison sieht der FSV-Trainer in den Heimspielen. »Die solltest du prinzipiell gewinnen, denn bei den langen Auswärtsfahrten ist es immer schwer, seine Leistung so abzurufen, wie dies auf eigenem Platz möglich ist. Wir dürfen das 0:4 des SV gegen den SC Waldgirmes daher nicht überbewerten. In der Hessenliga kann jeder jeden schlagen, denn bislang gibt es kein Team, was noch keine Federn gelassen hat«, mahnt Bulut. Der FSV-Trainer hat dabei das Video vom SV-Spiel beim 1. FC Erlensee im Blick. »Der SV ist eine extreme Kontermannschaft und hätte dort zur Pause 5:1 führen können. Die Südhessen sind souverän aufgestiegen und haben mit Linus Hebling einen Top-Torjäger. Wir wollen gewinnen, um den Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle nicht zu verlieren«, sagt Bulut.
Personelles: Agon Dervishi (Bänderriss), Kevin Göbel (Kreuzbandriss), Niclas Mohr (Muskelfaserriss) und Jun Okada (Pferdekuss) stehen nicht zur Verfügung. Ceyhun Dinler und Louis Goncalves sind wieder voll einsatzbereit.
SC Waldgirmes - TSV Eintracht Stadtallendorf (heute, 15 Uhr): Nach nur einem Punkt aus den ersten drei Saisonspielen war bei der Elf von SC-Trainer Mario Schappert nach einer guten Vorbereitungsphase Ernüchterung eingekehrt. Die Steine, die Spielern, Trainer und Verantwortlichen des SC von der Seele purzelten, waren nach dem 4:0 bei Aufsteiger SV Unter-Flockenbach bis nach Mittelhessen hörbar. »Mit nur einem Punkt in die Partie gegen Stadtallendorf gehen zu müssen, wäre äußerst undankbar gewesen. Der Sieg gibt uns Rückhalt, aber auch Selbstvertrauen. Wir haben in der ersten Halbzeit gut und effizient agiert«, sagt Schappert. Der SC-Trainer hofft auf einen ähnlichen Überraschungscoup wie in der Vorsaison, als man den Topfavoriten zum Re-Start nach der Winterpause mit 2:1 schlagen konnte. »Der TSV ist personell noch auf der Suche nach seiner Wunschformation. Sie rotieren ständig und haben noch keine klare Linie gefunden. Ich sehe gute Chancen, wieder etwas Zählbares mitzunehmen«, gibt sich Schappert optimistisch. Allerdings ist der Pädagoge angesichts der deutlichen 0:4-Heimpleite der Eintracht gegen Türk Gücü Friedberg vom vergangenen Dienstag zwiegespalten. »Dragan Sicaja lässt diese Niederlage nicht auf sich sitzen und wird die gemachten Fehler seiner Elf nicht mit leisen Tönen erklären. Da wird Feuer unterm Dach sein«, warnt Schappert, vor einer Trotzreaktion des Gegners auf der Hut zu sein.
Personelles: Mit Felix Erben (beruflich verhindert), Max Schneider (Urlaub), Natnael Tega, Maximilian Wießner und Henry Erler (alle verletzt) sowie Claudius Fürstenau und Karl Cost (Corona) hat der SC einige Ausfälle zu beklagen. Luis Stephan ist nach überstandener Corona-Erkrankung zumindest für die Bank eine Option. Bei den Gästen fehlt der gesperrte Del Angelo Williams.