Heimmisere hält an

Der TV 05/07 Hüttenberg bleibt auch im sechsten Heimspiel der Saison ohne Sieg. Das 28:31 gegen die Eulen Ludwigshafen lässt den Handball-Zweitligisten in der Tabelle erst einmal wieder nach unten blicken.
Es bleibt dabei: der TV 05/07 Hüttenberg kann zu Hause nicht gewinnen. Zwar knackte der Zweitligist erstmals in dieser Saison die Marke von 1000 Zuschauer. Allerdings setzte es im sechsten Saisonheimspiel am Samstagabend mit 28:31 (14:13) gegen die Eulen Ludwigshafen bereits die fünfte Niederlage.
Es war also angerichtet für einen großen Handballabend. Die Gäste wurden unterstützt von einem lautstarken Anhang; auf TVH-Seite wollten sich die langjährigen Leistungsträger Matthias Ritschel und Daniel Wernig, der nach acht Jahren in Mittelhessen vor zwei Jahren noch einmal für drei Monate bei den Eulen aushalf und gleich noch einen Großteil der von ihm trainierten Mannschaft der TSG Münster mitgebracht hatte, die Partie sich nicht entgehen lassen. Zudem agierte der letztjährige Kapitän Dominik Mappes als Co-Kommentator für sportdeutschland.tv. Und alle im Sportzentrum bereuten zumindest in der ersten Halbzeit ihr Kommen nicht.
Beide Mannschaften boten eine temporeiche und rassige Begegnung. Die den TVH, wieder mit Philipp Schwarz, aber ohne den am Knöchel verletzten Joel Ribeiro, vorlegen sah. In der sechsten Minute erzielte der von Beginn unter Feuer agierende Ian Weber mit seinem bereits dritten Treffer das 4:2. Die Eulen, mit dem Selbstvertrauen von zuletzt drei Siegen und dem deutlichen 37:31 gegen Großwallstadt vom Mittwoch angereist, konnten zwar ausgleichen. Drei Paraden am Stück von Leonard Grazioli ließen die Gastgeber aber durch Tore von Timm Schneider, Jannik Hofmann - der allerdings gegen seine ehemaligen Mannschaftskameraden auch etliche Chancen ausließ - und Moritz Zörb in der 13. Minute auf 9:6 wegziehen.
Eine doppelte Unterzahl sowie in der 20. Minute der Torwartwechsel zu dem Riesen Matej Asanin ließen Ludwigshafen aber durch Linkshänder Stefan Salger zum 11:11 ausgleichen. »Wir müssen mit einer deutlicheren Führung in die Halbzeit gehen«, bemängelte TVH-Trainer Johannes Wohlrab nach Spielende, dass das 14:13 durch Webers Siebenmetertreffer nicht unbedingt die Kräfteverhältnisse wiedergab.
Bis zum Seitenwechsel war auch die Torwartbilanz noch ausgeglichen, was sich nach Wiederbeginn allerdings ändern sollte. »Wenn man frei Bälle wegnimmt, ist man im Spiel. Ich schaffe es aber noch nicht, dieses Niveau über 60 Minuten zu halten«, gestand Grazioli nach Spielende. Denn während Asanin weiter fleißig den TVH-Schützen beste Chancen vereitelte und in 40 Minuten Spielzeit auf zwölf Paraden kam, blieb der junge Schweizer lange Zeit nur zweiter Sieger.
Zwar startete sein TVH-Team gut in den zweiten Abschnitt und die Achse Ian Weber mit Kreisläufer Moritz Zörb funktionierte zunächst gut (16:14 durch den Kreisläufer in der 36. Minute). Eulen-Trainer Michael Abt hatte aber nach dem Seitenwechsel seinen zweiten Joker gezogen. »Wir wussten, dass wir aktuell mit dem siebten Feldspieler eine Waffe haben.« Und er verteilte ein Sonderlob an seinen Mittelmann Pascal Bührer. »Er hat in 25 Minuten keinen Fehlpass gespielt und viele gute Entscheidungen getroffen«, die zumeist Rechtsaußen Pascal Durak als Ziel fanden oder den gnadenlos abschließenden Jan Remmlinger. So drehte ein 5:0-Lauf die Hüttenberger 17:15-Führung durch Hendrik Schreiber zugunsten der Gäste, die sich bereits in der 49. Minute beim 25:20 durch den Halbrechten Jannek Klein auf der Siegerstraße wähnten. Zwar bäumten sich die Hausherren, speziell durch Kapitän Timm Schneider, den besten Schützen des Abends, noch einmal auf. Es reichte aber nicht um die Eulen noch in Gefahr zu bringen.
TVH-Trainer Johannes Wohlrab taten nach Spielende »die Zuschauer unglaublich leid. Wir wollen unseren zahlreichen Fans zu Hause Punkte schenken. Wir haben trotz allem ein gutes Spiel gemacht, schaffen es aber wieder nicht, den Ball am Torwart vorbeizubringen. Wir hatten unsere Chancen, verwerfen aber von sechs Meter elf Bälle. Jetzt ist auch der Psychologe gefragt.« Auf Tabellenplatz 14 angekommen, heißt es nun schnellstmöglich wieder zu punkten.
TV 05/07 Hüttenberg: Grazioli, Plaue; Schwarz, Kirschner (1), Opitz, Theiß, Fujita (1), Weber (6/3), Zörb (3), Reichl (1), Schneider (8/1), Hofmann (4), Klein (2), Jockel, Schreiber (2), Kuntscher.
Eulen Ludwigshafen: Asanin, Urbic; Salger (3), Schaller (2/2), Eisel (1), Keskic (1), Meyer-Siebert (1), Haider (6), Gorpishin (1), Remmlinger (4), Falk, Durak (4), Bührer (3), Trost, Neuhaus, Klein (5).
Im Stenogramm / SR: Dinges/Schmack (Stutensee/Stuttgart). - Siebenmeter: 5/4:3/2. - Zeitstrafen: 6:10 Minuten. - Zuschauer: 1040.
