Großer Kampf bleibt unbelohnt
(flo). Leon Bremond starrte regungslos ins Leere, Tim Rüdiger lehnte mit gesenktem Kopf an der Wand. Denn der große Kampf des Handball-Drittligisten HSG Dutenhofen/Münchholzhausen war unbelohnt geblieben: Bei der TSG Haßloch verloren die Grün-Weißen mit 27:28 (15:14). Das bedeutet die zweite Niederlage im zweiten Rückrundenspiel.
Ein Déjà-vu? »Korrekt«, nickte Axel Spandau. Eines, auf das der 59-Jährige freilich getrost verzichten hätte können. Wieder Haßloch. Wieder ein strittiger Siebenmeter zum Ende. Wieder eine Ein-Tor-Niederlage. Wie bereits im Hinspiel also. Den Rückraumwurf des Gastgebers hatte HSG-Torwart Simon Böhne entschärft, der Abpraller landete bei Haßlochs Linksaußen Denni Djozic, dem sich Malvin Werth entgegenstellte. »Aus meiner Sicht«, sagte Spandau, »war das ein Stürmerfoul.« Nicht aber für die Unparteiischen - und so verwandelte Djozic nach der Schlusssirene den Siebenmeter zum 28:27-Heimsieg der Pfälzer.
Dabei hatten die Mittelhessen um Rückraum-Zugang Phillip Opitz nach einem verschlafenen 0:4-Start einiges richtig gemacht. Insbesondere vor dem Hintergrund der personellen Möglichkeiten. Immerhin musste krankheitsbedingt mit Lukas Gümbel eine weitere Stammkraft passen, weshalb der A-Jugendliche Phil Spandau sowie der erst aus einer mehrwöchigen Verletzungspause zurückgekehrte Tim Lauer auf der Mitte die Regie übernahmen.
Gegen den eher statischen Angriff Haßlochs, das selbst einige Ausfälle zu beklagen hat, verteidigte die Gäste-HSG sehr kompakt, die offensiv interpretierte 6:0-Deckung harmonierte bestens mit Schlussmann Böhne (14 Paraden), der etliche Rückraumwürfe entschärfte.
Auf dieser Basis gelangen immer wieder Nadelstiche per Gegenstoß. Allen voran über den pfeilschnellen Rechtsaußen Rüdiger, der bei zehn Toren mit einer hundertprozentigen Trefferquote überragte. Im Positionsangriff tat sich die Spandau-Sieben zwar durchaus schwer, agierte aber sehr kontrolliert und fand so doch immer wieder Lösungen. Über das Pausen-15:14 und den 18:15-Vorsprung (36.) waren die Gäste bis zum 19:17 (39.) voll auf Kurs.
Ehe die Grün-Weißen offensiv ein Stück weit ihre Linie verloren. Die Klarheit in den Aktionen kam abhanden, Fehlwürfe und Ballverluste häuften sich, so dass Haßloch die Begegnung drehte und auf 24:21 (50.) davonzog. »Mit Phil und Tim hat uns auf der Mitte die Torgefahr gefehlt. So hing alles an unseren Halben. Darauf konnte sich die Abwehr irgendwann einstellen«, befand der HSG-Coach, dessen Truppe sich 26 Sekunden vor Schluss dennoch zum 27:27-Ausgleich kämpfte. Um schließlich doch ohne Punkte da zu stehen.
»Kämpferisch war das 1a, auch in der Abwehr war sehr viel gut. Aber dafür können wir uns nichts kaufen«, trauerte Spandau der verpassten Überraschung in Haßloch hinterher.
Haßloch: Bitz, Mangold (ab 36.), Modzinski (n.e.); Hannes (6), Kern, Triebskorn (4), Müller, Gregori (2), Surblys (4), Herbert (4), Djozic (6/4), Götz, Hartmann, Herbert (2).
Dutenhofen/Münchholzhausen: Böhne, Knop (n.e.); Hoepfner (2), Opitz (6), Lindenstruth (1), Belter (1), Bremond (5/3), Datz (1), Lauer, Rüdiger (10), Werth, Okpara (1), Spandau.
Steno / SR: Kraaz/Plinz (Deizisau/Waldkirch). - Zuschauer: 220. - Zeitstrafen: 3 (Müller, Djozic, Herbert); 2 (Hoepfner, Lindenstruth). - Siebenmeter: 4/4:3/3.