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Gießener Pfingstregatta nach zwei Jahren Pause wieder da: 820 Boote, über 300 Entscheidungen

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Von: Rainer Schmidt

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Die Pfingstregatta bietet Zuschauern am Lahnufer nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause wieder etliche Rennen von Samstag bis Pfingstmontag. FOTO: RAS © Rainer Schmidt

Die 110. Auflage der Traditionsveranstaltung an der Lahn beginnt am Samstagvormittag und endet am Pfingstmontag gegen 15.20 Uhr mit dem Achter-Rennen um den Hessenpreis.

(rb/bf/sno). Spitzensport an der Lahn, internationale Auftritte in Gießen und malerisches Ambiente für die Zuschauer am Bootshaus: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause steigt an diesem Wochenende wieder die Pfingstregatta - zum 110. Mal.

820 Boote mit 1610 Ruderinnen und Ruderern sorgen für mehr als 300 zu erwartende Entscheidungen von Samstag bis Pfingstmontag. Das Alter der Teilnehmer streckt sich dabei vom Elfjährigen bis zur 75-Jährigen - im Durchschnitt sind die Ruderer der Pfingstregatta 22 Jahre alt.

Los geht es am Samstag gegen 10 Uhr mit dem Mädchen-Doppelzweier der Jugend, den Abschluss bildet das Achter-Rennen um den Hessen-Preis am Pfingstmontag gegen 15.20 Uhr. An Samstag und Sonntag sind die Rennen bis ca. 18 Uhr angesetzt.

Wie immer befindet sich der Zieleinlauf in guter Sichtweite der am Ufer flanierenden Zuschauer, die Siegerehrung steigt jeweils direkt im Anschluss an die Rennen auf dem Bootssteg. Die Streckenlängen am Samstag und Sonntag beziehen sich auf 1000 Meter (bis auf den Sprint-Cup), am Montag legen die Athleten 350 Meter zurück. Die ersten drei Plätze erhalten Geldpreise von bis zu 500 Euro.

Interessierte Besucher können seit jeher kostenlos das Ufer säumen und das sportlichen Treiben verfolgen. Schwer einzuschätzen war für die Organisatoren des Regatta-Vereins Gießen in diesem Jahr die Situation um das Zustandekommen einer Neuauflage der seit 1882 bestehenden Traditionsveranstaltung.

Angesichts der zweijährigen Unterbrechung und der erst kürzlich begonnen Regatta-Saison lagen noch keine Erfahrungen vor. Die Frage für die Veranstalter: Hatten die Deutschen Rudervereine nach den durch die Pandemie gegebenen Einschränkungen wieder Fuß gefasst und ihre Aktiven wieder zur Regattareife bringen können?

Wenn auch die 110. Pfingst-Regatta noch nicht ganz ein Spitzen-Meldeergebnis erreichte, so lässt sich die Meldezahl doch sehen.

Die Beliebtheit der Gießener Pfingst-Regatta scheint ungebrochen zu sein. Dank ihres Ambientes und der ausgezeichneten Organisation, für das Gießen landauf-landab bekannt ist, sagten viele Vereine zwischen Trier und Pirna sowie Hamburg-Lübeck und Nürtingen ihr Erscheinen zu.

Teilnehmerfeld in Gießen von elf bis 75 Jahren, von Trier bis Lübeck

Eine gewisse Internationalität bekommt die Pfingst-Regatta durch die Teilnahme der ehemaligen Leistungsruderin Nicole Luzar, die als Wissenschaftlerin seit vielen Jahren in Süd-Frankreich lebt. Luzar startet zusammen mit Dirk Heller im Masters-Mixed Doppelzweier, der genau wie sie um 1980 im Gießener RC Hassia mit dem Rudern begann.

Höhepunkte einer jeden Pfingst-Regatta sind die Rennen um den Sprint-Cup der Sparkasse Gießen, bei denen die erfolgreichen Vereine mit satten Geldpreisen ihren Regatta-Etat auffüllen können. Die Rennen um den Sparkassen-Cup sind dem Nachmittagsprogramm am Sonntag und Montag vorangestellt.

Für Aufmerksamkeit wird der ehemalige Hassia-Skuller Marc Weber sorgen. Der U23-Weltmeister und Tokio-Starter wechselte für dieses Jahr zu dem Verein Rudern und Sport Steinmühle in Marburg. In seiner glanzvollen Karriere startete er noch nie in den klassischen Gießener Einerrennen um den 1894 gestifteten Lahn-Pokal und den Poppe-Preis.

In beiden Rennen muss Weber sich mit weiteren Einer-Fahrern aus Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden-Kastel, Mannheim, Trier, Wetzlar und Gießen (GRG und Hassia) auseinandersetzen. Im Einerrennen des Samstags sind diese Gegner unter sich alleine.

Erfreulich ist ebenso an den drei Regatta-Tagen die Besetzung der abschließenden Achterrennen der Männer. Hierzu haben eine Nordwestdeutsche Renngemeinschaft, die Mannschaft des RC Favorite Hammonia/Dresdenia Hamburg, die Renngemeinschaft Ludwigshafen/Mannheim/Nürtingen, die Renngemeinschaft Mainz/Kastel/Biebrich/Weilburg und der hiesige Sparkassen-Gießen Achter gemeldet haben. Diese Rennen werden für das Gießener Team zu einer Generalprobe für die weitere Starts der bevorstehenden Ruder-Bundesligaregatten ab Mitte Juni. .

Am Montag wird man auf der Sprintstrecke zwei Frauen-Achter, die Kombination Ludwigshafen/Mannheim/Nürtingen und die Newcomer aus Gießen und Wetzlar sehen.

An allen drei Pfingsttagen wird es in der jeweiligen Mittagspause Bootstaufen geben. Für die Sicherheit auf dem Wasser und an Land werden auch in diesem Jahr wieder DLRG und DRK sorgen.

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