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Geschenk zum Jubiläum

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Von: Ulrich Ringleb

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Die Teams des Gießener SV, die Damen steigen in die Landesliga auf. © Red

(ur). Zum 100-jährigen Vereinsjubiläum des Gießener SV machten die Schwimmer dem Verein ein schönes Geschenk. Beim Bezirksdurchgang zur deutschen Mannschaftsmeisterschaft DMS in Marburg-Wehrda stiegen die Damen, auch dank einer etwas komplexen Auf- und Abstiegsregelung im Ligensystem in die nächsthöhere Liga, die Landesliga Hessen, auf. Die Herrenmannschaft verpasste nach einer kurzfristigen Krankmeldung eines Schwimmers und der dadurch notwendigen Umstellungen den Aufstieg nur knapp.

Beide belegten hinter Teams des TV Wetzlar in der Bezirksliga den zweiten Platz.

In der Damenschaft hatte GSV-Trainer Stefan Alt ein schlagkräftiges Team an den Start gebracht. Bei der DMS werden alle offiziellen Schwimmstrecken zweimal geschwommen, die erzielten Zeiten werden in Punkte umgerechnet und diese zum Mannschaftsergebnis aufsummiert. Jeder Teilnehmer darf fünfmal starten.

Eifrigste Punktesammlerin im Damenteam war mit 2320 Punkten Maile Lang (1995), die damit einen großen Anteil an dem Gesamtergebnis von 12 910 Punkten hatte. Die meisten Punkte holte sie mit guten 2:20,50 Minuten über 200 m Freistil und 2:36,10 über 200 m Rücken. Die 200-m-Freistil-Zeit wurde mit 485 Punkten bewertet und war die höchste Einzelpunktzahl für das GSV-Team. Auch ihre Zeit im 50-m-Rückensprint von 32,12 Sekunden sind angesichts des derzeitigen Trainingsumfanges eine sehr gute Leistung. Auch Ann Kristin Neuloh-Stein (1989) war mit 1978 Punkten eine Stütze der Mannschaft. Schon bei den hessischen Meisterschaften hatte die 34-Jährige mit Bestzeiten überrascht. In Marburg war sie mit 5:06,62 über 400 m Freistil und 1:16,85 über 100 m Lagen so schnell wie nie zuvor.

Iriona Häcker (1978) schwamm nach längerer Verletzungspause ihren ersten Wettkampf und kam auf 1807 Gesamtpunkte. Mit 29,37 über 50 m Freistil und 1:05,12 über 100 m Freistil kommt sie schon fast wieder an ihre alten Wettkampfergebnisse heran. Auch 5:11,18 auf der für sie ungewohnt langen 400-m-Freistildistanz waren eine sehr gute Leistung. Mit über 50 Jahren war Tanja Heinz (1971), zuletzt mehrfache deutsche Mastersmeisterin, nicht aus dem Team wegzudenken. Mit ihren Zeiten über 50 m Schmetterling (32,86) und 100 m Schmetterling (1:19,90) machte sie sich unverzichtbar.

Einige Studentinnen hatten sich kürzlich dem GSV-Mastersteam angeschlossen. Merle Thielking (2003) feierte mit sehr guten 1:12,91 über 100 m Rücken und 1:15,40 über 100 m Lagen einen tollen Einstand. Anna Hoffbauer (1989) lieferte über 200 m Brust mit 3:05,85 379 wichtige Punkte. Lisa Piechulek (1998) scheiterte mit 3:02,84 über die ungeliebten 200 m Schmetterling nur knapp an der Drei-Minuten-Grenze. Marie Moersch (2000) kam über 50 m Rücken zum Einsatz und überzeugte mit guten 35,03.

Die vier jüngeren Mitglieder aus der GSV-Wettkampfmannschaft trugen mit ihren sehr guten Leistungen zum Mannschaftserfolg bei. So feierte Lilly Hau (2007) mit 6:16,15 ein gelungenes Debüt über 400 m Lagen. Über 100 m Brust schwamm sie mit 1:34,43 eine weitere beachtenswerte Zeit. Tabitha Pilatz (2010) schwamm über 800 m Freistil mit 12:13,85 eine sehr gute Zeit. Kathrin Wolff (2003) bekam über 100 m Brust für 1:31,94 eine Punktzahl von 312. Ihre Schwester Lisa hatte mit 2100 Wettkampfmetern vermutlich das härteste Programm zu bewältigen. Über 1500 m Freistil verfehlte sie mit guten 21:25,98 ihre Bestzeit nur knapp. Mit 6:24,03 über 400 m Lagen und 3:14,44 über 200 m Schmetterling verbesserte sie ihre Zeiten deutlich. Der nächste DMS-Ligenwettkampf findet im Dezember statt. Bleibt zu hoffen, dass das Team zusammenbleibt und eventuell sogar verstärkt werden kann. Dann sollte das nächste Ziel Klassenerhalt zu schaffen sein.

Diener-Ausfall nicht zu kompensieren

Beim GSV-Männerteam zerplatzten Aufstiegsträume kurz vor dem Wettkampf durch den krankheitsbedingten Ausfall von Samuel Diener. Die erzielten 10 936 Punkte reichten nicht zum Aufstieg.

Mit 2374 Punkten erzielte Daniel Fodor (1995) fast ein Fünftel der Mannschaftspunkte. An sich nur noch »Hobbyschwimmer« erzielte er Leistungen, von dem mancher aktiver GSV-Schwimmer nur träumen kann. Drei seiner Zeiten waren mehr als 500 Punkte wert. Am höchsten bewertet wurden die 55,04 über 100 m Freistil (540 Punkte) und 24,90 über 50 m Freistil (530 Punkte). Auch die 1:00,03 über 100 m Schmetterling waren im Vorfeld nicht erwartet worden.

Zu den älteren Semestern ist auch Rafael Kurzawski (1978) zu zählen, der das Team mit guten 35,73 über 50 m Brust und 32,14 über 50 m Schmetterling unterstützte. Bence und Balint Bettner kamen zu jeweils fünf Starts. Balint Bettner (2007) steuerte unter anderem eine Bestzeit über 400 m Lagen (5:32,71) bei. 1:07,95 sind nur 0.2 Sekunden an seiner Bestzeit vorbei. Sein Bruder Bence (2008) schwamm über 100 m Rücken (1:13,96) und 400 m Freistil (5:22,02) neue Bestmarken.

Jan-Philipp Bischof (2003) wurde ebenfalls fünfmal eingesetzt. Er machte besonders mit seiner Bestzeit von 1:13,85 über 100 m Schmetterling auf sich aufmerksam. Auch über 400 m Lagen war er mit 5:26,18 knapp 16 Sekunden schneller als bisher. Luca Damm (2005) war ein typisches Beispiel dafür, dass das Mannschaftsergebnis über allem steht und Aktive daher manchmal auch über unbeliebte Strecken in den sauren Apfel beißen müssen. Um ihn und seine Leistungen musste Trainer Stefan Alt wegen einer Erkrankung im Vorfeld noch zittern. Über 200 m Schmetterling machte er mit 2:59,81 seine Sache sehr gut, über seine Spezialstrecken 50 m Freistil (27,28) und 100 m Freistil (1:00,3) deutete er an, dass er bald wieder auf seinem alten Niveau schwimmen kann.

Benjamin Lucius (2010), eines der aufstrebenden Talente, zeigte in Marburg tolle Leistungen. Mit Bestzeiten glänzte der 13-Jährige über 200 m Brust (3:01,09) und 100 m Brust (1:24,07). 11:22,873 über 800 m Freistil und 5:31,23 über 400 m Freistil waren ebenfalls wichtige Punkte für das Mannschaftsergebnis. Mit gerade mal zwölf Jahren war Liam Pyrlik der Youngster des GSV und wurde über 1500 m Freistil eingesetzt. In 26:04,61 kämpfte er sich bravourös über diese Distanz. Phil Rademann (2010) kam durch den Ausfall noch zu einem Start im GSV-Team. Mit 2:51,53 schwamm der 13-Jährige Bestzeit über 200m Freistil. Im Dezember soll es dann, hoffentlich mit der kompletten Mannschaft, einen neuen Anlauf in Richtung Landesliga geben.

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