1. Gießener Allgemeine
  2. Sport
  3. Lokalsport

Gekämpft, aber nichts gewonnen

Erstellt:

Von: Markus Röhrsheim

Kommentare

_1V4A9048_2_Reichl_Fuss__4c
Der TV 05/07 Hüttenberg um Vit Reichl (am Ball) muss sich mit 31:34 in Ludwigshafen geschlagen geben. ARCHIVFBILD: FRIEDRICH © Harald Friedrich

Gekämpft, gewehrt, an der Überraschung geschnuppert - aber am Ende doch verloren. Der TV 05/07 Hüttenberg musste sich gestern Abend bei den Eulen Ludwigshafen mit 31:34 (16:16) geschlagen geben.

Die Hüttenberger Zweitliga-Handballer haben gekämpft, allerdings setzte es am Ende doch eine 31:34-Niederlage in Ludwigshafen. Die Mittelhessen starteten mit einer zunächst äußerst treffsicheren linken Angriffsseite gut in die Partie. Jannik Hofmann bei seiner erstmaligen Rückkehr in die Friedrich-Ebert-Halle nach vier Jahren im Eulen-Trikot mit dem 1:1-Ausgleich und der gleich dreimal netzende Rückraumakteur Hendrik Schreiber, offenbar beflügelt von seiner an Ostern bekannt gegebenen Vertragsverlängerung um gleich drei Jahre, hielten die Partie ausgeglichen. Die erste Strafzeit gegen die Hausherren nutzten Ian Weber per Siebenmeter und Kreisläufer Moritz Zörb, der einen Abpraller sich entschlossen packte, zum 9:7 nach einer Viertelstunde. Die Hausherren blieben aber dank ihrer starken Flügelzange Alexander Falk und Lion Zacharias dran, die schon die ganze Saison treffsicher agiert. Nach dem 9:11 des stark auftrumpfenden Niklas Theiß, der bei seiner langen Flugphase abgeknickt um den Eulen-Block das Harzleder im Netz versenkte, glich der Halbrechte Jannek Klein erneut aus. Doch wieder Jannik Hofmann mit einem sehenswerten Dreher und Kreisläufer Vit Reichl holten die Führung beim 14:12 zurück. Auch, da der mittlerweile das Tor hütende Oberliga-Keeper Finn Rüspeler, der durch starke Trainingsleistungen den Vorzug vor Dominik Plaue erhielt, sich mit Paraden gegen Lion Zacharias (Siebenmeter) und dem bis dahin fehlerfrei abschließenden Alexander Falk stark einführte. Dennoch konnten die Gastgeber nach dem 16:14 durch abermals Niklas Theiß in Überzahl noch zur Pause ausgleichen. »Das war eine super erste Halbzeit«, zeigte sich TVH-Trainer Johannes Wohlrab zufrieden.

Auch nach dem Wiederanpfiff sahen die 2270 Zuschauer ein Spiel auf Augenhöhe. Tristan Kirschner gelang der erste Treffer. Doch der Rechtsaußen humpelte direkt zur Bank. »Er ist umgeknickt und Niklas Theiß, der gut drauf war, hatte die Nase blutig. Da haben wir dann auch vorne etwas den Faden verloren.« Denn es kamen noch weitere Widrigkeiten dazu. Ian Weber und David Kuntscher scheiterten vom Siebenmeterstrich an Matej Asanin. Der früh in der zweiten Hälfte zwischen die Pfosten gekommene Ziga Urbic vereitelte einige Hüttenberger Torchancen aus dem Spiel heraus und die von Eulen-Coach Michel Abt angeordnete 5:1-Deckung störte das Angriffsspiel der Gäste, sodass das 21:20 von Ian Weber, der sich stark durchtankte, in der 40. Minute die letzte Führung für die Blau-Weiß-Roten sein sollte. Angetrieben vom lautstarken Publikum drehte Ludwigshafen die Partie zum 27:23 durch abermals Alexander Falk, am Ende mit einem Dutzend bester Schütze des Abends.

»Finn Rüspeler hat mit 31 Prozent gehaltener Bälle einen guten Job gemacht. Aber von unserer Nummer eins Leonard Grazioli muss da mehr kommen«, war der TVH-Coach mit der Leistung seines Schweizer Nationaltorhüters mit Ziel 1. Liga bei Nachbar HSG Wetzlar nicht zufrieden.

Dennoch gaben sich die Handballer aus Mittelhessen noch nicht geschlagen. Speziell Kapitän Timm Schneider stemmte sich, trotz offensichtlicher Probleme mit seinem zuletzt lädierten Oberschenkel, gegen die Niederlage und drei Minuten vor dem Ende war bei seinem Tor zum 28:30 immer noch Hoffnung. Die aber die Eulen, auch mit dem punktuell eingestreuten siebten Feldspieler, und dem letzten Treffer durch natürlich Falk zunichte machten.

»Ein knapper, verdienter Sieg für Ludwigshafen. Aber wir waren nah dran«, bewertete Wohlrab den Auftritt seiner Jungs, von denen er die erhoffte Reaktion auf das Coburg-Spiel gesehen hatte.

Ludwigshafen: Gruppe, Asanin, Urbic (1); Salger, Eisel, Meyer-Siebert, Haider (8), Remmlinger, Falk (12), Durak, Bührer, Trost (3), Neuhaus, Zacharias (4/1), Manfeldt-Hansen, Klein (6).

TV 05/07 Hüttenberg: Grazioli, Rüspeler; Schwarz, Kirschner (1), Theiß (4), Fujita, Weber (4/1), Zörb (2), Reichl (3), Schneider (6), Hofmann (5/2), Klein, Kompenhans (1), Jockel, Schreiber (4), Kuntscher (1).

Im Stenogramm: Schiedsrichter: Halbach/Halbach (Remscheid). - Siebenmeter: 2/1 - 5/3. - Zeitstrafen: 6 - 10 Strafminuten. - Zuschauer: 2270.

Auch interessant

Kommentare