Gaspedal durchgetreten

In der Handball-Oberliga der Männer hat die HSG Pohlheim mit dem 35:25-Auswärtserfolg beim TV Petterweil Stärke demonstriert.
(hep). In der Handball-Oberliga Nord setzte die HSG Pohlheim mit einem deutlichen 35:25 (15:12) Erfolg beim starken Aufsteiger TV Petterweil ein deutliches Ausrufezeichen. Darüber, dass der Sieg hochverdient ist, gibt es keine zwei Meinungen. Die Höhe täuscht jedoch darüber hinweg, dass die Gastgeber dem Favoriten zumindest über zwei Drittel des Spiels ein ebenbürtiger Gegner waren und sich der HSG erst in der Schlussviertelstunde ergaben.
Einer schnellen 4:2 (Lex/8.)-Führung der HSG Pohlheim folgten zehn starke Minuten der Gastgeber, die in eine Petterweiler 6:5-Führung mündeten. Dabei zog die Peschke-Sieben emotionalen Schwung aus Paraden des in der ersten Halbzeit stark haltenden Iteb Bouali im Tor. Die routiniert und clever auftretenden Pohlheimer ließen sich von dem Rückstand nicht beeindrucken. Stefan Lex, Happel und Johannes Träger sorgten mit drei Toren in Folge für eine 8:6 (20.)-Führung der HSG und gaben damit die Richtung für den Rest des Spiels vor.
Während die TVP-Abwehr in der ersten Halbzeit im gebundenen Spiel gute Arbeit verrichtete, sorgte eine zu hohe Anzahl von technischen Fehlern für Ballverluste. Mit etlichen leichten Toren über die erste und zweite Welle kam Pohlheim dadurch immer wieder zum Erfolg.
Mit Beginn der zweiten Hälfte veränderte der TVP die Abwehrformation. Anstatt des gewohnten 6:0 versuchten sich die Gelb-Schwarzen in einem 5:1. Nach dem 17:22 (42.) reagierte Petterweils Trainer mit einer Auszeit und stellte wieder auf die Anfangsformation um. An der überlegenen Spielweise der Gäste änderte sich nichts. Auch eine weitere Auszeit nach dem 20:26 (48.) konnte das jetzt entfachte Feuer der HSG nicht löschen.
»Ich habe diese Auszeit genutzt und meinen Jungs gesagt, dass es jetzt an der Zeit ist, weiter Gas zu geben und immer weiter zu machen«, informierte Pohlheims Coach Andreas Lex über seine Ansprache. Seine Mannschaft hatte gut zugehört und zog ihr Spiel bis zum Abpfiff gnadenlos effektiv durch.
»Gemeinsam mit Jens (Dapper) hatten wir vor dem Spiel die Marschroute ausgegeben, mit Blick auf die geringeren Petterweiler Wechselmöglichkeiten, hohes Tempo zu gehen. Das hat die Mannschaft umgesetzt. Die jungen Leute, die aufgrund unserer verletzungsbedingten Ausfälle reinkamen, haben erneut gezeigt, was sie können und ordentlich Gas gegeben. Eine starke Leistung von Jan Wüst im Tor hat uns zudem geholfen«, analysierte Lex, der zugab, trotz des Sieges ein weinendes Auge zu haben. »Wir hatten uns sehr drauf gefreut, hier vor einer vollen Halle zu spielen«, war die Erklärung dazu.
Sein Trainerkollege war hinsichtlich der klaren Niederlage nicht erfreut. »Der Pohlheimer Sieg geht in Ordnung. Die HSG spielt zu recht um den Aufstieg mit. Was mich heute ärgert, ist die Art und Weise unseres Auftritts. Vor allem nach der Pause. Hinten haben wir keine Zweikämpfe mehr gewonnen, jeder hat isoliert gestanden und vorne wurde nicht glaubhaft genug gespielt. Generell hatte unser Angriff Probleme mit dem Abwehrblock des Gegners und zu viele Fehler produziert.«, so Peschke.
Petterweil: Bouali, Schneiker; Wagner (2), Trouvain (1), Bachman (2), Kusan (1), Pfeiffer, Fernandes (5/1), Jonas Koffler (2), Neuhalfen (1), Wassberg (4), Pletz (3), Jankovic (4/3).
Pohlheim: Wüst, Schlegel; Friedl (4/3), Happel (4), Weisel (3), Wüst, Stefan Lex (6), Niclas (2), Drommershausen (2), Lambrecht (2), Kludt, Gilbert (6), Crissi Träger (1), Johannes Träger (3), Wagner (2).
Stenogramm / Schiedsrichter: Janine Tafferner/Tanja Tröller (HSG Wettenberg). - Siebenmeter: 5/4:4/3. - Strafzeiten: 6:6 Minuten. - Z.: 100.
