»Für echte Amateure«
(sno). Ehrenmitglied Rolf Beck spricht über den Charakter der Pfingstregatta, Zuschauer über ihr Empfinden am Ufer und Marc Weber über seine Liebe zur Lahn.
»Seit 1946«, weiß das Ehrenmitglied des Gießener Regattavereins, Rolf Beck , »habe ich keine Pfingstregatta verpasst.« Als Produktmanager sei der heute 84-Jährige beruflich international viel unterwegs gewesen. »Aber an Pfingsten habe ich immer einen Weg nach Gießen gefunden - und wenn es von Paris war.«
Beck erzählt das am gestrigen Montag, während er am Lahnufer sitzt: »Es ist eine Regatta für echte Amateure. Und weil die Strecke leicht kurvig ist, muss auch jeder durchgehend die Konzentration halten.«
»Einfach draußen in der Sonne sitzen und aufs Wasser gucken«: Das genossen die beiden sportaffinen Gießenerinnen Katja und Teresa , als sie dem Treiben der Pfingstregatta von einer Holzbank des Bootshauses aus zuschauten: »Großartige Ahnung haben wir nicht, aber es herrscht eine schöne Stimmung. Vor allem ist das für die Sportler schön, mit so einem Fluss vor der Haustür.« Beide würde es so reizen, mal »mitzupaddeln und bei einem Wassersportverein vorbeizuschauen«.
Besonders die 350-Meter-Sprintdistanz am Pfingstmontag sorgte für spannende Momente: »Da musst du komplett durchpowern«, weiß die 21-jährige Gießenerin Katharina Stamer , die im Frauen-Achter aus Gießen/Wetzlar startete.
Olympionik Marc Weber : »Während du über die 1000 Meter erkennst, wer auf welchem Level trainiert, kannst du über die 350 Meter auch mit dreimal Training in der Woche performen.« Weber selbst, der mitlterweile für die Steinmühle Marburg rudert, legt den Fokus künftig auf den Einer, startet in zwei Wochen in Amsterdam und am 13. Juli beim World Cup in Luzern.
Vor der Olympia-Quali 2023 gehe es darum, »Geschwindigkeit im Einer hinzubekommen, sodass ich diese auf alle Boote übertragen kann.« Gießen sei dazu sein Trainingsgebiet: »Ich liebe es hier.«