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Für den Aufwand belohnt

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TV 05/07 Hüttenberg U 23, Meister der Handball-Landesliga Mitte und Aufsteiger in die Oberliga Hessen (vorne von links: Karl Viehmann (Trommlerkind), Robin Theiß (Trommlerkind), Mario Theiß, Till Uth, Oskar Machleit, Tim Spengler (Trainer) Zweite Reihe von links Dirk Happel (Trainer), Michael Betreuer), Paul Bährens, Aaron Nandzik, Konrad Stankewitz Dritte Reihe von Links Lukas Kassabaum, Tim Löhrke, Jenniver Röczey (Betreuerin), Danny Rüpprich, Nicolai Martin, Moritz Schäfer Vierte Reihe von links: Finn Fischer (Trommlerkind), Sasa Cosic, Simon Dahlhaus, Frederik Lins, Finn Rüspeler, Tom Naumann Letzte Reihe von links Nils Tietböhl, Jannis Wrackmeyer, Noel Hoepfner, Sven Knorz. JENNIVER-FOTOGRAFIE © Jenniver Röczey

Straßenhandballer, Stimmungskanonen, Teamplayer - die U 23 des TV 05/07 Hüttenberg hat den optimalen Mixed zum Erfolg gefunden. Meister der Handball-Landesliga und Aufsteiger in die Oberliga Hessen.

Was war das für eine Saison, die die U 23 des TV Hüttenberg da aufs Parkett gezaubert hat! Denn das Team der Trainer Dirk Happel/Tim Spengler konnte allen Widrigkeiten dieser langen Handballrunde trotzen, sicherte sich ohne jeglichen Punktverlust die Meisterschaft in der Männerhandball-Landesliga Mitte und schaffte nach dem Abstieg 2019 damit auf eindrucksvolle Art und Weise die Rückkehr in die Oberliga Hessen.

Verlassen mussten die Hüttenberger Hessens höchste Spielklasse vor gut drei Jahren als abgeschlagener Letzter, ehe Happel/Spengler für den Neuanfang in der Landesliga installiert wurden. Dort landeten die Hüttenberger in der Abbruchssaison 2019/20 zwar nur auf dem neunten Platz, aber der Rang täuschte ein wenig über die wahre Leistungsstärke hinweg, da der TVH II nur drei Zähler hinter Platz vier lag und die Topteams bis dato schon alle »abgespielt« hatte.

»Um Rang vier herum hätte ich uns schon noch einlaufen sehen, sodass wir für das Jahr darauf schon die Top 3 ins Visier genommen haben. Leider fiel die letzte Saison dann ja aus, sodass der jungen Mannschaft ein wichtiges Jahr verloren gegangen war, in dem es auf dem Feld hätte Erfahrungen sammeln können. In dieser Beziehung hatte Lumdatal uns doch einiges voraus, weshalb sie für mich vor dieser Saison auch klar der Favorit waren«, erinnert sich TVH-Coach Happel.

Doch schon über das vergangene Jahr, in dem bis zum Restart im Herbst keine Punktspiele ausgetragen werden konnten, beeindruckten die Hüttenberger mit enormem Trainingsfleiß und hoher Eigenmotivation. Einheiten dauerten teilweise bis zu zwei Stunden, Fünf-Kilometer-Läufer wurden vorangestellt. Der hohe Trainingsfleiß und die enorm hohen Beteiligungen an den Einheiten waren wahrscheinlich der Schlüssel für die sich anschließende meisterhafte Saison.

In Hauptrunden-Gruppe 1 legten die Hüttenberger dann den Grundstein des späteren Erfolges. Vor allem der 32:29-Erfolg im Dezember bei den favorisierten Lumdatalern ließ aufhorchen und war mehr als nur ein Fingerzeig, in welche Richtung es gehen könnte. Und nachdem im Februar zum Abschluss auch ein überzeugender 33:25-Sieg im Rückspiel gelang, war nicht nur die makellose Hauptrunde perfekt, sondern der bis dato einzige Verfolger schon mächtig auf Distanz gehalten.

Es folgten zwei Monate spielfreie Zeit, ehe die Meisterrunde Ende April startete. Doch obwohl der TVH II von der Pole Position aus ins Rennen ging, war der hauchdünne 21:20-Sieg zum Auftakt gegen den TuS Holzheim ein klares Zeichen dafür, dass der Aufstieg alles andere als ein Selbstläufer wird. »Man muss ganz klar sagen, dass wir es über die gesamten Partien der Meisterrunde dann nicht mehr geschafft haben, an unseren Handball aus der Hauptrunde anzuknüpfen. Wir hatten zwar viel zu gewinnen, aber als Tabellenführer nun auch etwas zu verlieren. Wir waren von Anfang an die Gejagten, und natürlich hat das die junge Truppe dann auch beschäftigt, während die Gegner gegen uns ja keinerlei Druck hatten. Aber es spricht umso mehr für das Team, dass wir dennoch Wege gefunden haben, die Spiele zu gewinnen, und da zu sein, als es darauf ankam. Entscheidend war unsere bärenstarke Deckung, die absolute Fitness der Mannschaft und auch, dass wir immer wieder von der Bank nachlegen konnten. Jeder hat seine Rolle gespielt und erfüllt. Wir waren auch unheimlich schwer auszurechnen«, beschreibt Happel, der nach Erfolgen »auch gerne mit am Kabel zieht, aber auch mal eingreift, wenn es mir nötig erscheint.« Neben Teamgeist genießt die Disziplin für Hüttenbergs Trainer einen extrem hohen Stellenwert.

Und so folgte dem einzig klaren Erfolg bei der HSG EppLa (24:17) sowohl der wichtige 24:23-Heimsieg gegen den ersten Verfolger HSG VfR/Eintracht Wiesbaden als auch eine Woche später der ganz entscheidende 25:24-Erfolg beim TuS Holzheim nach langem Rückstand. Und dank des vierten Ein-Tore-Sieges im fünften Spiel verwandelte die U 23 des TV Hüttenberg beim 24:23 gegen EppLa vor der prächtigen Kulisse von 550 Zuschauern direkt ihren ersten Matchball und feierte die Meisterschaft.

So geht es für das Hüttenberger Team, in das die A-Jugendlichen Tom Naumann und Finn Herrmann aufrücken werden, in der kommenden Saison wieder um Punkte in der Oberliga Hessen. Und nach dem Abstieg vor gut drei Jahren will die U 23 diesmal eine wesentlich bessere Rolle spielen.

»Das Team hat es sich auf jeden Fall verdient, seine Chance in dieser Klasse zu bekommen. Deshalb wird es auch kaum Änderungen geben. Aber ich denke schon, dass wir in dieser Klasse, die aber natürlich stark aufgestellt sein wird, kein Kanonenfutter sind. Die Truppe hat sich in der letzten Runde als Einheit präsentiert, in der jeder dem anderen auch den Erfolg gönnt. Das Ziel ist natürlich, viele Mannschaften zu ärgern und den Klassenerhalt zu schaffen. Über allem steht aber nach wie vor, die Jungs weiterzuentwickeln«, blickt Happel schon voraus.

Und dass die Hüttenberger U 23 in dieser Hinsicht bereits zuletzt große Schritte gemacht hat, beweist die makellose Meistersaison natürlich eindrucksvoll.

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Nicolai Martin, ein pfeilschneller Linksaußen mit einer außergewöhnlichen Sprungkraft. © Jenniver Röczey

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