Für Cimen ein besonderes Spiel
(ths). »Ich werde das eine oder andere vertraute Gesicht sehen«, sagt Daniyel Cimen. Wenn der Trainer von Fußball-Hessenligist FC Gießen mit seinem Team am heutigen Freitagabend in Dreieich auf die neue U 21 der Frankfurter Eintracht trifft (Anstoß 20 Uhr), drückt sich die Verbundenheit zur alten Liebe nicht zuletzt auch über diese Begegnungen aus.
Mit Patrick Ochs, Sportlicher Leiter bei der wieder ins Leben gerufenen Zweitvertretung, hat er sowohl in der Jugend als auch später bei den Profis zusammengespielt. Zubayr Amiri und Abassin Alikhil, die den Eintracht-Talenten als erfahrene Kräfte Halt verleihen sollen, waren seinerzeit als Youngster an der Seite Cimens, der zwischen 2010 und 2012 in der Frankfurter Reserve als spielender Co-Trainer erste Schritte hinein in die zweite Karriere machte, ehe er seine Laufbahn mit gerade einmal 27 Jahren beendete.
»Wir waren damals zweimal in den Top Fünf«, erinnert sich Cimen, der im Frühjahr am Main gerüchteweise als Coach gehandelt worden war (»Ich kann mich nur wiederholen, dass es keinen Kontakt gegeben hat«), an diese beiden Spielzeiten in der Regionalliga Süd. Und keine Frage: die 4. Liga ist die Klasse, in die der Frankfurter Club bald zurückkehren möchte.
Im ersten Jahr nach dem »Comeback« tut sich die Mannschaft allerdings noch etwas schwer, zwei Siegen stehen zwei Niederlagen gegenüber. Am vergangenen Samstag musste lange gezittert werden, bevor Marcel Wenig in der Schlussminute den Dreier beim Überraschungstabellenführer SV Steinbach (2:1) sicherstellen konnte.
»Am Torverhältnis erkennt man, dass sie sehr offensiv ausgerichtet sind. Sie haben mit Wenig, Ferri und Bobson Jungs mit sehr großem Potenzial, die alle noch A-Jugend spielen können. Viel wird darauf ankommen, wie wir mit dem Ball agieren. Wenn man sich nicht viel zutraut und die Eintracht Zeit und Raum bekommt, dann gibt es nur wenige Mannschaften, die sie dann aufhalten können. Wir werden sicher viel verteidigen müssen, aber wir sollten es auch schaffen, selbst Druckphasen aufzubauen«, baut Cimen auf Mut und Selbstvertrauen seiner Elf.
Der 2:0-Erfolg über Bayern Alzenau müsste eigentlich für eine breite Brust sorgen. Personell betrachtet absolvierten die zuvor angeschlagenen Routiniers Denis Mangafic und Aykut Öztürk einige Minuten über die Reservebank und könnten in Dreieich Kandidaten für einen längeren Einsatz sein.
Trainingsrückstand hat derweil der Neuzugang, den der FC Gießen am Mittwoch vermeldete. Der Ukrainer Leonid Akulinin ist mit 1,95 Meter der Typ Stoßstürmer, den sie beim FC gesucht haben. Coach Cimen: »Er hat eine gute Statur, ist ein echter Strafraumspieler mit viel körperlicher Präsenz, hat jedoch auch spielerische und technische Qualitäten.« Seit knapp einem Jahr ist der 29-Jährige, der aus seiner Heimat geflohen ist, nun schon vereinslos. Er verfügt über Erfahrung aus der 1. und 2. Liga in der Ukraine und in Tschechien.
Leonid Akulinin spricht gutes Englisch, versteht im Deutschen bereits vieles und nimmt überdies auch Sprachstunden. Offen ist, ob er heute bereits zum Kader des FC Gießen bei seinem Gastspiel bei der U 21 der Frankfurter Eintracht zählen wird.