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2:0-Führung reicht nicht

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Von: Richard Albrecht

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Konstantin Schulz und der USC Gießen hatten Oberliga-Spitzenreiter Eintracht Wiesbaden beim 2:3 am Rande einer Niederlage. © Harald Friedrich

(ria). Der Spielplan bescherte dem USC Gießen in der Volleyball-Oberliga direkt nach den beiden führenden Teams nun auch den Tabellendritten. In einer gut gefüllten Rödgener Sporthalle vor lautstarkem Anhang hatten die Gießener die Eintracht aus Wiesbaden am Rand einer Niederlage, mussten sich nach 2:0-Satzführung dann aber doch noch geschlagen geben.

USC Gießen - Eintracht Wiesbaden 2:3 (25:20, 28:26, 19:25, 19:25, 10:15): Erkin Calisir, der auf der Zuspielposition begann, eröffnete die Partie mit guten Aufschlägen (2:0), Wiesbaden konterte und es entwickelte sich eine muntere Partie. Beide Teams wackelten in der Annahme, zeigten aber auch spektakuläre Abwehraktionen. Die Gastgeber versuchten, mit ihren Aufschlägen Druck auszuüben, leisteten sich dabei auch eine hohe Fehlerquote. Als dann Philipp Kunze am Aufschlag für den 19:15-Zwischenstand sorgte, war die Vorentscheidung im ersten Durchgang gefallen.

Im zweiten Satz schien dann der Favorit die Kontrolle zu gewinnen, führte mit 15:10 und 20:14. Gießen kämpfte sich mit guten Blockaktionen heran, hatte beim 24:23 Satzball, bei dem bezeichnenderweise die Angabe verschlagen wurde. Wiesbaden hatte seinerseits beim 25:24 und 26:25 die Chance auf den Satzausgleich, doch unter lautstarkem Jubel des Anhangs ging auch der zweite Satz schließlich mit 28:26 an den USC.

Diesen Schwung nahmen die Gießener mit in Durchgang drei, beim 11:7 und 13:8 war die Überraschung greifbar, aber es schlichen sich zunehmend Fehler in den Spielaufbau. Fielen dadurch die guten Mittelangreifer als Option aus, hatten es die Außenangreifer immer schwerer, zu punkten. Wiesbaden ging beim 17:16 erstmals in Führung und setzte sich über 19:16 und 23:18 entscheidend ab.

Im vierten Satz schwanden dann die Gießener Kräfte, mehrere Spielerwechsel brachten keine Wende, mitunter eher Unruhe und Abstimmungsprobleme. Wiesbaden ließ sich nach dem 13:8 den Satzausgleich nicht nehmen.

Im Entscheidungssatz mobilisierten die Gießener noch einmal alle Reserven, glichen nach dem 4:7 zum 7:7 aus. Beim 10:10 war noch alles offen, doch plötzlich wollte den Gastgebern nichts mehr gelingen, ein langer Ballwechsel, den die Gäste schließlich zum 12:10 verwandelten, war der Knackpunkt. Wiesbaden holte sich nervenstark mit fünf Punkten in Folge den Sieg.

Anschließend überwog auf Gießener Seite die Enttäuschung über die verpasste Siegchance die Freude über den Punktgewinn gegen den Tabellendritten. »In den Sätzen drei und vier hat uns die Kraft gefehlt, über die Außen waren wir nicht stark genug und die Fehlerquote bei den Aufschlägen war wieder hoch. Aber wir haben um jeden Ball gekämpft, die Stimmung war top, die Niederlage natürlich ägerlich, aber es hat doch Spaß gemacht«, sah Mannschaftssprecher Johannes Lottner, der im vierten Satz als Zuspieler kam, einiges Positives.

Dem stimmten Erkin Calisir und Libero Christian Focking zu: »Das war eine deutliche Steigerung, taktisch und spielerisch. Unser Kader ist gegenüber dem Vorjahr stark verändert, Leistungsträger sind weggegangen. Da muss sich noch einiges finden, die letzten Gegner waren die stärksten der Liga.« Nächste Woche beim Tabellennachbarn in Ober-Roden soll der Aufwärtstrend fortgesetzt werden.

USC Gießen: Lottner, Calisir, Hünnekes, Klinger, Schulz, Clotz, Zielinski, Budzinsky, Focking, Zinn, Aden, Kämmerling, Golombek, Kunze.

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