2:0-Führung reicht nicht

(bir). Sehr magere Fußball-Kost bekamen die Zuschauer gestern in Holzheim beim 2:2 (2:0) des FC Turabdin/Babylon gegen den SV Zeilsheim in der Fußball-Verbandsliga Mitte zu sehen. Die Gastgeber spielten ab der zehnten Minute in Überzahl, nachdem Pierre Massfeller Antonyos Celik im Mittelfeld rüde gefoult hatte. Nach 92 ausgesprochenen kampfstarken Minuten die bemerkenswerte Analyse von FC-Coach Ibrahim Cigdem:
»Ich nehme die Niederlage auf meine Kappe, denn ich habe mit meinen Einwechslungen danebengelegen. Ich habe Spieler eingewechselt, die nicht für die Mannschaft, sondern für sich selbst spielen.«
Doch auch die erste Pohlheimer Elf war wie auch der Gegner aus dem Frankfurter Stadtteil mit ihren hektischen, zerfahrenen und ungenauen Aktionen maßgeblich dafür verantwortlich, dass es vor allem in der ersten Halbzeit zu keiner ansehnlichen Partie mit Verbandsliga-Niveau kam. Die Akteure auf beiden Seiten gingen zwar mit viel Körpereinsatz zu Werke - zahlreiche Zweikämpfe waren an der Grenze zur Unsportlichkeit - ließen aber planvolle Aktionen, genaue Pässe und Kombinationen vermissen. So blieben Torraumszenen oder gar Abschlüsse selten, obwohl beide Teams den schnellen Weg zum gegnerischen Tor suchten. Aber vor den Strafräumen war meist Endstation. Ein harmloser Schuss von Niklas Dillitz (20.) und ein ungenauer von Celik (28.) waren zunächst die einzigen Aktionen Richtung gegnerisches Tor. So war es nicht verwunderlich, dass beide Pohlheimer Treffer nach Eckbällen fielen - beide getreten von Marius Klotz. Den ersten köpfte Albano Sidon trotz Bedrängnis zum 1:0 (35.) ins Netz, zehn Minuten später war ebenfalls Kevin Rennert am langen Toreck per Kopf zum 2:0 erfolgreich.
Auch nach dem Wechsel verbesserte sich das Geschehen auf dem nassen und schwer bespielbaren Rasen kaum. Eine Minute nach Wiederanpfiff lief Abdussamed Gürsoy nach Fehlpass der Gastgeber ebenso wie wenig später Patryk Kuras alleine auf das FC-Tor zu, aber Keeper Ricardo Alpsoy hatte keine Mühe mit den harmlosen Abschlüssen. Irgendwie typisch für die Partie war der Schuss von Orkan Beslen in der 62. Minute, der von der linken Strafraumgrenze den Ball neben die Eckfahne auf der anderen Seite platzierte. Die Gäste kamen durch einen fragwürdigen Elfmeter zum 1:2-Anschlusstreffer (65.), den Gürsoy verwandelte, nachdem er selbst von Rimon Beyene regelwidrig gefoult worden sein soll. Endgültig für Pohlheimer Tristesse sorgte Ilias Mouktader fünf Minuten vor Schluss, als sein noch abgefälschter Schuss nach schneller Kombination über rechts zum 2:2 im Pohlheimer Tor landete.
FC Turabdin/Babylon: Ricardo Alpsoy - Klotz, Sevim, Basmaci (57. Beslen), Parson, Rennert, Jovic, Arslan (57. Krasniq), Celik, Beyene, Sidon.
SV Zeilsheim: Vester - Vrcic, Pitas (82. Yumak), Türksoy, Mouklader, Gürsoy (86. Latifi), Kunert, Dillitz, Massfeller, Kuras (83. Petrovic), Schneider (86. Bufi).
Tore: 1:0 Sidon (35.), 2:0 Rennert (45.), 2:1 Gürsoy (65. Foulelfmeter), 2:2 (85.) Mouktader). - Schiedsrichter: Barbu (Steinheim) - Zuschauer: 100.
