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FSV will Platz drei zementieren

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Von: Michael Schüssler

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Weiter Gas geben will Mica Hendrich mit seinem FSV Fernwald, links der Dietkirchener Jonathan Mink, wenn es heute gegen den FC Bayern Alzenau geht. © Harald Friedrich

(ms/rbi/rms/tsu). Die Vertreter der Fußball-Hessenliga biegen auf die Zielgerade der Saison ein. Der FSV Fernwald will dabei heute mit einem Heimsieg gegen den FC Bayern Alzenau Platz drei im Klassement weiter zementieren. Eine vermeintlich leichte Aufgabe wartet am Sonntag auf den FC Gießen, der gibt seine Visitenkarte beim Tabellenletzten und Absteiger TSV Steinbach II ab.

Gemessen am erwarteten Zuschauerzuspruch ist es die Partie des Jahres für den SC Waldgirmes. Im Prinzip ist das Heimspiel am Samstag gegen Tabellenführer Eintracht Frankfurt U21 aber auch nur eine Partie, in der die Lahnauer extrem wichtige Punkte im Abstiegskampf holen müssen.

FSV Fernwald - FC Bayern Alzenau (Samstag, 15 Uhr): »Wir gehen mit Spaß und Optimismus in die restlichen fünf Spiele«, sieht Daniyel Bulut, Trainer des Fußball-Hessenligisten FSV Fernwald, den Herausforderungen der kommenden englischen Wochen mit Punktspielen und der Halbfinalpartie im Kreispokal nächste Woche gegen Kreisoberligist SG Birklar entgegen. Kann er auch, vor allem in der Hessenliga, denn nach dem Verzicht auf die Regionalliga-Bewerbung steht er und die Mannschaft zwar nicht mehr unter Erfolgsdruck, ist aber weiter ehrgeizig: »Gegen die fünf Gegner, die jetzt noch kommen, haben wir in der Vorrunde zusammen nur fünf Punkte geholt, und diese Bilanz wollen wir unbedingt jetzt verbessern, gegen Mannschaften, die große Qualität haben«, verweist Bulut auch auf Gegner FC Bayern Alzenau.

Die Fußball-Hessen aus dem Norden Bayerns, die sich letztes Wochenende 0:0 vom SC Waldgirmes trennten und auf Rang zehn stehen, kennt Bulut gut: »Der FC ist gespickt mit ehemaligen Regionalliga-Spielern und jungen Talenten, die vom Ex-Regionalligisten angezogen werden. Dazu haben sie mit Angelo Barletta einen erfahrenen Trainer. Ich hatte sie schon in dieser Saison höher eingeschätzt, bin aber sicher, dass sie in Zukunft wieder in die Regionalliga kommen. Ihre Qualität sieht man auch daran, dass sie zuletzt ein Jahr lang auf eigenem Platz ungeschlagen waren.« In der Vorrunde trennte man sich 1:1. »Wir sind in einer tollen Situation und können unbelastet aufspielen, aber wir wollen alle Spiele gewinnen und mindestens den dritten Platz verteidigen«, versichert Bulut. Er muss weiterhin auf den Einsatz der verletzten Johannes Hofmann und Jonas Schwabe verzichten. Ob Leon Weiss, der in dieser Woche wie der wegen einer Fortbildung fehlende Louis Goncalves nicht trainieren konnte, zur Verfügung steht, ist offen.

SC Waldgirmes - Eintracht Frankfurt U21 (Samstag, 15 Uhr): Die Waldgirmeser erwarten etliche Fans der Adlerträger aus der Region Mittelhessen, viele eigene Anhänger und eine Fülle »neutraler« Fußballfreunde, die sich den Sturm und Drang der Gäste anschauen wollen. »Die U21 der Eintracht will Fußball spielen. Die rühren garantiert keinen Abwehrbeton an. Die Frankfurter bringen die absolute Offensive mit. Gegen eine solche Mannschaft braucht man auch ein bisschen Glück«, ahnt Mario Schappert. Auf den »Fußballgott« alleine will sich der SC-Trainer keineswegs verlassen. »Wir werden sicher keine sechs, sieben hochkarätige Chancen bekommen, wie sonst in manchen Spielen. Um so wichtiger wird es sein, dass wir auch gefährlich werden, wenn wir den Ball haben, ohne aber die Restverteidigung zu vernachlässigen«, verdeutlicht Schappert. Und er legt nach, was seinen Plan angeht: »Ich denke, dass sich ein 4-5-1-System mit Felix Erben in der Spitze anbietet. Wir wollen in den entsprechenden Situationen mehr Torgeilheit zeigen als zuletzt beim 0:1 in Alzenau. Wir müssen uns mehr der sogenannten zweiten Bälle sichern und die eigenen Standardsituationen konzentrierter ausführen«, erhofft sich Schappert unter dem Strich vor allem mehr Durchschlagskraft. Was das Defensivverhalten angeht, zeigten sich seine Jungs zuletzt verbessert. Klar ist, dass mit der U21 eine Herkulesaufgabe wartet. Die Mannschaft von Trainer Kristjan Glibo bringt es bislang auf 100 Tore und gilt als designierter Regionalliga-Aufsteiger. Schappert kann noch immer nicht auf Rekonvaleszent Luis Böttcher zurückgreifen. Maximilian Wiessner und Natnael Tega, die in Alzenau nicht im Kader standen, obwohl sie fit waren, könnten wieder zurückkehren.

TSV Steinbach II - FC Gießen (Sonntag, 14 Uhr, in Rodenbach): Die Rechnung ist einfach: Sollte Türk Gücü Friedberg zur Eröffnung des 34. Spieltags der Fußball-Hessenliga am Freitagabend gegen Abstiegskandidat SV RW Hadamar verloren haben, dann ist dem FC Gießen die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Südwest auch rein rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Und zwar unabhängig davon, wie die eigene Partie am Sonntag beim abgeschlagenen Schlusslicht TSV Steinbach II ausgeht. Gewinnt Friedberg, müsste der FCG sein Match ebenfalls siegreich gestalten. Bei einem Remis der Wetterauer würde der Truppe von Trainer Daniyel Cimen ebenfalls ein Unentschieden reichen.

Wie auch immer: Es ist nur eine Frage des Zeitpunkts, wann die Gießener den Relegationsrang sicher haben. Derweil dürfte der Zug Richtung Meisterschaft und Direktaufstieg nach dem 3:3 am Mittwoch beim FC Hanau 93 endgültig abgefahren sein. Bei sechs Punkten Rückstand müsste Spitzenreiter Eintracht Frankfurt II in den verbleibenden fünf Spielen noch satte dreimal patzen. Unabhängig von allen tabellarischen Rechenspielen will der FCG beim 20. des Klassements nach zwei Unentschieden wieder einen Dreier einfahren. Einen Spaziergang erwartet Chefcoach Cimen gleichwohl nicht: »Ich gehe von einem Gegner aus, der sich extrem wehren wird. Das zeigen auch die Ergebnisse, Steinbach II wird nie richtig abgeschossen.«

In der Tat ist die Regionalliga-Reserve in der Restrunde bei keiner ihrer Niederlagen mit mehr als zwei Toren Unterschied bezwungen worden. Cimen prognostiziert ferner auch aufgrund von fünf englischen Wochen am Stück und einigen Personalsorgen eine schwierige Aufgabe. »Die Voraussetzungen könnten besser sein. Das ist unser siebtes Spiel in 24 Tagen«, sagt er. Immerhin kehren mit Kapitän Wessam Abdel-Ghani (krank) und Aryan Assar zwei Außenverteidiger zurück in den Kader, sodass Denis Mangafic und Mert Pekesen wieder für Positionen im Mittelfeld und im Offensivbereich auf dem Flügel frei werden. Fehlen werden neben den schon lange ausfallenden Ryan Harder und Keanu Hagley Ayman Lhadaf (krank), Junghyun Kim (Bänderriss), Leonid Akulinin (Zerrung im Adduktorenbereich) und Stammkeeper Daniel Duschner (Meniskus) sowie Pietro Besso, der sich beim 1:1 gegen Friedberg am vergangenen Samstag einen Syndesmosebandanriss zugezogen hat.

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