Festung Hüttenberg steht
»Sehr schöne Zeit gerade.« Abwehrchef Moritz Zörb zeigt sich nach dem Hüttenberger 35:26 gegen Aue sehr zufrieden. Jetzt steht das Topspiel in Hameln an.
Die 2. Handball-Bundesliga bröckelt mit drei Spielabsagen am elften Spieltag wegen Corona. Doch die Festung Sportzentrum Hüttenberg steht davon unberührt. Auch das sechste Saison-Heimspiel gewann das Original aus Mittelhessen gestern Abend mit 33:26 (15:11) gegen den EHV Aue.
20 Minuten brauchten die Hausherren allerdings, um die Weichen auf Sieg zu stellen. Denn die Gäste starteten mit viel Tempo, sodass immer wieder die Außen Kevin Roch und Maximilian Lux zum Abschluss kamen. TVH-Trainer Johannes Wohlrab hatte beim 3:5 in der zehnten Minute genug gesehen und rief seine Jungs zur Auszeit. Nach der er den am Samstag noch krank fehlenden Kapitän Dominik Mappes auf die Platte schickte. Ein Dreierpack von Rechtsaußen Tristan Kirschner brachte zwar den 6:6-Ausgleich nach einer Viertelstunde. Doch der EHV blieb zunächst weiter vorne und Wohlrab bastelte durch Personalwechsel an der optimalen Deckungsvariante, aber auch am Angriff, der sich gegen die ungemütliche und sehr offensive Auer Deckung durchsetzen konnte. »Wir hatten in der 3:2:1-Deckung keinen Zugriff. Nach der Umstellung auf 5:1 war es dann besser«, verriet Wohlrab nach Spielende den Schlüssel zum Sieg.
Das 11:11 durch den erneut treffsicheren Ryuga Fujita in der 22. Minute löste dann alle Fesseln. Dominik Plaue parierte gegen den Siebenmeterschützen Bengt Bornhorn und den freien Linksaußen Kevin Roch, und Niklas Theiß netzte zur ersten TVH-Führung. Hendrik Schreiber bediente per Bodenpaß hinter dem Rücken Vit Reichl zum 13:11, dem er unter Bedrängnis den nächsten TVH-Treffer folgen ließ, und nochmals Fujita nagelte den Ball im Flug in den Winkel zum 15:11-Pausenstand.
Diesen bauten die Blau-Weiß-Roten dann schnell aus - abermals der japanische Rechtsaußen Fujita traf per Heber zum 19:12 und streute mit einem Kempa-Paß zum einfliegenden Hendrik Schreiber (20:13) ein weiteres Highlight ein. Dem Dominik Mappes mit einem Strahl in Überzahl das 22:16 folgen ließ. Längst hatten die Handballer aus Hochelheim und Hörnsheim das Heft fest in der Hand. Zumal immer wieder Strafzeiten der Gäste Treffer wie das 25:18 durch Johannes Klein ins leere Tor nach eigenem Steel begünstigten.
In der Schluss-Viertelstunde konnte der TVH-Coach daher munter durchwechseln. »Wir haben heute gemerkt, dass mit Dominik Mappes und den Leihspielern Philipp Opitz und Patrick Jockel der Kader breiter aufgestellt war.« Und die beiden dankten ihre Einsatzzeit mit den Treffern zum 31:23 (Opitz) und 32:24 (Jockel), eher Niklas Theiß den Schlusspunkt zum umjubelten 35:26-Endstand setzte.
»Das war eine homogene Leistung, gerade auch von den jungen Wilden«, war Abwehrchef Moritz Zörb nach Spielende voll des Lobes. »Es macht viel Spaß mit unserem Publikum. Es ist gerade eine sehr schöne Zeit.« Die auch am Sonntag weiter gehen soll. Wenn man zum Spitzenspiel zum punktgleichen VfL Hagen reist, der gestern Spitzenreiter Gummersbach 40:36 besiegte
Hüttenberg: Plaue, Böhne; Schwarz (1/1), Kneer, Kirschner (3), Opitz (1), Theiß (3), Fujita (5), Weber (3), Rompf (1), Zörb, Reichl (5), Mappes (5/3), Klein (5), Jockel (1), Schreiber (2).
Aue: Bochmann, Petursson, Töpfer; Roch (2), Ebert, Bornhorn (5/2), Egilsnes, Maximilian Lux (7), Schneider, Bombelka, Sova, Slachta (1), Schauer, Paraschiv (2), Halfdansson (4), Goncalo Ribeiro (5).
SR: Biehler/Dietz (Elgersweier). - Siebenmeter: 4/4 - 4/2. - Zeitstrafen: 4 - 16 Minuten. - Disqualifikation: Paraschiv (EHV/60. 3x2). - Zuschauer: 625.
